Bundesliga-Topspiel Bayern gegen Stuttgart - Nationalspieler en masse
Beim Topspiel der Bundesliga zwischen dem FC Bayern und dem VfB Stuttgart stehen acht Nationalspieler auf dem Platz. Das zeugt von großer Qualität - vor allem bei den Gästen.
Beim Nations-League-Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Niederlande war Torschütze Jamie Leweling in München der gefeierte Mann. Wenn er am Samstag (ab 18.30 Uhr im Live-Ticker und in der Radio-Reportage bei der Sportschau) mit dem VfB Stuttgart zum Topspiel der Bundesliga gegen den FC Bayern in die Arena zurückkehrt, dann wird der Offensivspieler vom Großteil der Fans wohl nicht mehr so bejubelt.
FC Bayern hat Respekt vor Stuttgart
Das zeugt dann in diesem Fall aber vor allem von Respekt. In München wissen sie, dass der VfB längst zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für den über Jahre unantastbaren deutschen Rekordmeister geworden ist.
Wer vor Beginn der vergangenen Saison gewettet hätte, dass der Relegationsteilnehmer aus Stuttgart in der Abschlusstabelle vor dem Dauer-Meister FC Bayern landen würde, den hätte man wohl ausgelacht. Die Vize-Meisterschaft der Schwaben vor dem Dritten aus München war eine der größten Sensationen der Bundesliga-Historie.
"Das Wort 'Südschlager' gilt wieder. Der VfB hat im vergangenen Jahr gezeigt, was für einen großartigen Weg er genommen hat. Sie haben eine Idee entwickelt mit sehr vielen jungen deutschen Spielern. Es ist bemerkenswert, was für einen Job sie machen", lobte Bayerns Sportvorstand Max Eberl.
Sechs VfB-Spieler im Kader von Julian Nagelsmann
"Die sind mittlerweile eine große Nummer in der Bundesliga", sagte Bayern-Ikone Thomas Müller vor dem Süd-Gipfel. "Die Stuttgarter sind noch immer in diesem Hype. Ich glaube, alle Spieler vom VfB haben Selbstvertrauen und dementsprechend wird es ein schweres Heimspiel werden", betonte Kapitän Manuel Neuer. Man nehme das Team von Trainer Sebastian Hoeneß "sehr ernst, da wir wissen, was für eine Stärke sie haben".
Warum sollten sie in Stuttgart auch nicht selbstbewusst sein? Bei den jüngsten Nations-League-Spielen der deutschen Nationalmannschaft standen sechs VfB-Spieler im Kader von Julian Nagelsmann. Die bildeten damit den größten Block im Team. Nur drei Bayern-Profis waren dabei.
Und es waren die Stuttgarter, die die Tore machten. Bevor Leweling gegen die Niederlande das Spiel entschied, traf Deniz Undav gegen Bosnien-Herzegowina doppelt.
Mittelmäßiger Start in die Saison
Das verwundert nicht, denn in der Bundesliga hat der VfB mit 15 erzielten Toren die drittbeste Quote. Dabei hat das Team in dieser Spielzeit nur einen mittelmäßigen Start hingelegt. Dennoch: "Auch wenn wir gerade nur auf Platz acht sind, hat der FC Bayern Respekt vor uns, denke ich", sagte Leweling.
Sein Trainer Sebastian Hoeneß übt sich derweil in Bescheidenheit: "Natürlich werden wir anders wahrgenommen, aber meine Aufgabe ist es, das realitätsnah darzustellen. Und das heißt, dass die Bayern Favorit sind."
Neben Leweling und Undav gehören auch Maximilian Mittelstädt, Alexander Nübel, Chris Führich und Angelo Stiller zum festen Kreis des Bundestrainers auf dem Weg zur WM 2026.
Fünf Bayern-Spieler im Nationalteam
Von einer Wachablösung im deutschen Fußball zu sprechen, wäre allerdings übertrieben. Auch die Bayern stellen trotz der Rücktritte von Müller und Neuer nach wie vor einen stabilen DFB-Block, dem Kapitän Joshua Kimmich, Aleksandar Pavlovic, Serge Gnabry, der zuletzt verletzte Jamal Musiala und der schon etwas länger verletzte Leroy Sané angehören.
Deshalb wird wohl auch Bundestrainer Nagelsmann die Partie ganz genau verfolgen. Bei den Bayern wird Musiala weiter fehlen, Stuttgart muss auf Führich verzichten. Somit stehen acht aktuelle Nationalspieler auf dem Platz.
Auf dem Platz geht es um viel
Am Samstag spielt das alles jedoch keine Rolle. Es geht für beide Teams in der Liga um viel. Stuttgart würde bei einer Niederlage ins Mittelmaß abrutschen. Die Bayern würden bei einer Pleite, wohl verbunden mit dem Verlust der Tabellenführung, in die erste Krise unter dem neuen Trainer Vincent Kompany rutschen.