Musiala im Zweikampf mit Bayer Leverkusen

Bayer erkämpft Punkt im Topspiel FC Bayern prallt an Leverkusens Bollwerk ab

Stand: 30.09.2024 00:00 Uhr

Bayern München hat gegen ein völlig überfordertes Bayer Leverkusen nur ein Unentschieden geschafft. Der Meister hatte enormen Dusel. Das Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga am Samstag endete 1:1 (1:1). Und das, obwohl der Rekordmeister wirklich drückend überlegen war - Bayer aber erfolgreich verteidigte und auch ordentlich Glück hatte.

Es war die berühmte kalte Dusche, die Robert Andrich für die Gäste aufdrehte: Nach dem ersten halbwegs geordneten Vorstoß über die Mittellinie zog Andrich aus gut 20 Metern ab und überwand Manuel Neuer im Kasten des Rekordmeisters (31. Minute).

Aleksandar Pavlovic, der einige Aktien am Rückstand der Münchner hatte, machte seinen Fehler wett und erzielte ebenfalls per Fernschuss den Ausgleich (39.). Mehr Tore fielen nicht.

Bayern-Trainer Kompany: "Es sah aus wie ein Topspiel"

"Die Spielweise heute ist nicht unsere Spielweise - mit dem Ball. Aber dafür haben wir ohne den Ball als Mannschaft top verteidigt", resümierte Jonathan Tah nach dem Spiel am Sportschau-Mikrofon, "aber die Bayern waren deutlich dominanter mit dem Ball, aber daraus ist nicht sehr viel entstanden."

"Das ist einfach die Stärke der Leverkusener. Die können gut Druck machen, wenn sie wollen, aber auch gut verteidigen", sagte Bayern-Trainer Voncent Kompany. "Es sah aus wie ein Topspiel, und das ist auch gut. An einem anderen Tag haben wir vielleicht mehr Erfolg vor dem Tor."

Bayer-Trainer Alonso - "Ich brauchte die Energie der Mannschaft"

Sportschau

Neuer wieder zwischen den Münchener Pfosten

Manuel Neuer war nach seiner kurzen Verletzungspause für das als große Revanche der Münchner betitelte Gipfeltreffen gegen den Meister ins Tor der Bayern zurückgekehrt. Außer Neuer rückten Serge Gnabry und Raphaël Guerreiro ins Team, Kingsley Coman und Konrad Laimer blieben dafür draußen. Gäste-Coach Xabi Alonso stellte sein Team auf fünf Positionen um, vertraute im Mittelfeld auch auf Nationalspieler Robert Andrich.

Die Bayern, die von Beginn an totale Bissigkeit in den Zweikämpfen zeigten, erarbeiteten sich in der ersten halben Stunde gefühlt 90 Prozent Ballbesitz. Für das erste Highlight sorgte Jamal Musiala, der mit einem Solo 25 Meter vor dem Tor der Gäste gegen vier Leverkusener antrat und kurz vor der Strafraumgrenze erst von Nationalverteidiger Jonathan Tah gestoppt wurde. Den fälligen Freistoß setzte Michael Olise knapp rechts übers das Bayer-Tor.

Leverkusen nutzt 100 Prozent seiner Torchancen

Die Gäste-Abwehr hatte große Mühe mit dem Bayern-Druck in der ersten halben Stunde, hielt dem Anrennen aber stand. Und nutzte eiskalt seine erste Chance. Nach dem ersten Vorstoß der Elf um Granit Xhaka verursachte Aleksandar Pavlovic leichtfertig einen Eckball. Und Leverkusen nutzte diese erste Chance zur Führung: Alex Grimaldo schlug die Ecke von links weit in den Strafraum. Xhaka legte perfekt auf, und Andrich drosch den Ball aus dem Rückraum unhaltbar links ins Tor.

Leverkusen bejubelt die Führung in München

Leverkusen bejubelt die Führung in München

Die Münchner wirkten nur kurz geschockt, zogen schnell wieder ihr Spiel der ersten 30 Minuten auf. Zuerst scheiterte Musiala mit einem Schuss aus knapp 20 Metern, dann versuchte es Pavlovic aus der Distanz. Und wie: Eingeleitet vom erneut spielstarken Olise köpfte Tapsoba den Ball aus dem Strafraum, aber genau vor die Füße des Bayern-Juwels.

Pavlovic ließ den Ball einmal aufspringen und schoss dann platziert aus fast 25 Metern. Lukas Hradecky sah den Ball spät, streckte sich, brachte aber nur noch die Fingerspitzen an den Ball. So war die Scharte, die zum Rückstand führte, wieder ausgewetzt.

Bayern-Druck bleibt hoch - Doppel-Aluminium

Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Überlegenheit der Bayern unübersehbar: Vor allem in den Zweikämpfen waren die Gastgeber eigentlich immer den berühmten Schritt schneller. Leverkusen stemmte sich tapfer gegen die Hausherren, hatten aber auch richtig Dusel: Nach hohem Zuspiel von Harry Kane zog Serge Gnabry auf Höhe des zweiten Pfostens volley ab, traf aber nur den rechten Pfosten, von wo aus der Ball wieder zurück zu Gnabry sprang. Die zweite Chance wollte Gnabry unter die Latte knallen - wieder traf er nur Aluminium (48.).

Eine Stunde war gespielt, als Olise seine größte Chance auf dem Fuß hatte, der Ball aber aus kurzer Distanz von rechts am perfekt stehenden Hradecky abprallte. Kimmich und Davies probierten es aus der Ferne, verzogen jeweils knapp.

Jeremie Frimpong setzt zur Grätsche gegen Serge Gnabry an

Jeremie Frimpong setzt zur Grätsche gegen Serge Gnabry an

Bayer verteidigt mit Disziplin den Punkt

Den haushoch überlegenen Münchnern lief die Zeit davon. Kingsley Coman, Konrad Laimer, Leroy Sané und Thomas Müller kamen ins Spiel, doch auch deren Hereinnahme brachte keine weiteren Torchancen. Fast keine. Denn eine Freistoßvariante führte fast zum Erfolg: Müller schlenderte im Abseits, ohne ins Spiel eingreifen zu wollen. Joshua Kimmich bediente Musiala links, der den dann eingreifenden Müller in zentraler Position anspielte. Doch Tapsoba roch den Braten und blockte das Bayern-Schlitzohr.

Leverkusen verteidigte mit Disziplin, hatte gegen Ende der zweiten Hälfte noch einen Abschluss durch Nathan Tella, aber offensiv fand der Meister an diesem fünften Spieltag nicht statt.

München in Frankfurt, Leverkusen gegen Kiel

Leverkusen erwartet am 6. Spieltag die Mannschaft aus Kiel (05.10., 15.30 Uhr). Für die Münchener geht es einen Tag später nach Frankfurt (06.10., 17.30 Uhr).