Unglückliche Niederlage gegen Leverkusen Kleindienst und Stöger - die Gladbacher Mutmacher
Borussia Mönchengladbach kämpft sich gegen Meister Leverkusen bravourös zurück und fühlt sich dann durch eine umstrittene VAR-Entscheidung betrogen. Am Ende kann Gladbach aus diesem Spiel aber auch viel Positives mitnehmen.
Nach dem Abpfiff war die Stimmung im Borussia-Park so ziemlich am Gefrierpunkt angelangt. Die Borussen hatten 90 Minuten zuvor super gekämpft, einen 0:2-Rückstand gegen Meister Leverkusen wettgemacht und fühlten sich dann betrogen, als Schiedsrichter Robert Schröder in der Schlussminute doch noch auf Elfmeter für Leverkusen pfiff, der den durchaus verdienten Achtungserfolg zunichte machte.
Strittige VAR-Entscheidung
Selbst nach Ansicht der TV-Bilder aus diversen Positionen war strittig, ob Gladbachs Abwehrspieler Ko Itakura gegen Leverkusens Amine Adli den Ball traf oder aber nur seinen Gegenspieler. "Ko meinte, er hätte den Ball berührt", sagte Torhüter Jonas Omlin. So hatte es auch Schiri Schröder zunächst gesehen und die Szene laufen lassen.
Dann aber meldete sich Benjamin Cortus - sehr zum Ärger der Borussia. "Es war für mich keine klare Fehlentscheidung, Er spielt zunächst klar den Ball", sagt Gladbachs Sport-Geschäftsführer Roland Virkus zu der Szene.
Verständnis für Gladbacher Frust
Referee Schröder sah das anders. "Ich kann den Frust der Gladbacher verstehen, wenn man so spät so ärgerlich ein Spiel verliert. Aber er trifft nicht den Ball, deshalb ist es ein Elfmeter", sagte er bei Sat.1.
Es wäre nur ein Punkt gewesen, aber im Bundesliga-Eröffnungsspiel und nach großartigem Schlagabstausch ein ganz wertvoller Zähler. So standen die "Fohlen" am Ende mit leeren Händen da.
Neuausrichtung in der Offensive
Bei allem Ärgernis direkt nach dem Spiel durften die Borussen auch viel Positives aus diesem Saison-Aufgalopp mitnehmen - allen voran die Neuausrichtung in der Offensive.
Die Gladbacher Fans rieben sich ein ums andere Mal verwundert die Augen, was ihnen da auf dem Rasen an Schwung, Dynamik und Spielfreude geboten wurde. Das war in der vergangenen, insgesamt tristen Saison noch ganz anders gewesen.
Kleindienst und Stöger als Antreiber
Die Hauptdarsteller dabei waren die Neuen im Klub: Tim Kleindienst (kam aus Heidenheim) als Mittelstürmer sowie Kevin Stöger (kam aus Bochum) als offensiver Mittelfeldspieler. Nicht nur, dass sich das Duo super ergänzte, die beiden brachten dank ihrer unermüdlichen Einstellung eine ganz neue Mentalität ins Gladbacher Spiel.
In der vergangenen Saison versuchte Trainer Gerardo Seoane mehrere Offensivoptionen - nichts fruchtete so recht. Tomas Cvancara als zentraler Stürmer hatte wenig Erfolg, auch mit Allasane Plea, der viel lieber auf außen agiert, vorne im Zentrum war niemandem geholfen.
Erwartungen schon übertroffen
Auf Stögers Position im offensiven Mittelfeld wurde ebenfalls die Optimallösung nicht gefunden, auch weil Florian Neuhaus seiner Form, die ihn in die Nationalmannschaft brachte, ständig hinterherlief.
Mit Kleindienst vorne sowie Stöger und Plea auf den Außen scheint Seoane nun eine Achse gefunden zu haben, die mehr verspricht, als der enttäuschende 14. Platz aus der Vorsaison.
"Tim nimmt alle mit"
"Die neuen Spieler haben sich gut integriert und man steckt sich dann gegenseitig an. Kevin ist sehr präsent im Spiel, nimmt das Risiko und ist mutig. Tim nimmt die Zuschauer und Mitspieler mit", meinte Gerardo Seoane.
Und auch Sportdirektor Virkus war bei allem Frust über den Spielausgang happy. "Die beiden Neuen bringen schon jetzt viel mehr, als wir das erwartet haben", sagte er. So dürfte sich die Stimmung in Mönchengladbach schon bald wieder aufhellen.