Erste Runde im DFB-Pokal Vor Auftritt in Jena: Bayer 04 sucht noch die Bestform
Der Saisonstart verlief für Bayer Leverkusen bislang erfolgreich, aber auch holprig. Im DFB-Pokal bei Regionalligist Carl Zeiss Jena ist die Werkself haushoher Favorit. Offene Fragen gibt es in Sachen Transfers.
Fünf Spiele, fünf Siege und die souveräne Tabellenführung: So gut wie Carl Zeiss Jena ist nicht einmal Bayer 04 Leverkusen in die vergangene Meistersaison gestartet. Gut, Carl Zeiss spielt auch nicht in der Bundesliga, sondern in der Regionalliga Nordost. Am vergangenen Samstag feierten die Thüringer, die in die fünf Spielen bereits 17 Tore geschossen haben, einen souveränen 4:1-Erfolg gegen den VFC Plauen.
Bayer Leverkusen ist also gewarnt. Denn am Mittwoch (18 Uhr) muss die Werkself in der ersten Runde des DFB-Pokals im Ernst-Abbe-Sportfeld antreten. "Sie haben ein gutes Momentum", sagte Bayer-Trainer Xabi Alonso am Dienstag. "Wir müssen bereit sein, es ist ein gutes erstes Spiel. Wir müssen uns gut vorbereiten", ist sich Alonso der Aufgabe durchaus bewusst.
Sportgeschäftsführer Simon Rolfes will zumindest noch nicht über die zweite Pokalrunde nachdenken. "In der ersten Runde haben sich fast alle Favoriten durchgesetzt. Aber manche Spiele waren auch eng", sagte er. "Jena wird mit Sicherheit ein anderes Spiel von der Ausrichtung her. Aber es ist trotzdem ein schweres Spiel. Wenn du die Sachen nicht top angehst, machst du einen großen Fehler. Wir fahren da hin, um in die zweite Runde einzuziehen, ohne Frage. Aber wir müssen voll konzentriert sein."
Holpriger Saisonstart für Bayer Leverkusen
Und das auch, weil der Saisonstart von Bayer 04 bislang nicht so souverän verlief wie der von Carl Zeiss Jena. Zwar hat die Werkself sowohl den Supercup gegen den VfB Stuttgart, als auch den Bundesliga-Auftakt bei Borussia Mönchengladbach gewonnen, brauchte dazu aber auch die nötige Portion Glück.
Im Supercup gab die Werkself eine 1:0-Führung her und rettete sich durch einen späten Treffer von Patrik Schick ins Elfmeterschießen. In Mönchengladbach verspielte Bayer dann sogar eine Zwei-Tore-Führung und profitierte dann in der elften Minute der Nachspielzeit von einer strittigen Elfmeterentscheidung.
Vor allem in Mönchengladbach wurde deutlich, dass vor allem defensiv bei Bayer noch nicht alles zusammenpasst. "Wir waren nicht so kompakt", sagte Alonso über die Defensivleistung in Mönchengladbach. "Wir waren ein bisschen passiv, auch in einigen Phasen in der ersten Halbzeit. Es ist etwas, was wir besser machen müssen. Das ist sehr wichtig", sagte er. "Das ist nicht unser Standard. Wir wollen unseren Standard verbessern. Das ist das Ziel."
Auch Kapitän Granit Xhaka zeigte sich mit den bisherigen Auftritten nicht vollends zufrieden: "Wir können sehr viele Sachen noch besser machen. Es war nicht perfekt, wir haben noch Luft nach oben, auf jeden Fall", sagte er.
Wechsel-Gerüchte um Kossounou
Und gerade bei Bayers Defensive ist noch unklar, wie sie nach der Schließung des Transferfensters am 31. August (20 Uhr) überhaupt aussehen wird. Innenverteidiger Odilon Kossounou steht angeblich kurz vor einem Wechsel zu Atalanta Bergamo nach Italien. Fragen, ob der Ivorer gegen Jena im Kader stehen wird, konnte Alonso geschickt umschiffen. Denn Kossounou ist nach seiner Gelb-Roten-Karte im Finale der vergangenen Saison gegen den 1. FC Kaiserslautern gesperrt. Alonso bestätigte am Dienstag jedoch, dass Kossounou weiter am Training der Werkself teilnimmt: "Ich habe keine Nachricht zu seiner Situation. Er bleibt gerade in unserem Plan."
Ein Abgang Kossounous könnte derweil auch Einfluss auf einen möglichen Wechsel von Jonathan Tah zum FC Bayern haben. Der deutsche Nationalspieler war sich laut Medienberichten bereits mit den Münchnern einig, ein Wechsel soll letztlich an der Transfersumme gescheitert sein. Im Supercup kam Tah nur von der Bank, weil er sich laut Alonso nach dem gescheiterten Wechsel nicht bereit gefühlt habe.
Gegen Mönchengladbach war Tah dann aber zurück in der Startelf. Laut Alonso ist Tah auch für das Spiel in Jena und am kommenden Samstag gegen RB Leipzig fest eingeplant. "Er ist ein erwachsener Spieler und voll fokussiert", sagte der Spanier.
Boniface und Terrier gesperrt
Andere personelle Wechsel schloss Alonso nicht aus: "Wir haben einen breiten Kader, viele Optionen, nicht so viele verletzte Spieler", sagte der Bayer-Trainer: "Ich habe Vertrauen in alle meine Spieler."
Definitiv fehlen werden neben Kossounou auch die ebenfalls gesperrten Victor Bonifca und Martin Terrier. Boniface wurde vom DFB wegen "krass sportwidrigen Verhaltens" nach dem Supercup für ein Pokalspiel gesperrt. Der Nigerianer hatte den Stuttgarter Spielen nach dem Spiel im Vorbeilaufen den Mittelfinger gezeigt. Terrier sah im selben Spiel nach grobem Foulspiel die Rote Karte. Ein Fragezeichen steht noch hiner dem erkrankten Torhüter Lukas Hradecky.