Finale in Melbourne Djokovic gewinnt Australian Open - "Wahrscheinlich größter Sieg"
Novak Djokovic hat zum zehnten Mal bei den Australian Open triumphiert. Der serbische Tennisprofi gewann das Finale gegen Stefanos Tsitsipas glatt und stellte mit seinem "wahrscheinlich größten Sieg" einen Rekord ein.
Novak Djokovic hat zum zehnten Mal bei den Australian Open triumphiert. Der serbische Tennisprofi gewann das Finale gegen Stefanos Tsitsipas glatt und stellte mit seinem "wahrscheinlich größten Sieg" einen Rekord ein. Die Highlights gibt es im Video ab Minute 31:57.
Djokovic setzte sich am Sonntag (29.01.2023) nach knapp drei Stunden Spielzeit mit 6:3, 7:6 und 7:6 gegen den Griechen durch.
Insgesamt war es der 22. Einzeltitel für Djokovic bei einem Grand-Slam-Turnier. Damit stellte Djokovic den Rekord des Spaniers Rafael Nadal ein, der in Melbourne wegen einer Verletzung früh ausgeschieden war.
"Du bist der Größte, der jemals einen Tennisschläger in der Hand gehabt hat. Du hast auch mich gepuscht", lobte Tsitsipas seinen Kontrahenten.
"Dieses Turnier war eine der größten Herausforderungen in meinem Leben, wenn man die Umstände bedenkt. Letztes Jahr nicht hier gewesen zu sein, jetzt zurückzukommen", sagte Djokovic, "es ist mein wahrscheinlich größter Sieg."
Tsitsipas gratuliert Djokovic zum Gewinn der Australian Open
Makellose Bilanz in Melbourne
Novak Djokovic, der 2022 die Australian Open nach tagelangem Hickhack um seine verweigerte Corona-Impfung verpasste, stand zum zehnten Mal in Melbourne im Finale und weist demnach eine makellose Bilanz auf.
Spieler | Titel | Melbourne | Paris | Wimbledon | New York |
---|---|---|---|---|---|
Rafael Nadal | 22 | 2 | 14 | 2 | 4 |
Novak Djokovic | 22 | 10 | 2 | 7 | 3 |
Roger Federer | 20 | 6 | 1 | 8 | 5 |
Pete Sampras | 14 | 2 | 0 | 7 | 5 |
Roy Emerson | 12 | 6 | 2 | 2 | 2 |
Durch den Erfolg löst Djokovic den verletzt abwesenden Spanier Carlos Alcaraz als Nummer eins der Weltrangliste ab. Der 35-Jährige startet ab Montag in seine 374. Woche als nominell bester Tennisspieler der Welt - und vieles deutet auf eine neue lange Ära hin.
Hindernisse
Einen Tag nach dem ersten Grand-Slam-Triumph der Belarussin Aryna Sabalenka unter neutraler Flagge demonstrierte Djokovic seine Ausnahmestellung bei den Männern. Obwohl Djokovic im kompletten Turnierverlauf nur einen Satz abgab, war sein Weg zum Titel gepflastert von Hindernissen: Er stand wegen der Vorkommnisse im Vorjahr stark unter Beobachtung, wurde wegen seiner Oberschenkelprobleme teilweise der Schauspielerei bezichtigt, wehrte sich gegen Vorwürfe einer angeblich unerlaubten Toiletten-Pause und verteidigte öffentlich seinen Vater wegen eines Vorfalls mit einer pro-russischen Zuschauergruppe.
Sein ehemaliger Trainer Boris Becker bemerkte: "Es gibt viele Nebenkriegsschauplätze, die ihn in seiner Konzentration stören." Djokovic steckte all das weg. "In meinem Fall habe ich das Gefühl, dass sich die Dinge aus dem ein oder anderen Grund anhäufen", sagte er. Es sei "keine ideale Situation", sich mit solchen Dingen abseits des Platzes beschäftigen zu müssen, "aber es ist Teil meines Lebens".
Er versuche, daraus einen Vorteil für sich zu ziehen und "widerstandsfähiger und stärker" zu werden. Und das bewies er auch in seinem 33. Grand-Slam-Finale. Mit herausragenden Aufschlägen, starken Returns und großer Nervenstärke, wie im hart umkämpften zweiten Satz, zwang Djokovic seinen griechischen Gegner, immer wieder ans Limit zu gehen, um überhaupt eine Chance zu haben.
Erstmals spielte Djokovic im Turnier ohne die weiße Bandage um seinen linken Oberschenkel, der ihn anders als noch in den ersten Runden überhaupt nicht zu behindern schien. Auch der Altersunterschied von elf Jahren und 28 Tagen - der größte, den es in der Profi-Ära zwischen zwei Australian-Open-Finalisten je gab - machte sich nicht bemerkbar. Djokovic wirkte topfit, frisch und hochmotiviert.
Djokovic im Finale gegen Tsitsipas
Tsitsipas findet ab zweitem Satz besser ins Spiel
Der 24-Jährige Tsitsipas, der die Australian Open zu seinem "Heim-Slam" auserkoren hat, fand in seinem zweiten Grand-Slam-Finale ab dem zweiten Satz deutlich besser ins Spiel und heizte damit die Stimmung in der Rod Laver Arena mit knapp 15.000 Zuschauern an. Auch auf den vielen Public-Viewing-Plätzen im Melbourne Park fieberten Tausende Besucher mit. Am Ende musste sich Tsitsipas aber wie schon im Finale der French Open 2021 Djokovic geschlagen geben.