Australian Open Tsitsipas folgt Chatschanow ins Halbfinale
Der Grieche Stefanos Tsitsipas ist dem Russen Karen Chatschanow ins Halbfinale gefolgt. Ein lädiertes Handgelenk hat hingegen Sebastian Korda gestoppt.
Stefanos Tsitsipas hat seinen Status als ärgster Titelkonkurrent von Novak Djokovic bei den Australian Open bestätigt. Der 24 Jahre alte Grieche zog mit einem souveränen 6:3, 7:6 (7:2), 6:4 gegen den tschechischen Überraschungs-Viertelfinalisten Jiri Lehecka zum vierten Mal ins Halbfinale von Melbourne ein.
Tsitsipas hatte zeitweise durchaus seine Mühe mit Lehecka, der vor dem Turnier noch kein Match bei einem Grand-Slam-Turnier gewonnen hatte. Seine Erfahrung "und eine gute spartanische Einstellung" hätten den Unterschied gemacht, sagte der Weltranglistenvierte nach einem fordernden Match. Doch der erfahrenere Spieler auf dem Toplevel setzte sich durch und kann nun sein zweites Major-Finale nach den French Open 2021 erreichen. Damals verlor er in fünf Sätzen gegen Djokovic.
Karen Chatschanow profitiert von der Aufgabe von Sebastian Korda
Um das Finalticket spielt der Weltranglistenvierte gegen Karen Chatschanow. Der Russe hatte zuvor von einer Aufgabe des US-Hoffnungsträgers Sebastian Korda profitiert. "Zum zweiten Mal in Folge bei einem Grand-Slam-Turnier im Halbfinale zu stehen, fühlt sich großartig an", sagte Chatschanow: "Aber es ist nicht die Art und Weise, die man sich für das Ende eines Matches wünscht."
Korda konnte beim Stand von 6:7 (5:7), 3:6, 0:3 aufgrund von Handgelenkproblemen nicht mehr weiterspielen und verpasste seinen ersten Einzug in die Runde der letzten Vier bei einem Grand Slam. "Es ist während des Matches schlechter geworden. Ich habe einen Vorhand-Return Anfang des zweiten Satzes geschlagen, und dann war es zeitweise schwer, den Schläger zu halten", sagte Korda: "Ich muss jetzt zum Arzt gehen und schauen, was es ist." Trotz des enttäuschenden Endes nehme er viel Positives aus Melbourne mit.
Gute Bilanz für das US-Tennis
Der 22-Jährige wurde getapt, doch das Problem beeinträchtigte ihn ganz offensichtlich schwer. Korda hatte vor fünf Jahren den Junioren-Titel geholt und zuvor mit seinen Leistungen Hoffnungen auf einen Sensations-Coup bei den Profis gemacht. Kordas Vater Petr hatte die Australian Open 1998 für Tschechien gewonnen.
"Mit der Gruppe, die wir haben, können wir in naher Zukunft wirklich gut abschneiden", sagte Korda. Zehn Männer aus den Vereinigten Staaten werden nach dem Ende des Turniers zu den Top 50 der Weltrangliste gehören. Und aus dem Duell zwischen Tommy Paul und Newcomer Ben Shelton wird auf jeden Fall in Melbourne noch ein Halbfinalist hervorgehen - der erste aus den USA seit Andy Roddick 2009.
Karen Chatschanow erreicht das Halbfinale der Australian Open
Jelena Rybakina trifft im Halbfinale auf Wiktoria Asarenka
Als erste Spielerin hat Wimbledon-Gewinnerin Jelena Rybakina das Halbfinale in Melbourne erreicht. Die in Russland geborene Kasachin setzte sich in ihrem Viertelfinalmatch am Dienstag gegen die frühere French-Open-Gewinnerin Jelena Ostapenko aus Lettland mit 6:2, 6:4 durch. Die Wimbledonsiegerin, die im Achtelfinale die Favoritin Iga Swiatek aus Polen aus dem Turnier geworfen hatte, trifft im Halbfinale auf Wiktoria Asarenka.
Die Weißrussin hatte mit den Titeln in Melbourne 2012 und 2013 ihre größten Erfolge gefeiert - und steht nun nach einem 6:4, 6:1 gegen US-Hoffnungsträgerin Jessica Pegula erneut in der Runde der letzten vier. Danach holte Asarenka die Keule gegen ihre Kritiker heraus. "Man hat mir vorgeworfen, dass ich betrüge, dass ich simuliere, dass ich versuche, jemanden aus dem Spiel zu bringen", sagte die zweimalige Titelträgerin mit verspiegelter Sonnenbrille im Gesicht. Es ging um eine umstrittene Behandlungspause in ihrem Halbfinale 2013 gegen Sloane Stephens, was sie lange aufgewühlt hätte.
Nun wirkt sie aber so gefestigt wie ihre Gegnerin im Halbfinale. Selbst eine Regenunterbrechung brachte Rybakina nicht aus dem Tritt: Die 23-Jährige bewahrte die Ruhe, als ihr Match gegen Ostapenko im ersten Satz beim Stand von 3:1 unterbrochen wurde, weil das Dach der Rod Laver Arena wegen Niederschlags erst geschlossen werden musste. "In Australien weiß man nie, wie sich das Wetter entwickelt. Das ist das Schöne an dem Sport, dass man sich immer wieder an neue Bedingungen anpassen muss", sagte Rybakina. Sie hatte in Wimbledon den ersten Grand-Slam-Titel für Kasachstan gewonnen, für das Land schlägt die gebürtige Russin seit 2018 auf.
Jelena Rybakina steht als erste Spielerin im Halbfinale