Tennisturnier in Sevilla Fragen und Antworten zum Billie Jean King Cup
Deutschlands Tennisspielerinnen schlagen beim Billie Jean King Cup auf, auch Laura Siegemund ist dabei. Favorisiert sind trotzdem andere Nationen. Alles Wichtige zum Turnier in Sevilla.
Was ist der Billie Jean King Cup?
Der Billie Jean King Cup ist der wichtigste Wettbewerb für Nationalmannschaften im Damentennis. Bis 2020 hieß die Endrunde des seit 1963 ausgetragenen Nationenwettbewerbs Fed Cup, dann wurde der Wettbewerb umbenannt. Namensgeberin ist seitdem Billie Jean King, sie hatte als Aktive zwölf Grand-Slam-Titel geholt.
Wie ist der Modus?
Vergleichsweise simpel: In vier Dreiergruppen kämpfen ab Dienstag (07.11.2023) zwölf Mannschaften um den Einzug ins Halbfinale am Samstag, für das sich nur die Vorrundenersten qualifizieren. Gespielt werden in jedem Duell je zwei Einzel und wenn nötig ein entscheidendes Doppel. Das Finale im Estadio de La Cartuja in der andalusischen Hauptstadt steigt dann am Sonntag (12.11.2023).
Auch Deutschland war dabei. Die deutsche Mannschaft schied allerdings am Donnerstag (09.11.2023) mit einer Niederlage gegen Italien früh aus dem Turnier.
Wer schlägt für Deutschland auf?
Eine bewährte Auswahl. Bewährt deshalb, weil sich die gleichen Spielerinnen im April mit 3:1 gegen das leicht favorisierte Brasilien durchsetzten - und sich damit für die Endrunde qualifizierten. Angeführt wird die Auswahl des Team-Kapitäns Rainer Schüttler von der Weltranglisten-58. Tatjana Maria. Laura Siegemund, die gerade erst ein Stück deutscher Tennisgeschichte geschrieben hat, ist die zweite Top-100-Spielerin im Aufgebot.
Zum Kader gehören außerdem Anna-Lena Friedsam, Eva Lys und Jule Niemeier.
Gegen wen spielt Deutschland?
Auf den Start gegen die Italienerinnen folgt für Deutschland am Freitagvormittag (10.11.2023) das Duell mit Frankreich. Caroline Garcia, ihres Zeichens US-Open-Halbfinalistin von 2022 und aktuelle Nummer 20 der Welt, dürfte im Einzel nur schwer zu knacken sein - der Rest des Teams aber ist von der Weltspitze ein gutes Stück entfernt.
Wie sind die deutschen Chancen auf den Titel?
Vermutlich, so ehrlich muss man sein, eher gering. Favorisiert dürften zwei andere Mannschaften sein. Das sieht auch der Teamchef Schüttler so. "Italien und Frankreich verfügen beide über sehr starke Mannschaften mit Weltklassespielerinnen im Team. Sicherlich sind wir in der Gruppe nicht der Favorit", sagte er im Rahmen der Kaderbekanntgabe.
Was könnte zum Problem werden?
Die strapaziöse Anreise von Hoffnungsträgerin Siegemund. Die formstarke Doppelspezialistin ist auch für das Einzel eine heiße Kandidatin - doch sie wurde zum Opfer des Terminchaos im Welttennis. Erst am Montagabend triumphierte sie an der Seite ihrer Partnerin Wera Swonarewa bei den WTA-Finals - und das im mexikanischen Cancun. Ihre Ankunft im knapp 8.000 Kilometer Luftlinie entfernten Sevilla wurde für Dienstagabend erwartet.
"Brutal" sei dies, sagte Bundestrainerin Barbara Ritter im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst. Es sei "erneut ein Trauerspiel, dass die Spielerinnen darunter leiden, dass sich ITF und WTA nicht besser abstimmen können".
Wer holt den Titel?
Vielleicht zum zwölften Mal Tschechien. Die Mitteleuropäerinnen gehen trotz des Ausfalls von French-Open-Finalistin Karolina Muchova als Topfavoritinnen in die Finalrunde.
Wimbledonsiegerin Marketa Vondrousova schlägt ebenso auf wie Barbora Krejcikova, die siebenfache Grand-Slam-Siegerin. Sie triumphierte zudem 2021 in Paris im Einzel. Erster Vorrundengegner ist Titelverteidiger Schweiz.