Die Finals 2023 Imoudu schwimmt deutschen Rekord - WM-Sorgen um Elendt
Starke Leistungen und trotzdem kein WM-Ticket: Im Schwimmbecken von Berlin haben Melvin Imoudu und Sven Schwarz überzeugt. Wegen einer Verletzung muss dagegen Brust-Spezialistin Anna Elendt um die WM bangen.
Der Potsdamer Melvin Imoudu hat bei den deutschen Schwimm-Meisterschaften einen neuen deutschen Rekord über 50 Meter Brust aufgestellt. Der 24-Jährige schwamm am Sonntag (09.07.2023) in Berlin gleich zweimal die neue Bestmarke von 26,79 Sekunden.
Imoudu: "Nicht für möglich gehalten"
Zunächst verbesserte Imoudu den 2009 von Hendrik Feldwehr aufgestellten Rekord von 26,83 Sekunden im Vorlauf um vier Hundertstel. Im Finale konnte der jetzt dreifache 50-Meter-Meister die Zeit noch einmal bestätigen und schlug 0,41 Sekunden vor dem EM-Dritten Lucas Matzerath an. "Das habe ich vorher nicht für möglich gehalten. Ich bin sehr happy mit der Zeit", jubelte Imoudu nach dem Finale in der Sportschau.
Für die WM reichte es für Imoudu trotzdem nicht. Der Deutsche Schwimm-Verband nominierte 100- und 200-Meter-Meister Matzerath für die Titelkämpfe in der zweiten Juli-Hälfte in Japan.
Schwarz: "Will Wellbrock und Märtens angreifen"
Auch Freistil-Spezialist Sven Schwarz darf nicht zur WM, konnte in Berlin aber trotzdem überzeugen. Über 400 Meter Freistil siegte Schwarz in Abwesenheit der WM-Starter Florian Wellbrock und Lukas Märtens. Der Hannoveraner schwamm in 3:45,92 Minuten ein einsames Rennen und siegte deutlich vor Marc Sauer (3:56,53 Minuten) und Silas Beth (3:57,24 Minuten).
Für den Sommer kündigte Schwarz einen Angriff auf Wellbrock und Märtens an: "Wir haben ein kleines Fernduell, die beiden sind bei der WM, ich bin bei der U23-WM. Ich hoffe, dass ich die beiden angreifen kann."
Miroslaw: "Fühlt sich noch nicht nach WM-Form an"
Richtung WM schaut auch 100-Meter-Freistil-Meister Rafael Miroslaw. Der Hamburger gewann in 48,62 Sekunden. Damit blieb er 0,7 Sekunden unter seinem deutschen Rekord. "Es fühlt sich noch nicht ganz nach WM-Form an. Aber ich bin happy. Es ist ein gutes Zeichen für die WM", sagte er in der Sportschau und erklärte: "Dieses Jahr liegen mir die 200 etwas besser, wir haben mehr dafür gearbeitet. Jetzt muss der Feinschliff kommen."
Oberschenkelzerrung bei Elendt
Auch Brust-Spezialistin Anna Elendt will zu den Titelkämpfen nach Japan. Seit Sonntag steht aber ein Fragezeichen hinter dem WM-Start der WM-Zweiten über 100 Meter. Die 22-jährige Frankfurterin verzichtete am Sonntag wegen einer Zerrung auf den Start im 200-Meter-Rennen und sagte in der Sportschau: "Ich mache mir ein bisschen Sorgen um den WM-Start, werde morgen mit den Ärzten sprechen und das abklären lassen." Zur Verletzung sagte die Meisterin über 50 und 100 Meter: "Leider habe ich mir bei den 100 Meter Brust am Freitag den Oberschenkel gezerrt. Ich habe heute Morgen geschaut, ob es geht. Die 200 Meter heute Morgen haben dann doch weh getan. Da musste ich jetzt leider das Finale abmelden."
Böttcher und Eckart gewinnen Para-Wettkämpfe
In den Para-Wettkämpfen setzte sich über 100 Meter Freistil Gina Böttcher (Startklasse S4) vom SC Potsdam gegen Verena Schott (S6) und Janina Breuer (S14) durch. Böttchers Vereinskollege Yannick Eckart (S9) siegte über die gleiche Distanz bei den Männern. Der 19-jährige Nachwuchsschwimmer gewann vor Philip Hebmüller (S13) und Pascal Rentsch (S14).