Der Ukrainer Usyk beim WM-Kampf gegen den Briten Fury

Am Flughafen in Krakau Boxweltmeister Usyk vorübergehend festgenommen

Stand: 18.09.2024 07:55 Uhr

Der ukrainische Box-Weltmeister Oleksandr Usyk ist im polnischen Krakau am Flughafen kurzzeitig festgenommen worden. Präsident Selensky übte Kritik, Usyk lobte die Polizei.

Wie ESPN berichtete, sollen der ukrainische Schwergewichts-Champion und sein Trainer daran gehindert worden sein, ein Flugzeug Richtung Valencia zu besteigen. Dort will sich Usyk auf den nächsten Kampf gegen Tyson Fury im Dezember vorbereiten.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf X, er habe mit Usyk telefoniert und der 37-Jährige sei frei. Selenskyj sagte, er sei "enttäuscht" über den Umgang mit "unserem Bürger und Champion".

"Polizei erledigt ihre Arbeit"

Usyk bezeichnete den Vorfall auf Instagram als "Missverständnis" und lobte die polnische Polizei dafür, ihre Arbeit ohne Rücksicht auf "Größe, Gewicht, Reichweite und Insignien" zu erledigen.

Grund dafür, dass die beiden am Besteigen der Maschine gehindert wurden, war laut ESPN offenbar die Wahrnehmung eines Airline-Bediensteten, Usyk und sein Trainer seien nicht in angemessener Verfassung für den Flug - der Bericht stützt sich in diesem Punkt auf eine anonyme Quelle.

Erschöpft von 900 Kilometer langer Anfahrt

Usyk habe sich demnach gegen diese Einschätzung gewehrt und argumentiert, beide seien schlicht erschöpft nach einer 14-stündigen Anreise aus der vom Krieg erschütterten Ukraine - inklusive einer rund 900 Kilometer langen Autofahrt. Die Sprachbarriere in Kombination mit Usyks Aufgebrachtheit sollen der Grund für die zwischenzeitliche Festnahme gewesen sein. 

Beim spektakulären WM-Vereinigungskampf in Riad am 18. Mai hatte Usyk den zuvor ungeschlagenen Briten Fury (35) nach Punkten besiegt und ihm den Gürtel des Verbandes WBC abgenommen. Usyk, der zuvor schon Weltmeister der wichtigen Verbände IBF, WBO und WBA war, kürte sich damit zum ersten unangefochtenen Schwergewichts-Champion seit 25 Jahren. Der Rückkampf in Saudi-Arabien ist für den 21. Dezember vereinbart.