Sieg auf Schalke Köln ist in Liga zwei angekommen
Nach einem holprigen Start hat Absteiger 1. FC Köln beim FC Schalke 04 den zweiten Sieg in Folge eingefahren. Vor allem die Art und Weise beweist: Der FC ist in der Liga angekommen.
91 Mal sind der 1. FC Köln und der FC Schalke 04 nun bereits aufeinandergetroffen. Am Sonntag gab es jedoch eine Premiere, denn zum ersten Mal war das Spiel Schalke gegen Köln eine Zweitliga-Partie. Die ersten 90 Duelle fanden allesamt in der ersten Bundesliga statt.
Dort wollen die beiden Traditionsvereine aus Köln und Gelsenkirchen möglichst schnell wieder hin. Im direkten Duell am Sonntag kam aber nur der 1. FC Köln diesem Ziel einen Schritt näher. Der FC gewann auf Schalke nach einer starken Leistung verdient mit 3:1 (2:0).
Sieg auf Schalke als Bestätigung des Aufwärtstrends
Es war ein Statement-Sieg für die Kölner. Und das Statement lautete: Wir sind sind in der zweiten Liga angekommen. Nach der 1:2-Niederlage zum Auftakt gegen den Hamburger SV und dem dürftigen 2:2 gegen die SV Elversberg landete der FC schon mit dem furiosen 5:0 gegen Eintracht Braunschweig einen Befreiungsschlag. Der Sieg vor großer Kulisse auf Schalke war nun eine Bestätigung des Aufwärtstrends.
Der FC war den Schalkern sowohl taktisch als auch spielerisch in vielen Phasen des Spiel überlegen. Immer wieder schalteten die Kölner nach Ballgewinn schnell um. Daraus resultierten auch die ersten beiden Tore von Damion Downs (25.) und Linton Maina (45.+1). Tim Lemperle (46.) stellte nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff auf 3:0.
Struber und Maina sehen Verbesserungen im Kölner Spiel
"In den richtigen Momenten haben wir die Balance gehabt, es fertig zu spielen und die Tore zu machen. Es hat uns in den letzten Wochen ein Stück weit gefehlt, aus den Umschaltsituationen den Benefit zu ziehen", analysierte FC-Trainer Gerhard Struber.
Auch Maina sah deutliche Verbesserungen im Kölner Spiel: "Man sieht, dass wir uns die Chancen immer mehr erarbeiten und sie dann auch nutzen. Das war in der Vergangenheit nicht der Fall", sagte er. "Es ist sehr wichtig, dass wir jetzt den nächsten Sieg geholt haben. Vor allem nach einer Saison, in der wir nicht so viel gewonnen haben. Für den Kopf ist es wichtig zu wissen, dass wir zuhause, auswärts und auch mal hoch gewinnen können."
Abwehr nicht immer sattelfest
Dennoch gab es gegen Schalke auch Phasen im Spiel, in denen sich der FC schwer tat. Vor allem die nach dem Ausfall von Innenverteidiger Timo Hübers neu formierte Verteidigung zeigte sich nicht immer vollends sattelfest. So kam Schalke des Öfteren zu Halbchancen, die die Gelsenkirchener aber nicht ausspielen konnten.
Zum einem Tor kam Schalke dennoch, bedingt durch einen Kölner Fehler: Dennis Huseinbasic kam im eigenen Strafraum gegen Amin Younes zu spät. Kenan Karaman verwandelte den fälligen Strafstoß (66.). Sieben Minute erzielte Tobias Mohr sogar noch das vermeintliche 2:3, der Treffer zählte aufgrund einer Abseitsstellung jedoch nicht.
"Wir haben einiges zugelassen. Das war nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten im Anlaufverhalten", drückte Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler deshalb die Euphoriebremse. "Der Elfmeter war sehr unglücklich, dann bekommen wir das 1:3. Später noch das 2:3, was knapp Abseits war. Aber das sind genau diese Kleinigkeiten, über die wir schon in den letzten Wochen gesprochen haben. Diesmal haben wir uns aber gut gewehrt und das gut verteidigt."
Fünf Eigengewächse in der Startelf
Dass die Kölner noch nicht 90 Minuten konstant auf einem Level spielen, ist derweil nicht verwunderlich. Schließlich ist die Kölner Mannschaft - bedingt durch Transfersperre und Ausfälle - sehr jung. Gegen Schalke standen gleich fünf Spieler aus der eigenen Jugend in der Startelf. 24 Jahre war die Kölner Elf im Durchschnitt alt. Ebenfalls bezeichnend: Jan Thielmann, der anstelle von Hübers mit der Kapitänsbinde auflief, war mit 22 Jahren und 98 Tagen der jüngste Kapitän der FC-Geschichte.
"Das soll unser Weg sein, mit jungen Spielern. Wir brauchen aber auch nicht romantisch werden und denken, dass wir mit der besten U20 Europas auflaufen", sagte Trainer Struber. "Es ist wichtig, dass wir die jungen Spieler immer wieder zur richtigen Zeit und mit gutem Timing heranführen. Dafür braucht es aber auch Stützen und Jungs, die eine gewisse Führung auf dem Platz vorgeben. Das gibt dann eine Win-Win-Situation, weil die jungen auch die älteren Spieler zu Siegen mitführen."
Jetzt haben die Kölner zwei Wochen Zeit, um am nächsten Schritt zu arbeiten. Nach der Länderspielpause empfängt der FC im Topspiel des fünften Spieltags den 1. FC Magdeburg (14.09.2024, 20.30 Uhr). Lizenzspiel-Leiter Kessler hat auf Schalke "schon einige Dinge gesehen, an denen wir in der Länderspielpause arbeiten können. Deswegen war das ein Schritt in die richtige Richtung, mehr aber auch nicht."