
Eklat bei Biathlon-WM Nach Gewaltvorwürfen von Rastorgujevs - Lettischer Nationaltrainer tritt zurück
Der lettische Biathlon-Nationaltrainer Ilmars Bricis ist nach dem Eklat bei der WM in Lenzerheide zurückgetreten. Darüber informierte der Lettische Biathlonverband am Mittwoch (26.02.2025).
Vorausgegangen waren schwere Anschuldigungen von Andrejs Rastorgujevs. Der 36-Jährige hatte in einem TV-Interview erklärt, dass sein Co-Trainer ihn angriffen hätte. "Er hat mich geschlagen und mir dabei den Finger gebrochen. Ich glaube, meine Schulter ist auch ziemlich verletzt."
Rastorgujevs beendet Saison
Zu der Auseinandersetzung sei es gekommen, da Bricis angeblich Skier des WM-Zweiten im Massenstart 2024 stehlen wollte. Rastorgujevs, der in seiner Karriere viermal aufs Weltcup-Podest lief, drohte mit seinem Karriereende, sollte Bricis nicht von seinem Trainer-Amt zurücktreten. Wie der lettische Verband mitteilte, werde Rastorgujevs die laufende Saison aus gesundheitlichen Gründen nicht fortsetzen.
Weiter teilte der Verband mit, dass man mit den Konfliktparteien über eine mögliche Lösung der Situation verhandele. Zudem sollen alle Mitglieder des lettischen Teams Erklärungen zu dem Vorfall abgeben. Ziel sei es, die weitere Teilnahme des lettischen Biathlon-Teams an Wettkämpfen auf allen Ebenen in der laufenden und nächsten Saison zu gewährleisten.
Bricis weist Diebstahl-Vorwurf von sich
Vor seinem Rücktritt hatte sich Bricis entschieden gegen die Vorwürfe gewehrt und erklärt, dass nicht er, sondern ein Hotelangestellter beim versuchten Diebstahl erwischt worden sei. Rastorgujevs habe Bricis dann Vorwürfe gemacht. Der Sohn des Co-Trainers war währenddessen mit im Zimmer, daher bat Bricis den Biathleten laut eigener Aussagen zu gehen. Daraufhin sei der Streit eskaliert.
"Wir sind nicht so weit gegangen, uns zu schlagen, aber wir haben definitiv gekämpft. Wir sind keine Boxer", schilderte Bricis die Situation aus seiner Sicht. Das Ganze soll sich nach dem abschließenden Massenstart bei der Biathlon-WM in Lenzerheide abgespielt haben.