America’s Cup Britisches Boot geht in Führung
Nach neun von maximal 13 Wettfahrten zeichnet sich erstmals ein Vorteil für die Briten ab. Im Finale um den Platz als Herausforderer von Titelverteidiger Neuseeland führen sie jetzt gegen Italien mit 6:4.
Der Renntag entwickelte sich für Ineos Britannia und Luna Rossa Pada Pirelli im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Balanceakt. Über ein Meter hohe Wellen bereiteten den Kontrahenten größte Schwierigkeiten, stabil auf den Foils über das Wasser zu fliegen.
Beide Teams gingen trotzdem volles Risiko und erreichten erneut Spitzengeschwindigkeiten bis zu 100 km/h. Die Briten hatten einen knappen Vorsprung, der sich dann vergrößerte, als die Italiener kurz von den Foils fielen, weil sie von einer Welle zu hoch aus dem Wasser gehoben wurden.
Sie konnten zwar schnell wieder Geschwindigkeit aufnehmen, aber der Rückstand war nicht mehr wettzumachen. Mit 23 Sekunden kassierten sie erneut im ersten Rennen des Tages eine Niederlage und standen beim aktuellen Gesamtstand von 4:5 wieder unter großem Druck.
Briten brauchen nur noch einen Sieg
Aus taktischen Gründen wechselten die Italiener dann in der Pause zwischen den Rennen - auf dem Wasser treibend - das Vorsegel. In der Vor-Start-Phase beharkten sich beide Teams hart, um als erste über die Startlinie zu kommen, was Ineos Britannia schließlich gelang. Luna Rossa Prada Pirelli musste Runde um Runde hinterher fahren, bis die Briten bei einem Wendemanöver durch die Wellen kurz in Schwierigkeiten gerieten.
Die Italiener konnten den Abstand von über 300 Meter zeitweilig auf 60 Meter verkürzen. Aber Steuermann Sir Ben Ainslie und seine Crew behielten die Nerven und brachten mit gutem Risikomanagement auch das zweite Rennen ins Ziel. Sie brauchen beim Stand von 6:4 jetzt noch einen Sieg, um den Schritt ins Finale des 37. America’s Cup zu machen, in dem dann Titelverteidiger Neuseeland wartet.
Aber die Comeback-Qualitäten der Italiener sind bekannt. Ihr Steuermann James Spithill drehte 2013 einen 1:8 Rückstand im Finale und gewann seinen zweiten Cup. Am Freitag (04.10.2024) wird weiter gesegelt und die Italiener brauchen zwei Siege, um im Rennen zu bleiben.