Das Team des EHC Red Bull München jubelt.

Wer beerbt die Eisbären? Playoffs in der DEL - Die Jagd auf München beginnt

Stand: 13.03.2023 20:50 Uhr

Nachdem die Eisbären Berlin es nicht in die Playoffs geschafft haben, wird ein neuer Meister in der DEL gesucht. Die Favoritenrolle ist vergeben, aber gerade im Rheinland lauert man.

Nur 16 Punkte trennten die sieben Teams auf den Rängen zwei bis acht nach 56 Spielen in der Hauptrunde der DEL. So ganz ausgeglichen ist die Liga dennoch nicht, denn mit dem EHC München gab es eine Mannschaft, die alle deutlich überragte. 19 Zähler hatte der Finalist des Vorjahres Vorsprung auf den Zweiten ERC Ingolstadt.

Entsprechend klar ist die Favoritenrolle auf die Nachfolge der Eisbären Berlin, die als Meister die Playoffs verfehlten. Die Münchner starten am Mittwoch (15.03.2023) in ihre Viertelfinal-Serie (Best-of-seven) gegen die Fischtown Pinguins. "Wir gehen vielleicht als Favorit ins Rennen, ja. Aber es muss schon noch richtig viel Eishockey gespielt werden", sagte Sportdirektor Christoph Winkler. Doch am Ende soll unbedingt das Warten auf den ersten Titel seit fünf Jahren vorbei sein.

"Eigentlich können wir uns nur selber schlagen"

Mit den Pinguinen aus Bremerhaven könnte die erste Hürde jedoch eine durchaus schwierige werden. Zwei der vier Duelle hat der Außenseiter in der Hauptrunde gewinnen können, dem EHC so zwei von nur zwölf Saisonniederlagen zugefügt. Dennoch sagt Münchens Nationalspieler Konrad Abeltshauser: "Eigentlich können wir uns fast nur selber schlagen. Die Tiefe im Kader ist auf jeden Fall ein Vorteil. Alle können Tore schießen, alle ziehen an einem Strang. Und wir sind auf der Torhüterposition top besetzt."

Bei der Suche nach den größten Konkurrenten im Kampf um den Titel könnte man schnell bei einem ehemaligen Torhüter der Münchner landen. Henrik Haukeland wurde unmittelbar vor dem Start in die Playoffs zum besten Keeper der DEL gewählt und will mit der Düsseldorfer EG den Erfolg der vergangenen Saison toppen, als es eine knappe 1:3-Serienniederlage gegen München gegeben hatte. "Wir sind auf jeden Fall bereit", kündigte Haukeland an, dessen Team am Mittwoch auf Ingolstadt trifft.

Spannende Serie zwischen Köln und Mannheim

Auch der große DEG-Rivale Kölner Haie könnte eine gewichtige Rolle in der entscheidenden Phase der Saison spielen. "Ich gehe mit hohen Erwartungen rein und bin optimistisch für die Serie gegen Mannheim", sagte Trainer Uwe Krupp, der mit seinem Team am Dienstag (14.03.2023) in die Playoffs startet. "Wenn wir unser Eishockey spielen, dann sind wir ganz schwer auszurechnen und können gegen jeden Gegner bestehen."

Dass in den Playoffs erstmals seit 2019 wieder bis zu sieben Spiele in einer Runde ausgetragen werden, sieht der 57-Jährige dabei offenbar als Chance. "Ich will die Leistung der Mannschaften, die zuletzt in den Finals waren, gar nicht kleinreden. Aber es ist doch etwas anderes, wenn du Best-of-seven spielen musst. Es gehört zum Eishockey einfach dazu, dass man vier Spiele gewinnen muss", sagte Krupp.

DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke freut sich vielleicht auch deswegen schon auf die Kölner Serie gegen Mannheim. Denn dieses Duell hat das Potenzial, für sieben spannende Spiele zu sorgen. "Das Duell Mannheim gegen Köln wird eine unglaubliche Serie, das sind so zwei große Traditions-Standorte, das werden Eishockey-Festspiele im Viertelfinale", sagte Tripcke. "Das wird extrem spannend, und wer immer sich da durchsetzt, ist ein ganz heißer Kandidat für die Meisterschaft. Ich glaube, dass der Sieger aus der Serie Mannheim gegen Köln den Titel holt, das würde mich nicht wundern."

Sorgt Straubing für die Überraschung?

Der 55-Jährige hat jedoch auch einen Außenseiter weit oben auf dem Zettel: die Straubing Tigers. "Es ist keine große Stadt, aber eine große Region, wo Eishockey total im Mittelpunkt steht, die Unterstützung ist riesig. Sie haben sehr seriöse Arbeit in den vergangenen Jahren gemacht, sich für die Champions League qualifiziert und sind da weitergekommen in die Playoff-Runde, haben den schwedischen Meister geschlagen. Das ist eine Mannschaft, die insbesondere zu Hause sehr schwer zu schlagen ist", sagte Tripcke. Im Viertelfinale - das erste Spiel findet am Dienstag statt - trifft Straubing auf die Grizzlys Wolfsburg.