Schwimm-WM Beck und Wellbrock verpassen auch 5-km-Titel
Wie zuvor Leonie Beck hat auch Olympiasieger Florian Wellbrock nach seinem misslungenen Auftakt bei der Schwimm-WM in Katar seinen zweiten Freiwasser-Titel verloren.
Der 26-Jährige kam am Mittwoch (07.02.2024) nach fünf Kilometern im alten Hafen von Doha als Neunter ins Ziel, 7,4 Sekunden betrug der Rückstand auf den Sieger Logan Fontaine aus Frankreich. Silber ging an Fontaines Landsmann Marc-Antoine Olivier, der auch über zehn Kilometer den zweiten Rang geholt hatte. Der Italiener Domenico Acerenza schwamm am Mittwoch zu Bronze, Oliver Klemet (Frankfurt/+7,1) landete noch vor Wellbrock auf Platz acht.
"Es war besser als bei den zehn Kilometern, aber immer noch nicht gut. Es war nicht das, was wir uns vorgenommen haben", sagte Wellbrock: "Aber zu dem jetzigen Zeitpunkt bin ich nicht zufrieden."
Nichts mehr zuzusetzen
Wellbrock legte in der ersten Runde ein enormes Tempo vor und entzerrte damit das Teilnehmerfeld. Auch danach hielt er sich immer in der Spitze auf, hatte das Geschehen scheinbar unter Kontrolle. Allerdings wurde es etwas langsamer, sodass der große Pulk aufschließen konnte und 15 Schwimmer innerhalb von acht Sekunden den letzten Kilometer in Angriff nahmen. Als die Post abging, hatte er nichts mehr zuzusetzen.
Erst am Sonntag hatte Wellbrock die Titelverteidigung über zehn Kilometer auf Rang 29 deutlich verpasst. Das Olympia-Ticket hatte sich der Magdeburger über diese Distanz allerdings bereits bei seinem WM-Doppeltriumph über zehn und die nicht-olympischen fünf Kilometer im japanischen Fukuoka im vergangenen Jahr gesichert.
Auch Beck schwimmt hinterher
Zuvor hatte Leonie Beck über fünf Kilometer eine Medaille verpasst. Die Titelverteidigerin kan nur auf den 14. Platz. Die 26-Jährige schlug nach 57:56,60 Minuten an und war damit 22,70 Sekunden langsamer als Sharon van Rouwendaal. Die Niederländerin krönte sich in Doha zur Doppelweltmeisterin, nachdem sie bereits über zehn Kilometer gewonnen hatte. Rang zwei ging an Chelsea Gubecka aus Australien, Dritte wurde die Brasilianerin Ana Marcela Cunha. Jeannette Spiwoks belegte Platz 16.
"Ich bin ziemlich enttäuscht", sagte Beck: "Am Ende habe ich alles versucht und alles gegeben, aber es hat nicht geklappt." Die 19,4 Grad Wassertemperatur seien laut Beck dieses Mal nicht das Problem gewesen. Das Wasser sei rund ein Grad kälter gewesen als bei ihrem Rennen über zehn Kilometer, "aber bei der halben Distanz war es in Ordnung. Klar habe ich danach gefroren, aber es war nichts Tragisches."
"Es war ein extrem hartes Rennen. In der zweiten Runde habe ich fast den Anschluss verloren, konnte mich dann aber noch herankämpfen", berichtete Spiwoks.
Beck kann Tempo nicht mitgehen
Beck war nach einem etwas verhalteneren Start als Zehnte mit neun Sekunden Rückstand auf die letzten 1,7 Kilometer gegangen. Da vorn aber das Tempo massiv forciert wurde, hatte sie ebenso keine Chance mehr aufzuschließen wie Spiwoks.
Die Bayerin Beck, die in Italien lebt und trainiert, hatte in ihrer Karriere bislang fünf WM-Medaillen gewonnen. Bei den vergangenen Weltmeisterschaften in Japan hatte Beck sogar zweimal Gold gewonnen. Diesmal lief schon das Zehn-Kilometer-Rennen nicht wie gewünscht. Nach Platz 20 bei gut 20 Grad Wassertemperatur hatte Beck stark gefroren und gesagt: "Kaltes Wasser ist nicht so meins." Bei den Olympischen Spielen in Paris, wo die Freiwasserrennen in der Seine stattfinden, zählt die frühere Beckenschwimmerin dennoch zu den Topfavoritinnen.
Springerinnen Hentschel und Müller holen Olympia-Platz
Die Wasserspringerinnen Lena Hentschel und Jette Müller haben dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) einen Quotenplatz für die Olympischen Spiele in Paris gesichert. Das Duo wurde im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett Sechste. Mit der Gesamtpunktzahl von 273,93 verfehlten die beiden Deutschen den Bronzeplatz der Britinnen Scarlett Mew Jensen und Yasmin Harper nur um 7,77 Zähler. Weltmeisterinnen in Doha wurden die Chinesinnen Chang Yani und Chen Yiwen vor den Australierinnen Anabelle Smith und Maddison Keeney.
Später konnte Moritz Wesemann ebenfalls nicht in den Kampf um Edelmetall eingreifen. Der 21-Jährige belegte mit 433,75 Punkten im Wettkampf vom Drei-Meter-Brett den siebten Platz. Den WM-Titel sicherte sich der Chinese Wang Zongyuan mit 538,70 Zählern vor seinem Landsmann Xie Siyi (516,10), Bronze holte Osmar Olvera aus Mexiko (498,40).
"Ich bin sehr zufrieden. Vor allem, wenn ich bedenke, dass ich schon einen Synchronwettkampf, den fünfeinhalbstündigen Vorkampf gestern und heute morgen das Halbfinale hinter mir habe", sagte Wesemann.