
Eiskunstlauf-WM in Boston Alysa Liu läuft zu WM-Gold
Die 19 Jahre alte Amerikanerin Alysa Liu hat ihr Comeback mit dem WM-Titel der Eiskunstläuferinnen gekrönt und Favoritin Kaori Sakamoto entthront.
Liu, die schon nach dem Kurzprogramm vorne lag, zeigte im ausverkauften Boston Garden auch die beste Kür und setzte sich mit 222,97 Punkten vor Titelverteidigerin Kaori Sakamoto aus Japan (217,98) durch. Für die USA war es das erste WM-Gold bei den Frauen seit 2006 durch Kimmie Meissner, deutsche Läuferinnen waren nicht am Start.
Rücktritt mit 16, Comeback und WM-Sieg mit 19 für Liu: "Verrückte Geschichte"
Liu hatte ihre Karriere bereits mit 16 Jahren beendet und kehrte erst vor einem Jahr aufs Eis zurück. "Das ist eine verrückte Geschichte", sagte sie bei "NBC": "Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, zurückzukommen und Weltmeisterin zu werden. Daran hätte ich niemals gedacht." 2022 hatte sie bereits WM-Bronze gewonnen.
Sakamoto verpasste ihren vierten Titel in Serie, verbesserte sich aber nach dem enttäuschenden Kurzprogramm, das sie nur als Fünfte abgeschlossen hatte, immerhin noch auf den Silberrang. Nach Lius Kür gratulierte sie ihrer Konkurrentin herzlich auf dem Eis und blickte bald nach vorne in Richtung der Olympischen Spiele 2026 in Mailand. "Es ist für mich eine wichtige Erfahrung, die Last dieser Niederlage zu spüren. Jetzt kann ich Außenseiterin sein, eine Herausforderin, die nach vorne geht und nach oben strebt", sagte Sakamoto.
Aber auch Liu geht die Winterspiele motiviert an. "Persönlich kann ich noch viel besser werden", sagte sie. Bronze ging in Boston an die Japanerin Mone Chiba (215,24), die nach dem Kurzprogramm auf Platz zwei gelegen hatte.
Finale erstmals seit 2003 ohne deutsche Teilnehmerinnen
Erstmals seit 2003 fand die Frauen-Konkurrenz bei der WM ohne deutsche Beteiligung statt, die deutsche Meisterin Kristina Isaev hatte die Saison verletzungsbedingt vorzeitig beenden müssen. "Für den Verband ist es sehr ärgerlich und auch ein Rückschlag, dass wir diese Saison keine Dame entsenden konnten, die die Mindestnorm des Weltverbandes erfüllen konnte", sagte Sportdirektorin Claudia Pfeifer von der Deutschen Eislauf-Union.