Titelkampf in der Bundesliga Bayern und Leverkusen machen dem Rest Hoffnung
Sechs Bundesliga-Spieltage sind absolviert und an der Tabellenspitze ist es dank der Favoriten-Ausrutscher extrem eng. Die Konkurrenz von Bayern München und Bayer Leverkusen wittert ihre Chance.
Der FC Bayern München erlebte am Sonntagabend (06.10.2024) ein Déjà-vu. Wie in der Vorwoche nach dem 1:1 gegen Bayer Leverkusen gab es auch nach dem 3:3 bei Eintracht Frankfurt nur lobende Worte - aber eben auch wieder nur einen Punkt. Doch genau das ist nun einmal entscheidend.
Bayern hadert, Leverkusen in der 2:0-Krise
"Wann ist Bayern München in Frankfurt sechs Kilometer mehr gelaufen? Wann hat Bayern so dominant in Frankfurt gespielt? Noch nie. Die sind der Zweite und wir erdrücken sie. Das Einzige, was uns richtig ankotzt, ist das Ergebnis", brachte es Bayerns Sportvorstand Max Eberl auf den Punkt. So war es gegen Frankfurt und zuvor auch gegen Leverkusen.
Der Titelverteidiger schenkte seinerseits an diesem Wochenende gegen Holstein Kiel (2:2) erneut Punkte her, ließ bereits zum dritten Mal in dieser Bundesliga-Saison seinen Gegner trotz eines 2:0-Vorsprungs wieder ausgleichen. Fünf Zähler hat das Team von Xabi Alonso schon durch das Verspielen dieses eigentlich komfortablen Polsters verspielt. Wäre das nicht passiert, wäre Leverkusen wieder Spitzenreiter. So ist Bayern Erster, Bayer Fünfter - und drumherum sind viele Teams, die auf weitere Ausrutscher lauern.
RB Leipzig minimalistisch erfolgreich
Von diesen Mannschaften ist RB Leipzig wohl diejenige, die am offensivsten mit der Aussicht auf die Bundesligaspitze kokettiert - und auch kokettieren darf. Zwar sorgt die Mannschaft von Trainer Marco Rose nicht mehr für fußballerisches Spektakel wie in den vergangenen Spielzeiten, aber dafür für extrem effizienten Ergebnisfußball. Das Resultat: Nur neun Tore aus sechs Spielen (inklusive einem 4:0 gegen den FC Augsburg) reichen für 14 Punkte.
"Selbstverständlich wollen wir um Titel mitspielen und das Maximum aus jedem einzelnen Spieler, aber auch aus unserer Mannschaft und unserem Klub rausholen. Was dann das Maximum ist, kann man in Gänze noch nicht beurteilen", sagte Geschäftsführer Marcel Schäfer nach dem 1:0-Erfolg am Sonntag beim 1. FC Heidenheim.
Stuttgart und Dortmund noch nicht abgehängt
München, Leverkusen und dann Leipzig - diese Top drei wäre auch im Vorfeld der Saison oft genannt worden. Neben diesem Trio gehörten dann noch Vizemeister VfB Stuttgart und Borussia Dortmund zu den Anwärtern auf die vordersten Plätze - und trotz einiger Patzer der beiden Teams hat sich daran zumindest beim Blick auf die Tabelle nichts verändert. Denn sollten Stuttgart und Dortmund ihre Schwächen eindämmen, ist der Weg zur Spitze nicht weit. Der BVB hat als Siebter vier Zähler Rückstand auf die Bayern, der VfB dahinter als Achter fünf.
Stuttgart bekommt nach der Länderspielpause die Gelegenheit, sich in München (19. Oktober, 18.30 Uhr) wieder an den Rekordmeister heranzupirschen. Da besteht durchaus die Gefahr, dass die Bayern zum dritten Mal in Folge in der Liga Punkte liegen lassen. Wenige Stunden zuvor gibt es in Leverkusen ebenfalls ein richtungweisendes Spiel, wenn Frankfurt in der BayArena zu Gast ist.
Frankfurts Erfolg hängt an Marmoush
Die Eintracht gehört aktuell auch zur Bundesliga-Spitzengruppe, mit einem Sieg gegen die Bayern hätte die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller sogar die Tabellenführung übernehmen können. Die große Stärke der Frankfurter ist allerdings auch ein Manko: Denn die Mannschaft ist aktuell abhängig von Omar Marmoush. An zwölf der 14 Eintracht-Tore war der Ägypter direkt beteiligt, ist er nicht in dieser herausragenden Form, geht nicht so viel - wie beim 0:2 in Dortmund zum Auftakt.
"Frankfurt hat mit Marmoush einen Unterschiedsspieler in seinen Reihen. Er ist in einer überragenden Form und hat vor dem Tor einen Killerinstinkt", sagte auch Eberl. Seinen Bayern fehlt der aktuell. Die Spielweise ist überzeugend, die Punkteausbeute allerdings in der aktuellen Phase - zuletzt gab es auch ein 0:1 in der Champions League bei Aston Villa - nicht. Das macht dem Rest der Bundesliga Hoffnung.