Bayern München profitiert Union verpasst gegen "Schalke 00" die Tabellenführung
Union Berlin hat die Chance vergeben, Spitzenreiter in der Fußball-Bundesliga zu werden. Auch die "Eisernen" schafften es am Sonntag (19.02.2023) nicht, den FC Schalke 04, der mit der vierten Nullnummer in Folge einen neuen Ligarekord aufstellte, zu bezwingen. Im Duell beim punktgleichen FC Bayern hat Union nun die nächste Gelegenheit, vorerst die Nummer eins zu werden.
Wer Union Berlin nicht kennt, hätte im Spiel gegen den FC Schalke 04 schnell den Eindruck gewinnen können, dass die Möglichkeit, die Tabellenführung zu übernehmen, das Team lähmt. Gegen das Bundesliga-Schlusslicht war es eine zähe Angelegenheit. Es gab abgesehen vom Schussversuch von Danilho Doekhi, den Ralf Fährmann parieren konnte (23. Minute), in Hälfte eins keine Höhepunkte, es fehlte auf beiden Seiten das Tempo.
Wer das Geschehen im deutschen Fußball-Oberhaus verfolgt, weiß jedoch, dass die Mannschaft von Urs Fischer nicht eines der besten Teans ist, weil es Spiele mit großer Dominanz gewinnt. Eine dichte Defensive, schnelle Angriffe nach vorne, die wenigen Chancen nutzen, das ist Union Berlin. Entsprechend war der Spielverlauf nicht sonderlich überraschend, gegen Schalke stimmte aber zunächst nur der erste Punkt, denn auch der Gegner hatte keine Möglichkeiten.
Ereignisarmer erster Durchgang
Dabei stand vor allem das Team von Thomas Reis unter Zugzwang, endlich wieder ins gegnerische Tor zu treffen. Schon in den vergangenen drei Partien hatte es jeweils kein Gegentor gegeben, aber eben auch keinen eigenen Treffer - so reichten drei Zu-Null-Spiele nur zu drei Punkten. Und das reicht nicht, um doch noch den drohenden Abstieg abzuwenden.
In der Schlussphase des ersten Durchgangs geriet Schalke, das am Morgen schwerverletzte Fans bei Angriffen vor der Abreise nach Berlin beklagen musste, zunehmend ins Hintertreffen. Union ging in die Offensive, ohne dabei jedoch gefährlich zu werden. Zwar gab es einige vielversprechende Annäherungen, der letzte Pass fehlte aber. So ging es mit einem Schussverhältnis von 4:1 in die Pause.
Schalke mit starkem Auftritt, Union lauert
Nach der Pause war Schalke zunächst die bessere Mannschaft und konnte sich sogar für eine längere Zeit in der gegnerischen Hälfte festsetzen. Was jedoch blieb, war die fehlende Zielstrebigkeit vor dem Tor. So hatte Michael Frey eigentlich die Führung auf dem Fuß, der Stürmer zögerte aber derart lang, dass der Ball doch noch abgewehrt werden konnte (60.). Kurz darauf kam der Schalker Winterneuzugang zum Abschluss, Frederik Rönnow war jedoch im kurzen Eck zur Stelle (65.).
Die Unioner schienen sich komplett darauf zu verlassen, wie so häufig diesen einen Moment zu bekommen, der das Spiel zu ihren Gunsten entscheidet. Alle Spiele konnten die Hauptstädter in diesem Jahr in der Bundesliga gewinnen - und viele liefen ähnlich ab wie das gegen Schalke. Selbst als haushoher Favorit bleibt sich das Fischer-Team eben treu. Die Frage war jedoch nach 75 Minuten noch immer: Reicht das an diesem Tag, um die Tabellenführung zu übernehmen?
Siebatcheu hat den Sieg auf dem Fuß
In der Schlussphase startete Union ernsthaftere Versuche, um diese Frage zu bejahen. Paul Seguin gab nach langer Zeit mal wieder einen Schuss auf das gegnerische Tor ab, Fährmann hatte mit diesem jedoch gar keine Probleme (78.). Deutlich gefährlicher wurde es vier Minuten später, als Jordan Siebatcheu nach einer Flanke von Sheraldo Becker aus kurzer Distanz die Großchance zum 1:0 verpasste und über das Tor schoss (82.).
Anders als zum Beispiel eine Woche zuvor bei RB Leipzig (2:1) vergab Union diese große Möglichkeit auf den Sieg - und es war dann auch die letzte. Auch in den Schlussminuten gab es viel Kampf, noch mehr Krampf und sehr wenig Torgefahr auf beiden Seiten. So blieb es bei der vierten Schalker Nullnummer in Folge - neuer Bundesligarekord - und der Tabellenführung des FC Bayern.
Union zum Spitzenspiel beim Rekordmeister
Am nächsten Spieltag kommt es dann für Union zum Topduell beim Tabellenführer (26.02.2023/17.30 Uhr). Schalke kämpft einen Tag früher zu Hause gegen Stuttgart um wichtige Punkte im Abstiegskampf (18.30 Uhr).
Zuvor ist Berlin noch in der Europa League gefordert. Die Hauptstädter empfangen im Rückspiel der Zwischenrunde (Donnerstag, 23.02.2023 um 21.00 Uhr) Ajax Amsterdam, das Hinspiel endete 0:0.