Große Abstände oben und unten Bundesliga geht ins letzte Saisondrittel - VfB, Werder und Union im Trend
Bayer Leverkusen geht als Tabellenführer mit großem Vorsprung ins letzte Drittel der Saison. Im Mitteldrittel hat sich der VfB Stuttgart etabliert, Werder und Union haben viel Boden gutgemacht. Das Trio am Ende hat viel aufzuholen.
Die Zahl 34, die der Anzahl der Bundesligaspieltage entspricht, hat nur wenige Teiler. Der einzig sinnvolle, um eine Bilanz zu ziehen, ist die 17, also das Ende der Hinrunde.
Es gibt kein glattes Drittel der Saison, aber falls die Mathematiker ein Auge zudrücken, ist es jetzt an der Zeit, vor dem letzten Drittel die Lage zu betrachten. Die Bundesliga bietet ein Bild, das nicht nur Mathematiker für kaum möglich gehalten hätten, denn der FC Bayern München hat acht Punkte Rückstand auf den Tabellenführer Bayer Leverkusen. Die Münchner waren sehr froh, dass es dank des späten Tores von Harry Kane zum 2:1-Sieg gegen RB Leipzig nicht noch mehr geworden sind.
Leverkusen verspielte nur acht mögliche Punkte
Leverkusen ist das Maß aller Dinge. Das Team von Trainer Xabi Alonso hat 61 Punkte, nur acht mehr wären theoretisch möglich gewesen. Da den Bayern im letzten Saisondrittel sogar die Chance fehlt, im direkten Vergleich den Rückstand zu verkürzen, bräuchte es schon einen Einbruch historischen Ausmaßes, um die erste Meisterschaft der "Werkself" zu verhindern.
Die Bayern dürfen es als ganz kleinen Trost nehmen, dass die erneute Qualifikation für die Champions League nahezu sicher ist. Schon 13 Punkte beträgt der Vorsprung auf den fünften Tabellenplatz, der auch für die europäische Eliteliga reichen könnte. Damit dieser Fall eintritt, muss die Bundesliga weiter kräftig in den Europapokalwettbewerben punkten. Der VfB Stuttgart wird daher zum großen Fan seiner Verfolger Borussia Dortmund und RB Leipzig, die aktuell noch in der Champions League vertreten sind.
VfB vergrößert Vorsprung mit Remis gegen Köln
Auf den fünften Platz hat der VfB nach 23 Spieltagen sieben Punkte Vorsprung, auf den sechsten sind es sogar schon 13. Die Stuttgarter können mit dem kleinen Dämpfer durch das Unentschieden gegen den 1. FC Köln gut leben, denn die Konkurrenz aus Dortmund und Leipzig verlor jeweils.
Verein | Tore | Punkte | |
---|---|---|---|
1. | Bayer Leverkusen | +16 | 27 |
2. | FC Bayern München | +3 | 21 |
3. | VfB Stuttgart | +7 | 20 |
4. | Werder Bremen | +4 | 19 |
5. | 1. FC Union Berlin | +1 | 18 |
6. | Borussia Dortmund | +10 | 17 |
7. | RB Leipzig | +2 | 17 |
8. | 1. FC Heidenheim | +2 | 17 |
9. | Eintracht Frankfurt | +1 | 16 |
10. | VfL Bochum | -4 | 15 |
11. | SC Freiburg | -4 | 15 |
12. | Bor. Mönchengladbach | -2 | 12 |
13. | FC Augsburg | -5 | 12 |
14. | 1. FC Köln | -6 | 11 |
15. | TSG Hoffenheim | -5 | 10 |
16. | VfL Wolfsburg | -4 | 9 |
17. | 1. FSV Mainz 05 | -6 | 7 |
18. | SV Darmstadt 98 | -10 | 4 |
Eintracht Frankfurt bejubelte sogar das bereits zehnte Unentschieden der Saison, allerdings nur, weil der Ausgleich in der Nachspielzeit erzielt wurde. Die Mannschaft von Dino Toppmöller tritt seit Wochen auf der Stelle, und das ist eine außergewöhnlich gute Nachricht für die Hessen. Sie beendeten die Hinrunde auf dem sechsten Tabellenplatz, und den belegen sie immer noch, obwohl sie von den nun sechs Partien der Rückrunde erst eine gewannen.
Tabellensechster mit nur acht Siegen
Acht Siege reichen den Frankfurtern für den sechsten Platz, das gab es nach 23 Spieltagen zuletzt in der Saison 2005/06. Zwei Jahre später war der VfB Stuttgart mit schon zwölf Siegen zum selben Zeitpunkt Sechster.
Die Eintracht profitiert davon, dass der SC Freiburg schwächelt und in der Rückrundentabelle nur den 17. Platz belegt. Hoffenheim bekam durch den 3:2-Sieg in Dortmund eventuell die Kurve, hatte vorher neun Spiele hintereinander nicht gewonnen.
Trainerwechsel bei Union Berlin mit erhofftem Effekt
Falls die Mathematiker tatsächlich ein Auge zudrücken und elf Spieltage als ein Drittel ansehen, hat das Mitteldrittel - 13. bis 23. Spieltag - den gleichen Tabellenstand wie die aktuelle Gesamtwertung - Leverkusen vor Bayern und Stuttgart. Auf dem vierten Platz kommt der SV Werder Bremen, auf dem fünften der 1. FC Union Berlin, bei dem der Trainerwechsel den erhofften Effekt gebracht hat.
Erst auf den folgenden Plätzen kommen Dortmund und Leipzig, punktgleich mit dem 1. FC Heidenheim. Der Aufsteiger hält sich seit Monaten gepflegt aus dem Abstiegskampf heraus.
Acht Punkte Abstand zwischen Tabellen-15. und Relegationsplatz
Zumindest aus dem Gröbsten heraus ist sogar der VfL Bochum als Tabellen-15. Sein Vorsprung auf den 1. FC Köln als 16. beträgt schon acht Punkte. Aber es gibt mahnende Beispiele von Abstürzen und Aufholjagden, auch aus der jüngeren Vergangenheit.
In der Saison 2020/21 hatte Werder Bremen nach (Auge zudrücken) zwei Dritteln der Saison elf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, stieg letztlich aber sogar direkt ab. Ähnlich war es in der Saison 2012/13 bei Fortuna Düsseldorf.
Aktuell gibt der Trend beim 1. FC Köln Anlass zur Hoffnung, nicht nur wegen des Unentschiedens in Stuttgart. Die Kölner gewannen im Mitteldrittel zwei Spiele und verloren nur vier. Bei der Anzahl der Niederlagen liegen sie damit gleich mit dem FC Bayern.