WDR-Sport VfL Bochum - noch viel Arbeit in der Vorbereitung
Der VfL Bochum ist mit drei Siegen aus drei Testspielen in die Saisonvorbereitung gestartet. Doch auf und neben dem Platz ist noch viel zu tun für Trainer Peter Zeidler und die Bochumer Verantwortlichen.
Seit etwa anderthalb Wochen ist der VfL Bochum im Training für die neue Saison in der Fußball-Bundesliga. Der neue Trainer Peter Zeidler sieht noch viel Arbeit vor sich: "Ich will geduldig bleiben, aber natürlich muss die gemeinschaftliche Idee sich entwickeln, damit wir erfolgreich Fußball spielen können. Dafür haben wir ja jetzt ein paar Wochen Zeit", sagte Zeidler nach dem 3:1 im ersten Testspiel beim westfälischen Oberligisten Rot-Weiß Ahlen am 6. Juli.
Auch in den beiden Testspielen danach lief es teilweise holprig. In der ersten Halbzeit gegen die SSVg Velbert als auch in der zweiten Halbzeit der Partie bei Alemannia Aachen präsentierte sich der VfL schwach, die unterklassigen Gegner konnten dem Erstligisten dabei ordentlich Paroli bieten.
Peter Zeidler, Trainer des VfL Bochum
Immerhin, die drei bisherigen Testspiele hat die Bochumer Mannschaft allesamt gewinnen können. Zwar gelten die Ergebnisse der Testspiele gemeinhin als nebensächlich, doch Zeidler misst ihnen schon eine gewisse Bedeutung bei: "Wenn wir das Spiel mit 1:2 verloren hätten, dann hätten uns alle schon als einen sicheren Absteiger tituliert", zitierte die "WAZ" den 61-Jährigen nach dem Spiel in Ahlen.
Langsam, aber sicher werden die Tests für die Blau-Weißen schwieriger: Auf die Siege gegen die fünftklassigen Teams Ahlen und Velbert (5:1) folgte ein 1:0-Sieg beim Drittligisten Aachen. Als nächstes steht ein Test beim Zweitligisten 1. FC Magdeburg auf dem Programm, und zwar am 20. Juli. Im Trainingslager in Südtirol (28. Juli bis 4. August) trifft der VfL bei einem Blitzturnier noch unter anderem auf den italienischen Champions-League-Teilnehmer FC Bologna.
In der bisherigen Vorbereitung ist schon deutlich geworden, dass Zeidler in der Abwehr auf eine Viererkette setzt. Die Dreierkette, die der VfL in der vergangenen Saison unter dem damaligen Coach Thomas Letsch zeitweise praktizierte, ist demnach aktuell kein Thema mehr.
Neuzugang de Wit schon mit einem Treffer
Der prominenteste Bochumer Neuzugang ist bisher Dani de Wit, der ablösefrei vom AZ Alkmaar an die Castroper Straße gewechselt ist. Der frühere niederländische Jugend-Nationalspieler soll im offensiven Mittelfeld den Abgang von Leistungsträger Kevin Stöger kompensieren, der zu Borussia Mönchengladbach gewechselt ist. De Wit hat schon auf sich aufmerksam gemacht bei seinem neuen Arbeitgeber, erzielte beim 1:0 in Aachen per Kopf das Tor des Tages.
Auch wenn der Verein schon mehrere Neuzugänge geholt hat, bleibt für Bochums Sportdirektor Marc Lettau noch einiges zu tun auf dem Transfermarkt. Gesucht wird noch ein weiterer neuer Torwart. Keeper Patrick Drewes ist bereits an die Castroper Straße gewechselt, doch das reicht noch nicht: Denn drei VfL-Torhüter der vergangenen Saison werden alle nicht mehr für den Verein spielen. Andreas Luthe und Michael Esser haben jeweils ihre Karriere beendet; Manuel Riemann hat laut Vereinsoffiziellen wegen des Eklats am Ende der Saison 2023/24 keine Zukunft beim VfL und soll sich einen neuen Klub suchen.
Samuel Bamba vom VfL Bochum
Auch in der Offensive besteht noch Handlungsbedarf für Bochum. Benötigt wird ein Stürmer, der den Abgang von Takuma Asano ausgleichen soll. Der Angreifer, der zu RCD Mallorca gewechselt ist, war in der vergangenen Saison mit sechs Bundesliga-Toren zweitbester VfL-Stürmer. Zwar haben die Blau-Weißen schon den schnellen Samuel Bamba aus dem Nachwuchs von Borussia Dortmund nach Bochum gelotst. Doch die Fußstapfen des japanischen Nationalspielers Asano wird der 20-Jährige allein noch nicht direkt ausfüllen.
Spekulationen über Bernardo-Wechsel
Das Abwehrpersonal könnte sich auch noch ändern: Denn als möglicher Abgang gilt der Brasilianer Bernardo, der in vergangenen Saison eine Stütze in der mitunter wackligen Bochumer Abwehr war. Zeidler bot ihn zuletzt als linken Verteidiger auf, und nicht in der Abwehrzentrale. Derzeit gibt es Spekulationen über einen Wechsel des 29-Jährigen. Ein Wechsel Bernardos würde zu einer weiteren Baustelle führen.
Langweilig wird es für die Bochumer Verantwortlichen diesen Sommer jedenfalls nicht.