
Kein Geld mehr KFC Uerdingen stellt Spielbetrieb sofort ein
Das vom Insolvenzverwalter verkündete Aus des KFC Uerdingen in der Fußball-Regionalliga will der Verein nicht hinnehmen.
Der Vorstand würde "dieses Vorgehen nicht akzeptieren" und "entsprechende rechtliche bzw. anwaltliche Maßnahmen" einleiten, teilte das Führungsgremium mit.
Insvolvenzverwalter verkündet Rückzug vom Spielbetrieb
Der Insolvenzverwalter des Klubs, Thomas Ellrich, hatte den Spielern sowie den Ligaverantwortlichen am Dienstag mitgeteilt, dass sich der Verein vom Spielbetrieb zurückziehen müsse. "Gleichzeitig wurden alle Spieler zum heutigen Tage freigestellt, damit sie bei der Agentur für Arbeit entsprechende Leistungen beantragen können. Ein weiterer Spielbetrieb bis zum Saisonende wird daher nicht stattfinden", hieß es in der Mitteilung der zuständigen Kanzlei weiter.
Demnach sei dem Verein, der unter dem Namen Bayer Uerdingen 1985 DFB-Pokalsieger war, bereits vor einiger Zeit die Gemeinnützigkeit entzogen worden. Künftig seien dadurch weniger bis gar keine Geld- und Sachspenden zu erwarten. Zudem stünden nach aktueller Prüfung auch nicht die erforderlichen finanziellen Mittel zur Fortsetzung des Spielbetriebs zur Verfügung.
Der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) hat Uerdingen bereits aus der Tabelle genommen und sämtliche Spiele mit Beteiligung des KFC aus der Wertung genommen.
Große Verwunderung beim KFC
Der KFC zeigte sich am Dienstagabend in seiner Stellungnahme über den Ablauf verwundert. Ein "völlig uninformierter Vertreter" habe der Mannschaft die Entscheidung der Einstellung des Spielbetriebs mitgeteilt. Daraufhin hätten die Spieler erklärt, "die Saison in jedem Fall auch unentgeltlich zu Ende zu spielen."
Laut Verein habe der Vertreter mitgeteilt, dass "unter diesen Umständen die Möglichkeit bestünde, den Spielbetrieb fortzusetzen. Wenige Zeit später wurde, trotz dieser Aussage, die Mitteilung über die sofortige Einstellung des Spielbetriebes an die hiesige Presse versendet, worüber wir mehr als nur verwundert sind."
Dem Vorstand würden weiterhin keinerlei Informationen über aktuelle finanzielle Kennzahlen vorliegen. "Die Tatsache, dass uns keine Möglichkeit gegeben wurde, die gegebenen Zusagen auch umzusetzen irritiert nicht nur, sondern lässt uns auch daran zweifeln, dass eine Lösung der Probleme gewollt ist", teilte der KFC mit und wies daraufhin bereits juristische Schritte eingeleitet zu haben.
MSV Duisburg bereits aufgestiegen?
Im Falle eines Rückzugs des KFC würden alle Spiele annulliert werden, wie bereits zuvor beim Rückzug von Türkspor Dortmund geschehen. Dies hätte die Konsequenz, dass der MSV Duisburg als vorzeitiger Rückkehrer in die 3. Liga feststünde. Die Ergebnisse des KFC Uerdingen nicht mit eingerechnet, würde der MSV vier Spieltage vor Schluss 14 Punkte vor Rot-Weiß Oberhausen liegen.
Der Westdeutsche Fußball-Verband (WDFV) teilte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagabend mit, dass der MSV Stand jetzt aufgestiegen sei. Sollte allerdings der finanziell ebenfalls angeschlagene 1. FC Düren bis zum 30. April auch noch seine Mannschaft zurückziehen, wäre noch ein Punkt für den MSV nötig. Die Duisburger gastieren am Freitag bei der zweiten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach.
Auf Seiten der Duisburger wollte angesichts der Ungewissheiten noch keine wirkliche Freude aufkommen, trotz zahlreicher Aufstiegsmeldungen. "Ehrlicherweise hätte ich mir ein anderes Aufstiegsszenario gewünscht", sagte MSV-Präsident Christian Stiefelhagen. "Man muss abwarten, wie sich die Situation entwickelt. Ich bin da im Moment zurückhaltend."
Neustart in der Oberliga
Der KFC Uerdingen soll trotz der jetzigen Entwicklung erhalten bleiben, hieß es in der Mitteilung der Insolvenzverwaltung weiter. Ziel sei eine Entschuldung und die Entwicklung eines tragfähigen Konzepts für einen Neustart in der Oberliga in der kommenden Saison.
Unsere Quellen:
- WDR-Sportredaktion
- Deutsche Presse-Agentur
- Sport-Informations-Dienst
- Pressemitteilung KFC Uerdingen