Kees van Wonderen am Spielfeldrand

Auswärtsspiel gegen Hertha Schalker Karawane zieht nach Berlin - Kritik an Trainer van Wonderen

Stand: 07.03.2025 11:11 Uhr

Der FC Schalke 04 tritt bei Hertha BSC an - und wird von vielen tausend Fans nach Berlin begleitet. Trainer Kees van Wonderen sieht sich zunehmend kritischen Fragen gegenüber.

Wer sich bereits am Freitag (7.3.2025) oder am frühen Samstagmorgen auf die Reise nach Berlin macht, der wird ein Aufeinandertreffen mit Anhängern des FC Schalke 04 kaum vermeiden können - egal ob die Reise mit dem Auto, dem Zug oder mit dem Flugzeug angetreten wird.

Zwischen 20.000 und 25.000 Fans wollen am Samstagmittag (8.3.2025) ihr Team im Olympiastadion beim Spiel gegen das ebenfalls krisengeplagte Hertha BSC unterstützen. Die Schalker Karawane zieht in die Bundeshauptstadt ein. Der Berliner Klub rechnet mit einen Besuch von rund 70.000 Zuschauern. Eine überaus spektakuläre Kulisse für vermeintlichen Abstiegskampf in der 2. Bundesliga.

Van Wonderen in der Kritik

"Das wird mit vielen Schalke-Fans hoffentlich eine tolle Atmosphäre sein. Ich habe das schon gehört. Deshalb wollen wir und die Spieler uns bestmöglich präsentieren", sagte S04-Trainer Kees van Wonderen. Die Euphorie rund um die Schalker scheint - egal auf welch sportlichen Niveau sich das Profiteam befindet - nicht enden zu wollen.

Zuletzt hatten die Schalker schließlich wieder eine sportlich deutliche Leistungsdelle zu verzeichnen - auch wenn am Ende ein glücklicher Heimsieg gegen Aufsteiger Preußen Münster (1:0) herausgesprungen war. Und immer wieder steht van Wonderen in der Kritik, dessen Arbeit mit dem Team häufig bieder, wenig konsistent und sehr defensiv-orientiert herüberkommt. Mit ledigklich 30 Punkten nach 24 Spieltagen und Tabellenplatz 12 hinkt der Klub weiterhin deutlich hinter den eigenen Erwartungen hinterher.

Trainer bot Rücktritt an

Nicht zuletzt hatte der 56 Jahre alte Chefcoach Anfang Dezember sogar seinen Rücktritt angeboten, nachdem ihm die kaum sichtbare Entwicklung des Teams und die ausbleibenden Erfolge offenbar selbst ins Zweifeln brachten, ob er der Richtige für diese Aufgabe ist.

Die Verantwortlichen um Kaderplaner Ben Manga und Vorstandschef Matthias Tillmann lehnten dies aber ab und sprachen dem Niederländer das Vertrauen aus.

Raul als Nachfolger im Gespräch

Mittlerweile sind einige Wochen ins Land gezogen und die Freude an den Auftritten der S04-Profis hält sich weiterhin in Grenzen. Und wie schon traditionell auf Schalke üblich, werden in solchen längeren Phasen dann auch gerne und schnell mögliche Nachfolger gehandelt, die vor allem große Namen haben.

Ex-Spieler Raul (aktuell Trainer bei Real Madrid II) etwa soll derjenige sein, der den Niederländer (Vertrag bis 2026) ab dem Sommer nachfolgen könnte, hieß es zuletzt am Berger Feld. Der Name des Spaniers hält sich zumindest beständig.

Erneutes Bekenntnis

So sahen sich Manga und Sportdirektor Youri Mulder am vergangenen Donnerstag genötigt, noch einmal zu betonen, dass van Wonderen fest im Sattel sitzt. "Im Oktober haben Matthias Tillmann und ich uns für Kees entschieden, und das aus Überzeugung. Ein Prozess braucht seine Zeit. Die wollen wir zusammen weitergehen. Ich sage: Wir sind zufrieden mit Kees", sagte Manga stellvertretend.

Für den Betroffenen ist das stets eine unangenehme Situation. "Es macht mit mir, dass ich mich auf ein schweres Spiel in Berlin vorbereite, da will ich gewinnen. Darauf konzentriere ich mich, denn darauf habe ich Einfluss. Ich glaube, dass wir zusammen gut arbeiten, wir tauschen uns jeden Tag aus", sagte van Wonderen. Die Kritik an seiner Arbeit blendet der Niederländer zumindest in der Öffentlichkeit aus.

Quellen

  • Pressekonferenz Schalke