Fußball-Bundesliga Mainz gegen Köln - Alles Wichtige zum Abstiegskrimi
Während Mainz 05 im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga weiter das Feld von hinten aufrollen will, geht es für den 1. FC Köln im direkten Duell fast schon um alles.
Das ist die Ausgangslage
Vor dem 31. Spieltag schwebt der 1. FC Köln als Tabellen-Vorletzter mit 22 Punkten in höchster Abstiegsgefahr. Fünf Punkte fehlen auf den Relegationsplatz. Den hat Mainz mit 27 Zählern inne, nachdem der VfL Bochum durch ein 3:2 (2:0) gegen Hoffenheim am Freitagabend (26.04.2024) an Mainz vorbeigezogen war.
Während Mainz mit einem Punkt zwar nicht zufrieden wäre, aber damit leben könnte, ist es für Köln ein Alles-oder-nichts-Spiel. Zwar wäre der Abstieg bei einer Pleite nicht besiegelt, doch es würde dann ganz eng.
Wie ist die Stimmung bei den Klubs?
In Köln ist sie denkbar schlecht. Der FC hat am vergangenen Woche eine enttäuschende Heimpleite gegen den Tabellenletzten Darmstadt einstecken müssen. In den jüngsten zehn Partien gab es nur einen Sieg.
Ganz anders Mainz. Seit der derben 1:8-Pleite bei Bayern München ist der FSV ungeschlagen. In fünf Spielen gab es drei Siege und zwei Unentschieden.
Woran liegt das?
In Mainz ganz klar am Trainer. Als Bo Henriksen die 05er nach dem 21. Spieltag übernahm, hatte seine Mannschaft neun Punkte Rückstand auf den 15. Platz. Seitdem der Däne am Ruder ist, holte Borussia Dortmund nur zwei Punkte mehr als die Mainzer, der FC Bayern gar nur einen.
In Köln konnte Timo Schultz als Nachfolger von Steffen Baumgart dagegen das Ruder nicht herumreißen. Er übernahm den FC einen Spieltag vor Ende der Hinrunde. Er holte im Schnitt bislang zwar mehr Punkte als sein Vorgänger, doch das reichte nicht.
Das sagen die Trainer
Henriksen sieht trotz der verbesserten Tabellenlage noch längst keinen Grund zur Entspannung im Abstiegskampf. "Wir haben eine Situation, in der wir nicht relaxen können. Wir müssen weiter jagen für unser Ziel", sagte der 49-Jährige. Das Duell mit dem 1. FC Köln sei "das nächste Finale. Wir wollen einfach das Spiel gewinnen, das liegt in unserer DNA. Sie sind ein gutes Team, wir haben viel Respekt. Sie werden kämpfen. Aber es geht nur um uns, was wir aufs Feld bringen. Wir wollen gewinnen, spielen nicht auf Unentschieden.“
In Köln macht sich bereits Trotzstimmung breit. "Vielleicht ist der Punkt genau jetzt erreicht, wo man eine Scheißegal-Stimmung kreieren kann", sagte Schultz. Ansonsten gibt es schon die üblichen Durchhalteparolen: "Wir können besser spielen und wir müssen besser spielen. Wenn wir das hinbekommen, haben wir auch eine Chance in Mainz zu gewinnen."
Wie ist die Personallage?
Gelbgesperrt fehlen werden den Mainzern Jae-Sung Lee und Tom Krauß, fraglich sind noch die Einsätze von Andreas Hanche-Olsen sowie Leandro Barreiro.
Bei den Kölnern wird es für Stürmer Mark Uth noch nicht für die Startelf reichen. Davie Selke und Luca Kilian fehlen weiterhin langzeitverletzt.
Wen würde der Abstieg härter treffen?
Ganz klar den 1. FC Köln. Der siebte Bundesliga-Abstieg könnte angesichts der geltenden Transfersperre schlimme Folgen haben. Wegen eines Verstoßes gegen FIFA-Regularien beim Transfer des slowenischen Jugendspielers Jaka Potocnik vor zwei Jahren darf der FC erst im Winter wieder Transfers tätigen. Dies könnte gerade im Sommer nach einem Abstieg fatal sein, sollte der Klub Leistungsträger abgeben müssen.
So sollen die Angreifer Davie Selke und Mark Uth keinen gültigen Vertrag für die 2. Liga haben und Torhüter Marvin Schwäbe, die Abwehrspieler Timo Hübers und Jeff Chabot sowie Mittelfeldspieler Dejan Ljubicic Ausstiegsklauseln. "Es ist tatsächlich so, dass der ein oder andere eine Klausel oder keinen Zweitligavertrag hat", sagte Sportchef Christian Keller, der die potenziellen Abgänge nur mit zurückkehrenden Leihspielern oder Nachwuchskräften ersetzen könnte.