Asien-Cup Nationaltrainer Klinsmann redet Südkorea stark
Nach einem holprigen Start in diesem Jahr und viel Skepsis sieht Südkoreas Nationaltrainer Jürgen Klinsmann seine Mannschaft vor dem Beginn der Asien-Meisterschaft auf dem richtigen Weg.
Bei der Vorstellung seines 26-köpfigen Kaders für den Asien-Cup in Katar bekräftigte der Ex-Bundestrainer am Donnerstag in Seoul, dass Südkorea erstmals seit 64 Jahren das Kontinentalturnier wieder gewinnen wolle. Er könne es in den Augen seiner Spieler erkennen, dass sie hungrig seien.
"Das Team nahm unsere Ideen an"
Seine Mannschaft habe jetzt über das ganze Jahr gesehen ihren Rhythmus gefunden, sagte der 58-jährige Klinsmann bei einer Pressekonferenz und war sichtlich bemüht, sein Team starkzureden: "Es war ein schwieriger Start, und dann nahm das Team Schritt für Schritt unsere Ideen an und erhöhte das Tempo." Klinsmann ist seit Anfang des Jahres Trainer des WM-Vierten von 2002.
Nach langer Wartezeit hatte Klinsmann im August mit einem 1:0 gegen Saudi-Arabien sein erstes Spiel als Coach der Südkoreaner gewonnen. Zuletzt siegten die "Taegeuk Warriors" fünfmal in Serie - darunter zweimal in der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026.
Japan ist Favorit, Klinsmann nennt auch Australien
Für das Turnier in Katar vom 12. Januar bis zum 10. Februar sei Japan der größte Favorit, sagte Klinsmann. Sein eigenes Team sei aber so gut besetzt, dass es am Ende den Pokal holen könne. Zu den stärksten Konkurrenten zählte der ehemalige deutsche Nationalspieler auch Australien, Iran und Usbekistan. In der Gruppe E bekommt es Südkorea zunächst mit Jordanien, Bahrain und Malaysia zu tun.
Zum Kader gehören auch die Bundesliga-Legionäre Kim Min-jae vom FC Bayern München, Lee Jae-sung (FSV Mainz 05) sowie Jeong Woo-yeong (VfB Stuttgart). Kim sei einer weltbesten Innenverteidiger, sagte Klinsmann: "Min-jae ist zum absoluten Führungsspieler der Mannschaft gereift." Als Kapitän wird Südkorea von Tottenham-Star Son Heung-min angeführt. "Wir haben viele unterschiedliche Stücke in der Liste, das macht uns zu einem der Favoriten für den Asian Cup", sagte Klinsmann.
Kim und Son die Topstars
Die beiden Asse Kim und Son kommen auf jeden Fall mit Rückenwind zur Nationalmannschaft. Kim wurde mit Neapel im vergangenen Sommer Meister in Italien und wurde gerade zum Fußballer des Jahres in Südkorea gekürt. Bei den Bayern hat er sich auf Anhieb einen Stammplatz erspielt. Da agiert er zwar noch längst nicht fehlerfrei und mit der Aura aus seiner Napoli-Zeit, insgesamt spielt er aber eine stabile Hinrunde und ist maßgeblich an der geringen Gegentorzahl (15, zweitbeste Abwehr hinter Leverkusen) des Rekordmeisters beteiligt.
Son trumpft bei Tottenham Hotspur auch nach dem Abgang von Harry Kane groß auf, in 20 Ligaspielen dieser Saison ist er schon wieder an 17 Toren (zwölf Treffer, fünf Assists) beteiligt. Insgesamt hat er der frühere Leverkusener und Hamburger bei 393 Pflichtspieleinsätzen für die "Spurs" unglaubliche 243 direkte Torbeteiligungen aufzuweisen. Angesichts dieser konstant überragenden Zahlen ist es immer wieder erstaunlich, dass er bei den großen Spielehrungen von UEFA und FIFA nie berücksichtigt wird - aber mit einer Top-Leistung beim Asien-Cup kann sich Son einmal mehr in den Vordergrund spielen.