Tag fünf bei der Darts-WM Pietreczko souverän weiter - Horvat chancenlos
Tag fünf bei der Darts-WM im Londoner Alexandra Palace: Ricardo Pietreczko hat am Dienstagabend (19.12.2023) sein Debütmatch bei der Darts-WM in London souverän gewonnen. Für Dragutin Horvat ist das Turnier bereits vorbei.
Gegen die Japanerin Mikuru Suzuki, die letzte verbliebene Frau im Turnier, zeigte der Nürnberger Pietreczko im "Ally Pally" von Beginn an eine konzentrierte Leistung, gewann mit 3:0 und steht in der zweiten Runde.
Pietreczko, genannt "Pikachu", zeigte bereits früh seine Klasse, beendete das erste Leg mit einem 116er-Finish und gewann den Satz mit 3:0. Im zweiten gab der 29-Jährige zwar ein Leg ab, blieb aber in der Spur und sicherte sich ohne Mühe den dritten Satz. Am Freitag trifft Pietreczko auf den Weltranglisten-30. Callan Rydz aus England.
Pietreczko über 2. Runde: "Wird nicht leicht"
"Auf der Bühne war es sehr, sehr schön. Ich habe mit viel mehr Pfiffen oder Buhrufen gerechnet", schilderte Pietreczko. Die Fans im Alexandra Palace von London hatten ihn wohlwollend empfangen - und das, obwohl er gegen eine Frau spielte.
"Ich kenne sie. Ich weiß, was sie kann. Das war nicht das Spiel, was sie spielen kann", sagte der 29-Jährige zu seiner Gegnerin und blickte direkt voraus: "Callan Rydz war zuletzt nicht gut drauf, ich hoffe das bleibt so. Es wird auf jeden Fall nicht leicht."
Nach Gabriel Clemens, Martin Schindler und Florian Hempel ist Pietreczko der vierte Deutsche in Runde zwei. Schindler und Clemens befinden sich in der Weltrangliste in den Top 32 und hatten deshalb für Runde eins ein Freilos erhalten. Hempel hatte bereits am Sonntag 3:1 gegen Dylan Slevin gewonnen.
Horvat chancenlos
Dragutin Horvat verlor hingegen am Dienstagabend deutlich mit 0:3 gegen den Belgier Mike De Decker und zeigte dabei eine über weite Strecken schwache Leistung. Für Horvat war es nach 2017 überhaupt erst die zweite Teilnahme beim wichtigsten Turnier des Jahres.
"Man kann verlieren, aber nicht so. Ich habe viel investiert in den letzten Wochen", sagte Horvat bei Sport1 und resümierte: "Dann komme ich auf die Bühne und spiele wie eine Wurst, das ärgert mich."
Vor 3.000 Zuschauern leistete sich der 47 Jahre alte Hesse deutlich zu viele Fehler. De Decker spielte selbst ein durchwachsenes Match, doch das reichte zum Sieg gegen den Lageristen, der für das Turnier im Alexandra Palace extra Urlaub nehmen musste.
Mitfavorit van Gerwen überzeugt
Im ersten Spiel der Abendsession hatte sich am Dienstag der Engländer Steve Beaton durchgesetzt. Bei seiner 33. WM-Teilnahme in Serie gewann der "Bronzed Adonis", wie Beaton genannt wird, mit 3:1 gegen Wessel Nijman aus den Niederlanden. Beaton darf nun in Runde zwei Daryl Gurney aus Nordirland fordern.
Der Niederländer Michael van Gerwen startete mit einem eindeutigen Auftaktsieg in die Darts-WM. "Mighty Mike", wie van Gerwen genannt wird, besiegte am Dienstagabend den Iren Keane Barry mit 3:0 und steht so in der dritten Runde. "Natürlich kann ich noch viel besser spielen, aber das war gerade mal das erste Spiel", sagte van Gerwen.
Neben dem Engländer Luke Humphries wird der 34-Jährige in London als Turnierfavorit gehandelt. Van Gerwen und Humphries könnten bereits im Halbfinale aufeinandertreffen. Der Niederländer gewann 2014, 2017 und 2019 die wichtigste Trophäe der Welt.
Früherer Europameister Wade überraschend raus
Der Engländer James Wade mit dem Spitznamen "The Machine" musste sich dem Kanadier Matt Campbell knapp mit 2:3 geschlagen geben. Der 40 Jahre alte Wade wird in der Weltrangliste einige Plätze einbüßen, weil seine Halbfinal-Teilnahme von vor zwei Jahren aus dem Ranking gestrichen wird.
Campbell wieder überzeugend
Campbell überzeugte wie beim packenden 3:2-Auftaktsieg gegen den Philippiner Lourence Ilagan und wahrte im Entscheidungssatz die Nerven. Er kündigte an, für Weihnachten noch einmal in die nordamerikanische Heimat zurückfliegen zu wollen und dann nach England zurückzukehren.
Vor Wades Niederlage hatten sich bei der Weltmeisterschaft alle gesetzten Favoriten durchgesetzt. Einzig der englische Titelverteidiger Michael Smith hatte beim 3:2 gegen Kevin Doets aus den Niederlanden einige Probleme. Die Top 32 der Rangliste müssen nach einem Freilos zum Start vor Weihnachten nur ein Spiel gewinnen, um die dritte Runde zu erreichen.