
WDR-Sport VfL Gummersbach - erstes "Endspiel" in Flensburg
Wie geht's weiter für den VfL Gummersbach im Europapokal? Ein deutlicher Sieg in Flensburg würde große Möglichkeiten eröffnen.
Nach zuletzt vier deutlichen Pflichtspielsiegen in der Liga und im Europapokal steht für den VfL Gummersbach am Dienstag (04.03.2025) das letzte Hauptrundenduell in der EHF European League an.
In der Flensburger Arena geht es sowohl für die Oberbergischen als auch für die SG Flensburg-Handewitt im direkten Aufeinandertreffen um die weitere Route im Europapokal. Beide Mannschaften sind bereits fest mindestens für die Play-Off-Runde qualifiziert, können aber auch den Gruppensieg und damit den direkten Sprung ins Viertelfinale erreichen.
Schon dreimal gegen Flensburg
"Natürlich ist der Gruppensieg schon Thema bei uns, weil es eine verrückte Gruppensituation ist", bestätigt VfL-Rückraumspieler Ole Pregler: "Wir fahren nach Flensburg, um zu gewinnen. Das wäre aber auch so, wenn wir dadurch nicht Gruppenerster werden könnten."
Bereits drei Mal trafen der VfL und die SG in dieser Saison aufeinander. Während die Bundesligapartie in Gummersbach im vergangenen Oktober mit einem Remis endete, verloren die Oberbergischen im Februar sowohl ihr European-League-Heimspiel (31:36) als auch ihr Ligaauswärtsspiel gegen die Flensburger (30:35) jeweils mit fünf Toren Unterschied.
Gruppensieg nur bei hohem Sieg
"Wir haben schon vieles gesehen und erlebt in den vergangenen Spielen, aber wir bereiten uns trotzdem so vor wie auf jedes andere Spiel", erklärt Pregler. Vor dem entscheidenden vierten Spieltag in der Hauptrunde stehen die Norddeutschen mit acht Punkten an der Tabellenspitze. Der VfL und Fenix Toulouse Handball, die morgen parallel gegen Tatabánya KC antreten, haben beide sechs Punkte auf dem Konto. Entsprechend machen die beiden deutschen und der französische Vertreter die ersten drei Plätze unter sich aus.
Aus Sicht der Mannschaft von Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson kann es zu drei verschiedenen Vergleichsszenarien kommen. Sollte zwischen Gummersbach und Toulouse Punktgleichheit bestehen, hat der VfL aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs aus der Gruppenphase die Nase vorn. Liegt die Punktgleichheit zwischen Gummersbach und Flensburg vor, müssten die Oberbergischen mit sechs Toren Abstand oder fünf Toren Abstand bei einem höheren Ergebnis als 36:31 gewinnen, um vor der SG zu landen.
Komplizierte Tabellensituation
Nur in dem Fall, dass der VfL und Toulouse ihre beiden Spiele gewinnen, kommt es zu einem Dreiervergleich zwischen Gummersbach, Flensburg und Toulouse. In diesem Szenario entscheidet die Tordifferenz in den Spielen aller direkt beteiligten Mannschaften. Diese liegt aktuell bei +1 für den VfL, +5 für die SG und -6 für die Franzosen.
Daraus ergibt sich, dass die Oberbergischen mit mindestens drei Toren gewinnen müssen, um die Tordifferenz zu ihren Gunsten zu verändern und damit beide Mannschaften hinter sich zu lassen. Bei einem Sieg mit zwei Toren Unterschied wäre die Tordifferenz zwischen dem VfL und der SG ausgeglichen, aber die Flensburger würden aufgrund mehr geworfener Tore vor den Gummersbachern platziert.
"Haben einen guten Lauf"
Während die Oberbergischen nach drei Partien innerhalb von sechs Tagen über das Wochenende spielfrei hatten, war die SG am Samstag gegen die MT Melsungen gefordert und fuhr einen 35:33-Heimsieg ein. Doch auch die Gummersbacher gehen nach den jüngsten Erfolgserlebnissen mit viel Selbstvertrauen in die Partie.
"Wir haben momentan einen guten Lauf. Jeder kennt seine Rolle und erfüllt seine Aufgaben", so Pregler: "Wir hoffen, dass wir die zwei Spiele bis zur Nationalmannschaftspause jetzt genauso weiterspielen können und geben alles, um noch vier Punkte zu holen."