Länder stimmen zu Medienberichte - Fis bekommt ihren Vermarktungsdeal
Ein vom Ski-Weltverband Fis forcierter, zentraler Marketingdeal kann laut mehreren Medienberichten nach langen Verhandlungen in Kraft treten.
Wie die Süddeutsche Zeitung und die Schweizer Zeitung Blick melden, stimmten genug Nationen einer gemeinsamen Vermarktung der internationalen Medienrechte zu. Von der Saison 2026/27 an werde demnach die Firma Infront diese Medienrechte an den Weltcups der diversen Sportarten zentral vermarkten. Der Weltverband war für eine Bestätigung zunächst nicht zu erreichen.
Heftiger Streit
Um die Zentralvermarktung wurde zuletzt heftig zwischen der Fis, die dies unter dem Präsidenten Johan Eliasch schon lange vehement fordert, und den Nationalverbänden gestritten. Der Weltverband verspricht sich höhere Einnahmen, die Nationen fürchteten um ihr Mitspracherecht. Der Deutsche Skiverband (DSV) war mit einer Klage vor einem Münchner Gericht erfolgreich. Auch die Österreicher klagten - ein Urteil gibt es dort noch nicht.
Laut SZ machte die Fis den einzelnen Nationalverbänden Zugeständnisse, um sie ins Boot zu holen. Nach dem DSV willigten in dieser Woche dann die Schweiz, die USA und Kanada in den Deal ein, wie die Zeitung berichtete. Nur Österreich lehnt die Zentralvermarktung weiterhin ab. Eine offizielle Bestätigung von den Verbänden gab es zunächst nicht. Der Blick berichtet aber, dass vor allem die Schweiz die Einigung lange herausgezögert habe.
Nicht zu verwechseln mit Investoren-Streit
Das Infront-Geschäft ist nicht zu verwechseln mit dem möglichen Einstieg eines Investors, der zuletzt in der Ski-Welt für Aufsehen gesorgt hatte. Das Finanzunternehmen CVC war auf die Fis zugegangen mit dem Vorschlag, künftig zusammenzuarbeiten - Eliasch aber lehnte ab.
Weil dabei eine Investition von 400 Millionen Euro im Raum stand, beschwerten sich etliche Sportlerinnen und Sportlerinnen, dass sie nicht in den Prozess involviert wurden. In zwei Brandbriefen übten die Athleten - darunter Stars wie Mikaela Shiffrin (USA), Marco Odermatt (Schweiz) und der Deutsche Linus Straßer - heftige Kritik an der Fis und Eliasch. Der Präsident behauptete daraufhin, dass die Schreiben nicht ernstzunehmen seien und viele Sportler den Brief unterschrieben, ohne inhaltlich dahinterzustehen.