Ebba Andersson beim Skiathlon

Nordische Ski-WM Dramatischer Zielsprint: Andersson wieder Weltmeisterin im Skiathlon

Stand: 02.03.2025 15:17 Uhr

In einem dramatischen Zielsprint setzte sich Ebba Andersson aus Schweden gegen die Norwegerin Therese Johaug durch. Bronze ging an Jonna Sundling aus Schweden. Die deutsche Medaillen-Hoffnung Victoria Carl schaffte es unter die Top-Ten.

Der Skiathlon über 20 km war ein enges und spannendes Rennen. Johaug konnte nicht wie erwartet auf den ersten zehn Kilometer im klassischen Stil einen großen Vorsprung rausfahren. Beim Wechsel auf die Skating-Skier lagen Heidi Weng, Jonna Sundling, Therese Johaug und Ebba Andersson dicht beieinander. Diese Vierergruppe lief lange zusammen. Johaug spannte sich wie eine Lokomotive vor die Spitzengruppe und jagte die Kontrahentinnen regelrecht über die Strecke.

Kurios: Beim Materialwechsel zur Halbzeit kickte die Norwegerin Astrid Öyre Slind versehentlich ihren offenbar gut gewachsten Ski davon und musste ihn mühsam wieder einfangen. Dadurch verlor sie den Anschluss an Johaug und Co., die Medaille war futsch.

Sturz macht aus Vierkampf ein Duell Johaug - Andersson

Nach 16,5 Kilometern stürzten Weng und Sundling. Die beiden verloren sechs Sekunden auf die Führenden. Die Entscheidung um den Weltmeistertitel sollte nun zwischen Johaug und Anderson fallen. Johaug gab in den Anstiegen alles und versuchte ihre Konkurrentin abzuhängen. Aber Andersson ließ sich nicht abschütteln. Auf der Schlussgeraden kam es zu einem Sprint - beide Langläuferinnen kamen fast gleich auf ins Ziel - doch Andersson setzte sich um Haaresbreite durch. Die Schwedin wollte ihre Titelverteidigung anfangs gar nicht glauben.

Carl erkämpft Top-Ten-Platz, Hoffmann überrascht

Aus deutscher Sicht ruhten die Hoffnungen auf Victoria Carl, die in dieser Saison schon auf dem Podest stand. Doch die Teamsprint-Olympiasiegerin musste schon früh abreißen lassen und hatte mit der Medaillenvergabe nichts zu tun. Trotzdem darf Carl mit Platz neun zufrieden sein. Helen Hoffmann überzeugte mit einem zwölften Platz und konnte im Zielsprint sogar Gesamtweltcup-Siegerin Jessica Diggins den Rang ablaufen. Pia Fink und Katherine Sauerbrey kamen auf den Positionen 20 und 21 über die Ziellinie. "Vici hat versucht, das hohe Tempo mitzugehen. Das Top-10-Ergebnis ist aber gut, das hatten wir uns als Ziel gesetzt", sagte Cheftrainer Peter Schlickenrieder, "und Helen hat ein tolles Rennen gezeigt."

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WM-Skiathlon ohne Hennig

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