Kosta Nedeljkovic (links) im Zweikampf gegen John Tolkin

Erneut Sorgen um Keeper Gulacsi Schwache Leipziger patzen gegen Kiel

Stand: 21.04.2025 00:00 Uhr

RB Leipzig hat im Kampf um die Königsklasse einen erneuten Rückschlag erlitten und beim 1:1 (0:1) gegen Holstein Kiel in der Fußball-Bundesliga zwei wichtige Punkte liegengelassen.

Shuto Machino hatte Kiel in der 44. Minute in Führung gebracht, das 1:1 besorgte Benjamin Sesko in der 74. Minute vom Elfmeterpunkt aus. Aus RB-Sicht überschattete eine möglicherweise erneut schwere Verletzung von Torhüter Peter Gulacsi das Spiel.

Holsteins Trainer Rapp stolz auf sein Team

"Gefühlt war mehr drin", sagte Kiels Trainer Marcel Rapp nach dem Spiel im Sportschau-Interview. "Wenn man das als Trainer von Holstein Kiel sagt, bei einer Mannschaft wie RB Leipzig, die in der Champions League spielt, dann sagt das schon einiges aus."

Rapp - "Mit der Leistung werden wir genug Punkte holen"

Sportschau Bundesliga, 19.04.2025 18:00 Uhr

Leipzigs Trainer Zsolt Löw konnte dieser Einschätzung nicht widersprechen: "Ich glaube, wir haben schon genug Qualität. Wir können besser Fußball spielen, das haben wir auch die letzten Spiele bewiesen. Leider hat das heute nicht geklappt."

Kiel versteckt sich von Beginn an nicht in Leipzig

Die erste Großchance der Partie hatten die Gastgeber. Schon nach drei Minuten kam Benjamin Sesko nach Vorarbeit von Nicolas Seiwald zum Abschluss, spitzelte die Kugel aber knapp vorbei.

Doch Kiel versteckte sich keineswegs, spielte überhaupt nicht wie ein Tabellenletzter. Holstein suchte bei jeder sich bietenden Gelegenheit den kurzen Weg zum Abschluss.

Kiels Skrzybski versucht es aus 50 Metern

Und Gelegenheiten boten sich durchaus, auch mit Hilfe der Leipziger. RB-Mittelfeldmann Arthur Vermeeren spielte in der 6. Minute einen schludrigen Querpass kurz vor der Mittellinie, den Steven Skrzybski gut antizipierte. Der Kieler Mittelstürmer sah Peter Gulacsi weit vor dem eigenen Tor, zog sofort aus rund 50 Metern ab - der RB-Keeper konnte die Kugel so gerade noch im Zurücklaufen über die Latte lenken.

Diese Szene war offenbar der Mutmacher für die "Störche", die danach tatsächlich beim Champions-League-Kandidaten das Zepter übernahmen. Nach einer halben Stunde hatte Kiel sogar Vorteile bei Laufleistung und Ballbesitz und doppelt so oft aufs Tor geschossen (6:3) - es haperte allein an der letzten Präzision.

Führung für Holstein durch Machino nach Blitz-Konter

Ein Skrzybski-Schuss nach Pass des starken Shuto Machino oder die Kopfballversuche von Machino und Alexander Berhardsson hätten schon die Führung bedeuten können, doch die gelang den Gästen völlig verdient dann doch noch vor dem Seitenwechsel. Lasse Rosenboom hatte den Konter eingeleitet, Skrzybski ging steil und spielte perfekt ins Zentrum: Machino krönte seine hervorragende Leistung mit dem achten Saisontor.

Leipzigs Coach Zsolt Löw reagierte in der Pause auf die unterirdische Vorstellung seiner Mannschaft, brachte mit Amadou Haidara und Lutsharel Geertruida frisches Personal. Doch der Auftritt wurde nicht wesentlich erfrischender. Bezeichnend war ein vielversprechender Konter der Leipziger im eigenen Stadion, bei dem am Ende aber Lois Openda einfach über die eigenen Füße stolperte.

Leipzigs Gulcasi muss verletzt vom Platz - dann trifft Sesko

Nach einer Stunde lag das Torschussverhältnis aus Sicht der "Bullen" bei 4:12, Kiel hätte durch zwei gute Konterchancen von John Tolkin und Armin Gigovic durchaus erhöhen können. Dann kam der nächste Rückschlag für Leipzig, allerdings personell.

Gulacsi, der im Vorjahr wegen eines Kreuzbandrisses lange gefehlt hatte, zog sich bei einem heftigen Zusammenprall mit David Zec von Holstein Kiel eine Gehirnerschütterung zu. Der Keeper musste vom Platz getragen und durch Maarten Vandevoort ersetzt werden (67.).

Spielerisch ging auch danach bei Leipzig wenig bis gar nichts, doch ein Strafstoß brachte den Ausgleich. Openda hatte sich den Ball nach Seiwald-Pass an Kiels Keeper Thomas Dähne vorbeigelegt, wurde dann leicht am Knöchel getroffen - Sesko verwandelte.

Umstrittene Szene in der Nachspielzeit

Danach erhöhte RB den Druck, versuchte in der letzten Viertelstunde aufzuholen, was zuvor versäumt worden war. Baumgartner und Openda kamen auch noch zu Chancen, ein Leipziger Sieg wäre aber vollkommen unverdient gewesen.

Kiel drängte in der Nachspielzeit auch noch mal auf den Siegtreffer und hatte in der 98. Minute Pech, dass Schiedsrichter Felix Brych ein deutlich zu hohes Bein von El Chadaille Bitshiabu gegen Fiete Arp im Strafraum nicht ahndete.

Sportschau Bundesliga Highlights, 19.04.2025 17:33 Uhr

Leipzig in Frankfurt, Kiel gegen Gladbach

Leipzig spielt nun am 31. Spieltag im Topspiel bei der Eintracht aus Frankfurt (26.04., 18.30 Uhr). Kiel ist früher am Tag gegen Borussia Mönchengladbach gefordert (15.30 Uhr).