Darts-WM in London Traumfinale zwischen Littler und van Gerwen perfekt
"Wird verdammt gut": Der 17 Jahre alte Shooting-Star Luke Littler ist Michael van Gerwen ins Endspiel gefolgt. Die Darts-WM hat ihr Traumfinale. Beide deklassierten ihre Halbfinal-Gegner mit 6:1.
Gegen seinen Landsmann Stephen Bunting setzte sich der Engländer Littler mit 6:1 durch und steht bei seiner zweiten WM-Teilnahme erneut im Finale. Littler sagte: "Das ist jetzt schon ein atemberaubendes Turnier für mich. Ich bin so glücklich, dass ich das heute gewonnen habe. Ich kann es gar nicht abwarten."
Zuvor hatte der Niederländer van Gerwen sein Halbfinale gegen Chris Dobey ebenfalls dominant mit 6:1 für sich entschieden.
Nach seiner Finalniederlage im vergangenen Jahr gegen Luke Humphries will sich der 17 Jahre alte Littler am Freitagabend (21.00 Uhr) im zweiten Anlauf die Sid-Waddell-Trophy und das Preisgeld in Höhe von 500.000 Pfund (circa 581.000 Euro) sichern.
Vor Turnierstart hatte sich ein Endspiel zwischen van Gerwen und Littler oder Humphries als Traumfinale herauskristallisiert. Nun kommt es tatsächlich zu diesem Finale. Nach dem Aus des Titelverteidigers gegen Peter Wright im Achtelfinale war die Bahn für Littler frei. "Es wird verdammt gut", sagte Littler.
Bunting legt Nervosität schnell ab, kann Littler aber nicht bremsen
Daran konnte auch Bunting nichts ändern. Seine anfängliche Nervosität legte der 39-Jährige zwar schnell ab, konnte Littler auf seinem vorgezeichneten Weg ins Finale aber kaum bremsen. Der Weltranglistenvierte überzeugte mit 13 Aufnahmen über 180 Punkte, einem Dreidart-Durchschnitt von 105,48 und einer Doppel-Quote von rund 45 Prozent.
Littler startete traumhaft in die Partie, sicherte sich die ersten drei Sätze samt High-Finish über 158 Punkte und zahlreichen Legs mit lediglich vier Aufnahmen. Bunting versuchte bestmöglich mit der Weltklasse von "The Nuke" ("Die Atombombe") mitzuhalten, bekam seine Grenzen aber schlussendlich deutlich aufgezeigt. Mit seinem ersten Matchdart machte Littler den Einzug ins Finale und das Duell mit dem Weltranglistendritten van Gerwen perfekt.
"Mighty Mike" startet mit einer 180 ins Match
Van Gerwen, der sich in den vergangenen Jahren immer wieder sportliche Aussetzer im Alexandra Palace geleistet hatte, agierte von Beginn an konzentriert und erspielte sich schnell eine Führung. Seine erste Aufnahme im Spiel war gleich eine perfekte 180. Am Ende hatte der Niederländer 18 Legs gewonnen, Dobey nur zehn. Wirklich Spannung kam nie auf.
Michael van Gerwen jubelt über seinen Satzgewinn.
Van Gerwen verlor drei WM-Finals
Dobey verpasste es nach Siegen über Ex-Primus Gerwyn Price (Wales) sowie dem Nordiren Josh Rock, seine WM mit dem erstmaligen Finaleinzug zu veredeln. In der Weltrangliste verbessert er sich trotzdem um fünf Positionen auf Rang zehn.
In den Jahren 2014, 2017 und 2019 gelangen van Gerwen seine drei WM-Titel. Gemessen an seiner jahrelangen Dominanz ist seine Ausbeute beim größten Turnier der Welt eher dürr. Die Endspiele 2013 (gegen Phil Taylor), 2020 (gegen Peter Wright) und 2023 (gegen Michael Smith) verlor er. Mit einem Finalsieg würde van Gerwen auf Weltranglistenplatz zwei zurückkehren. Die klare Nummer eins bleibt Luke Humphries.