Schwimm-WM in Japan Aus im Vorlauf - Wellbrock schwimmt nur hinterher
Florian Wellbrock ist bei der Schwimm-WM in Fukuoka auch über 1.500 m Freistil bereits im Vorlauf ausgeschieden. Sarah Sjöström stellte den siebten Weltrekord auf.
Der 25-jährige Wellbrock, der als Weltjahresbester angereist war, schwamm der Konkurrenz in 15:10,33 Minuten weit hinterher und belegte am Ende den 20. Platz. Schon über 800 m war überraschend im Vorlauf das Aus gekommen.
"Ich würde gerne Antworten dazu geben, was die letzte Woche passiert ist - beziehungsweise gerade nicht passiert ist. Wir haben aber keine Antworten", sagte Wellbrock am Samstag (29.07.2023) im Fukuoka.
"Kann mit dem Druck umgehen"
"Der Tag heute fühlt sich ein bisschen surreal an", sagte Wellbrock. "Die letzten Jahre und eigentlich bis heute Morgen war ein Vorlauf nie ein Thema für mich. Jetzt bin ich zweimal überraschend an dieser Hürde gescheitert."
Dass der mentale Druck ein Grund für seine Leistung war, glaubt er eher nicht. "Das, was hier passiert, ist das, wofür ich jeden Tag aufstehe, was ich liebe, wofür ich brenne", sagte Wellbrock. "Natürlich ist der Druck irgendwo da. Das gehört dazu. Ich bin aber auch der Meinung, dass ich mit diesem Druck umgehen kann. Deswegen bin ich Wettkampfsportler, deswegen mache ich das so erfolgreich."
Ole Braunschweig im 50-m-Rücken-Finale
Zuvor hatte der Magdeburger im Freiwasser Gold über 5 und 10 km gewonnen. Als Viertschnellster ins Finale zog dagegen sein Trainingskollege Lukas Märtens in 14:51,20 Minuten ein. Die beste Vorlaufzeit verbuchte der amerikanische Olympiasieger Bobby Finke (14:43,06).
Der Berliner Ole Braunschweig hat das WM-Finale über 50 Meter Rücken erreicht, er kam am Samstag in seinem Halbfinale in 24,73 Sekunden auf Rang drei. Mit der achtschnellsten Zeit der beiden Semifinale schaffte er den Sprung ins Finale am Sonntag. Braunschweig hatte in den vergangenen Tagen mit einer leichten Erkältung zu kämpfen.
Isabel Gose - drittes Finale, wieder keine Medaille
Isabel Gose hat dagegen auch in ihrem dritten Finale eine Medaille verpasst. Nach den Plätzen sechs und sieben über 1.500 und 400 m Freistil schlug die 21-Jährige aus Magdeburg über 800 m in persönlicher Bestzeit von 8:17,95 Minuten als Fünfte an. Über vier Sekunden fehlten zu Bronze, Gold sicherte sich erneut die amerikanische Rekordweltmeisterin Katie Ledecky, die ihren 20. WM-Titel gewann.
Isabel Gose im 800-m-Rennen
Damit steht für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) im Becken weiter nur die Bronzemedaille für Goses Freund Lukas Märtens zu Buche. Der 21-Jährige hofft im Endlauf am Sonntag über 1.500 m Freistil auf einen weiteren Podestplatz.
Zwei Weltrekorde aufgestellt
Sarah Sjoestroem und Ruta Meilutyte haben derweil Weltrekorde über 50 Meter Freistil und 50 Meter Brust aufgestellt. Die Schwedin Sjoestroem unterbot am Samstag im Halbfinale ihre eigene Bestmarke aus dem Jahr 2017 um vier Hundertstelsekunden auf 23,61 Sekunden. Sjoestroem war kurz zuvor Weltmeisterin über 50 Meter Schmetterling geworden.
Die Litauerin Meilutyte stellte auf der Bruststrecke ebenfalls im Halbfinale in 29,30 Sekunden den Weltrekord der Italienerin Benedetta Pilato aus dem Jahr 2021 ein. In diesem Lauf kam Anna Elendt auf Rang sechs, in der Summe beider Halbfinale wurde die Frankfurterin Zwölfte und schied damit aus. Elendt laborierte während der WM-Tage an einer Rückenverletzung, die sie auch in dem Rennen noch behinderte.
Im letzten Finale der Abendsession stellte die australische 4x100 Meter Freistil-Mixed-Staffel den dritten Weltrekord des Tages auf. Die neue Bestmarke, die Jack Cartwright, Kyle Chalmers, Shayna Jack und Mollie O'Callaghan gelang, liegt bei 3:18,83 Minuten.