Zu lange weggeschaut? Missbrauchsvorwürfe: Snowboarderinnen verklagen US-Verband
Drei frühere Snowboarderinnen um die Olympiadritte Rosey Fletcher haben ihren ehemaligen Trainer Peter Foley, den US-Ski- und Snowboardverband sowie das Olympische und Paralympische Komitee der USA wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs verklagt.
Den Verbänden wird vorgeworfen, die Vorfälle, die sich über einen Zeitraum von 20 Jahren erstreckt haben sollen, gedeckt zu haben. Nach Aussage der Klägerinnen Fletcher, Erin O'Malley und Callan Chythlook-Sifsof seien auch andere Snowboarderinnen betroffen gewesen. Den Verbänden wird "Unterstützung, Erlaubnis und Billigung" der Taten zur Last gelegt. Der Missbrauch sei mehrfach und durch verschiedene Athletinnen gemeldet worden, ohne dass dagegen vorgegangen worden sei, heißt es.
Foley wird vorgeworfen, seine Position ausgenutzt zu haben, um "sexuelle Handlungen zu erzwingen", sowie Manipulation, psychischen Missbrauch, Einschüchterung und Bestrafungen. Foley, der das US-Team von 1994 bis 2022 trainierte, bestreitet die Vorwürfe.
Trainer mittlerweile entlassen
Der amerikanische Ski- und Snowboardverband teilte mit, er habe noch keine Gelegenheit gehabt, den Sachverhalt zu prüfen. Allerdings habe man im vergangenen Jahr mögliches Fehlverhalten des besagten Trainers beim US Center for SafeSport gemeldet, der Fall werde dort aktuell noch immer untersucht. Der Coach hatte noch bei den Winterspielen in Peking 2022 Athletinnen und Athleten betreut. Erste Vorwürfe gegen ihn wurden im vergangenen Februar laut, im März wurde er entlassen.