Bob in La Plagne Nolte verpasst Podest, Lochner gibt Sieg aus der Hand
Laura Nolte hat zum Weltcup-Auftakt der Bobfahrerinnen in La Plagne am Samstag (09.12.2023) den Sprung auf das Podium im Monobob verpasst. Im Zweierbob der Männer gab Johannes Lochner den Sieg noch aus der Hand.
Der Sieg bei den Frauen ging sensationell an die US-Amerikanerin Kaysha Love, die im französischen La Plagne ihr überhaupt erstes Weltcup-Rennen als Pilotin fuhr. Dank eines neuen Start- und Bahnrekords (1:03,79 Minute) schob sie sich im zweiten Durchgang noch ganz nach vorne.
Melanie Hasler aus der Schweiz wurde ebenso überraschend Zweite (+0,21 Sekunden). Wenige Minuten vor Love hatte die 25-Jährige bereits für den ersten neuen Bahnrekord an diesem Tag gesorgt. Die Rumänin Andreea Grecu (+0,31) komplettierte das Podest.
Nolte nur auf Rang fünf
Laura Nolte musste sich im olympischen Eiskanal von 1992 mit dem geteilten fünften Rang begnügen (+0,40). Lisa Buckwitz als Siebte (+0,57) und Kim Kalicki mit einem enttäuschenden zwölften Platz (+1,51) haben ebenfalls noch Luft nach oben.
"Es war ein harter Wettkampf, am Ende gewinnt Love verdient und zeigt, wo es hingeht. Es zeigt sich, dass die Konkurrenz extrem hart ist, wir müssen uns ins allen Bereichen verbessern", sagte Bundestrainer René Spies.
Enges Rennen zur Halbzeit
Dabei hatte Nolte auf der anspruchsvollen Bahn nach dem ersten Durchgang noch auf Rang zwei gelegen. Zu Elana Meyers Taylor (USA), die zu diesem Zeitpunkt an der Spitze stand, fehlten ihr nur zwei Hundertstelsekunden.
Doch im zweiten Lauf hatte die Weltmeisterin aus Winterberg am Start zu kämpfen und konnte das Defizit im Eiskanal nicht mehr ausgleichen. Da ihr der Topspeed fehlte, verlor sie sukzessive Zehntelsekunden und ruschte am Ende noch nach hinten. Auch Meyers-Taylor, die nach einjähriger Babypause ihr Comeback gab, konnte die starken Läufe der Konkurrenz nicht mehr kontern und verpasste als Vierte das Podest (+0,31).
Buckwitz überzeugt am Start
Buckwitz leistete sich bei ihrer Premiere als Pilotin in La Plagne im ersten Lauf nach vielversprechendem Start einen Fahrfehler und musste bereits 0,39 Sekunden auf die Spitze aufholen. Im Finale legte die Zweierbob-Olympiasiegerin von Pyeongchang erneut eine gute Startzeit hin. Und dieses Mal überzeugte sie auch mit einer sauberen Fahrt. Mehr als Platz sieben sprang aber nicht heraus.
Auch Kim Kalicki erwischte keinen guten ersten Lauf. Weil sie schon am Start wichtige Sekunden liegen ließ, konnte sie im Eiskanal nicht wirklich Geschwindigkeit aufbauen. Im zweiten Durchgang konnte sich die WM-Dritte von Altenberg, deren Stärken eher im Zweierbob liegen, immerhin noch etwas steigern.
Gesamtweltcup-Siegerin Humphries fehlt
Monobob-Olympiasiegerin Kaillie Humphries wird in dieser Weltcup-Saison nicht an den Start gehen. Die Rekordweltmeisterin aus den USA erwartet ihr erstes Kind. Die 38-Jährige hatte im vergangenen Winter den Gesamtweltcup im Monobob gewonnen.
Friedrich verpatzt den ersten Lauf
Im Zweierbob-Rennen der Männer lagen schon im ersten Durchgang Frust und Freude im deutschen Team eng beieinander. Francesco Friedrich mit seinem Anschieber Torsten Margis hatten schon am Start leichte Probleme und fuhren der Bestzeit von Michael Vogt (Schweiz) und Frank del Luca (USA) hinterher.
Johannes Lochner in Aktion
Auf Vogt handelte sich Friedrich mit seiner Zeit von 59,49 Sekunden 23 Hundertelsekunden Rückstand ein und wurde dann durch Johannes Lochner mit seinem Anschieber Georg Fleischhauer auf Rang vier weitergereicht.
Lochner führt - und touchiert die erste Bande
Lochner glänzte im ersten Lauf schon beim Start mit der Bestzeit von 5,91 Sekunden, hatte dann einen beinahe fehlerfreien Lauf und übernahm letztlich mit drei Hundertstelsekunden Vorsprung auf Vogt Rang ein. Doch im zweiten Durchgang fiel kurz nach dem Start die Entscheidung gegen Lochner.
Oben wieder gut weggekommen, touchierten der deutsche Bob gleich die erste Bande, büßte im Top-Speed ein und verlor so die entscheidende Zeit. Am Ende ging der Sieg deshalb an die Schweizer, Lochner reihte sich mit sieben Hundertststelsekunden direkt dahinter ein.
Friedrich rast noch aufs Podest
Friedrich hingegen zeigte im zweiten Durchgang seine alte Klasse und fuhr noch an den Amerikanern vorbei auf den dritten Platz (+0,43 Sekunden). Ganz stark schlugen sich auch die Ammour-Brüder, die aus Frankfurt inzwischen nach Oberhof übergesiedelt sind. Adam Ammour mit seinem Bruder und Anschieber Issam verbesserten sich von Rang neun im ersten Durchgang noch auf einen respektablen fünften Platz (+0,92).