Stuttgart vergrößert Union-Krise Guirassys Wechselbad der Gefühle - Torrekord und Verletzung
Erst eine historische Bestmarke, dann eine Schrecksekunde: VfB Stuttgarts Star Serhou Guirassy sorgte im Bundesliga-Spiel beim 1. FC Union Berlin am Samstag (21.10.2023) für ein Wechselbad der Gefühle.
Beim klaren und hochverdienten 3:0 für den VfB - für die "Eisernen" war es die sechste Liga-Pleite in Serie - erzielte Guirassy in der 16. Minute per Kopf nach einem Chip-Pass von Anthony Rouault den Treffer zur 1:0-Führung. Es war sein 14. Saisontor im achten Spiel - das gab es in der Fußball-Bundesliga noch nie.
Die Freude beim 27-Jährigen währte aber nicht lange: Bei einem Zweikampf mit Union-Mittelfeldspieler Lucas Tousart bekam Guirassy das Knie seines Gegenspielers zu spüren, musste wegen Problemen am Oberschenkel behandelt und danach ausgewechselt werden. Für ihn kam in der 30. Minute Deniz Undav.
Am Sonntag gab der VfB dann bekannt, dass der Torjäger wegen einer Muskelverletzung "einige Wochen" nicht zur Verfügung stehen werde. "Der Ausfall von Serhou ist bitter für ihn persönlich und für uns als Team. Jeder hat gesehen, in was für einer überragenden Verfassung er zuletzt war. Wir müssen und werden seinen Ausfall so gut wie möglich kompensieren", sagte Trainer Sebastian Hoeneß.
Union findet keine Lösungen
Auf das Spiel in der Alten Försterei wirkte sich das Fehlen von Guirassy zunächst nicht aus - die komplette erste Hälfte war aus Union-Sicht abenteuerlich schlecht. Der Champions-League-Teilnehmer fand gegen den spiel- und konterstarken VfB keinerlei offensive Lösungen, fiel allein durch übertriebene Härte in den Zweikämpfen auf und hatte nicht eine einzige Torchance.
Zur Pause reagierte Union-Coach Urs Fischer auf die kollektive Einfallslosigkeit seiner Mannschaft und ließ mit Tousart, Kevin Volland und Janik Haberer gleich drei Spieler in der Kabine.
Weitgehend Verzicht auf Ballbesitz bei Union
Spürbar besser aus Berliner Sicht wurde es dadurch nicht. Nach einer Stunde offenbarte die Statistik Erschreckendes für die "Eisernen": Gerade mal 40 Prozent Ballbesitz im eigenen Stadion, erst drei Abschlüsse und auch eine miserable Passquote: 77 Prozent gegenüber 88 bei den Stuttgartern.
Die Gäste mussten sich nur einen einzigen Vorwurf gefallen lassen: Sie hätten durch Rouault (48.) und vor allem Jamie Leweling (55. und 62.) längst für klare Verhältnisse sorgen müssen, scheiterten aber entweder an fehlender Präsizion oder an Union-Keeper Frederik Rönnow.
Behrens und Fofana vergeben das 1:1
Fast aus dem Nichts ergaben sich deshalb für Berlin die Chancen zum Comeback. Neu-Nationalspieler Kevin Behrens wollte in der 79. Minute Alexander Nübel überlupfen, doch der VfB-Keeper sicherte sich den Ball.
Sekunden später wäre er gegen David Fofana wohl chancenlos gewesen, der jagte die Kugel aber freistehend aus kurzer Distanz über die Latte.
Stuttgarts Silas mit der Entscheidung
Fast im Gegenzug war dann der Deckel drauf: Union ließ sich im eigenen Stadion klassisch auskontern, Joker Silas Katompa Mvumpa umkurvte Rönnow und schloss locker zum 2:0 ab. Danach gab es noch zwei weitere gute Nachrichten für die bereits zum siebten Mal in dieser Saison siegreichen Gäste: Ohne Gegenspieler weit und breit köpfte Undav in der 88. Minute auch noch das 3:0.
Union in Bremen, VfB hat die TSG zu Gast
Union Berlin reist am kommenden Spieltag nach Bremen (Samstag, 28.10.2023 um 15.30 Uhr). Die Schwaben sind zeitgleich im Heimspiel gegen Hoffenheim gefordert.