Bremen punktet beim FCA Ärger um Handspiel bei Augsburger Remis
Trotz eines Fernschusses in den Winkel hat der FC Augsburg sein Heimspiel gegen Werder Bremen nicht gewonnen - auch, weil er einen Handelfmeter verwehrt bekam. Einmal mehr rückte beim 2:2 (2:1)-Unentschieden am ersten Spieltag der Fußball-Bundesliga die Auslegung der Handspielregel in den Blickpunkt.
In der Schlussphase verzichtete Schiedsrichter Sascha Stegemann trotz VAR-Einsatz auf einen Elfmeterpfiff, obwohl Bremens Anthony Jung den Ball im eigenen Strafraum unglücklich mit der Hand gespielt hatte.
Anthony Jung spielt den Ball mit der Hand
"Das ist ein ganz klarer Elfmeter,", sagte Augsburgs Trainer Jess Thorup der Sportschau. "Dass er den trotz Ansicht der Bilder nicht gibt, ist für mich unglaublich."
Felix Agu (12.) hatte bei sommerlichen Temperaturen Bremens Führung erzielt, der eingewechselte Justin Njinmah (58.) besorgte den Ausgleich. Für Augsburg trafen Elvis Rexhbecaj (16.) per Traumtor und der neue Angreifer Samuel Essende (35.) per Kopf.
Augsburgs Rexhbecaj mit Traumtor
Die erste dicke Chance der Partie hatte Augsburgs Arne Engels vergeben (10.), anschließend fiel der erste Treffer auf der Gegenseite. Eine Flanke aus dem rechten Halbfeld von Mitchell Weiser landete am zweiten Pfosten bei Agu. Der Flügelspieler schoss durch die Beine von Jeffrey Gouweleeuw, Torwart Nediljko Labrovic war etwas zu spät unten. Der 24 Jahre alte Zugang aus Kroatien vertritt vorerst den verletzten Finn Dahmen im FCA-Tor.
Die Augsburger Antwort ließ nur vier Minuten auf sich warten und kam in Form eines Hammers von Rexhbecaj. Aus 22 Metern drosch er den Ball mit dem schwächeren rechten Fuß in den rechten Winkel. "Jetzt habe ich eine Platte drin, da kann ich vielleicht ein bisschen mehr abziehen", sagte Rexhbecaj der Sportschau. Er hatte sich Anfang April den linken Mittelfuß gebrochen.
Die Augsburger Pausenführung ermöglichten später eine scharfe Flanke von Tim Breithaupt und ein platzierter Kopfball von Essende - der wuchtige Angreifer stand bei seinem ersten Bundesligator am zweiten Pfosten erstaunlich frei.
Bremer Joker Njinmah sticht
Der verdiente Bremer Ausgleich war eine Kopie dieses Treffers. Der Flankengeber hieß Weiser, der freistehende Torschütze Njinmah. Der Rechtsaußen war zur Pause für Keke Topp eingewechselt worden und traf erstmals in der Bundesliga per Kopf.
In der 69. Minute jubelte Augsburgs Essende über seinen vermeintlichen zweiten Treffer, aber nur kurz. Schiedsrichter Stegemann ahndete ein Handspiel im Vorfeld des Tores, der VAR bestätigte die Entscheidung.
Kein Handelfmeter für Augsburg
Beinahe hätte Bremens Njinmah noch einen Scorerpunkt gesammelt, nach seinem Pass lief Marvin Ducksch völlig frei auf das Augsburger Tor zu. Er legte sich den Ball etwas zu weit vor, versuchte noch, Labrovic zu tunneln, aber dieses Mal war der FCA-Schlussmann rechtzeitig unten (72.).
"Wenn ich den gemacht hätte, wären wir als Sieger vom Platz gegangen", sagte Ducksch der Sportschau.
Handspiel strafbar oder nicht?
Für Aufregung sorgte dann die Entscheidung von Stegemann, den Augsburgern in der 79. Minute einen Elfmeter zu verwehren. Bremens Jung hatte bei einem missglückten Klärungsversuch den Ball deutlich mit der Hand gespielt. Absicht war dies sicher nicht, aber Fahrlässigkeit. Die Flanke war lange unterwegs und der ausgestreckte Arm ging während der Abwehraktion Richtung Ball. Der VAR schickte Stegemann an den Bildschirm, der Schiedsrichter blieb aber bei seiner Entscheidung.
FCA-Manager Marinko Jurendic sprach bei Sky von einer krassen Fehlentscheidung. "Da erwarten wir mehr Klarheit." Stegemann habe gesagt, ergänzte Geschäftsführer Michael Ströll, "dass das eine natürliche Handbewegung war. Das ist ein klarer Handelfmeter. Punkt. Ende."
Augsburg in Heidenheim, Bremen in Dortmund
Augsburg reist am nächsten Spieltag nach Heidenheim (Sonntag, 15.30 Uhr), Bremen hat am Samstag Borussia Dortmund zu Gast (15.30 Uhr).