DFB-Pokal der Frauen Bayer und Essen wollen ins Halbfinale
Es winkt das DFB-Pokal-Halbfinale: In der Runde der letzten Acht treffen die Frauen von Bayer Leverkusen und der SGS Essen aufeinander. Es wird ein Duell auf Augenhöhe erwartet - vor großer Kulisse.
Durch einen 3:2-Sieg gegen den VfB Stuttgart stehen die Männer von Bayer Leverkusen im Halbfinale des DFB-Pokals. Und genau dahin wollen auch die Frauen des Werksvereins. Dafür müssen sie am Dienstagabend (18.30 Uhr) den Bundesligarivalen SGS Essen bezwingen.
Genau wie bei den Herren dürfte es auch diesmal ein enges Spiel werden. Das zumindest lässt ein Blick auf die Tabelle vermuten: Beide Mannschaften trennen gerade einmal zwei Zähler - die Rheinländerinnen belegen mit 20 Punkten Rang sechs, die SGS mit 18 Punkten Platz acht.
"Ich gehe davon aus, dass es ein Spiel auf Augenhöhe wird. Leverkusen hat eine richtig gute Mannschaft und möchte selbstverständlich genau wie wir im Pokal so weit wie möglich kommen", glaubt auch Essens Cheftrainer Markus Högner. "Gerade für die Mannschaften, die in der Liga im Mittelfeld platziert sind, ist der Pokal immer eine gute Gelegenheit, in einem Wettbewerb sehr gute Ergebnisse zu erzielen."
Bayer-Frauen auf ganz großer Bühne
Eine ordentliche Portion Extramotivation erhofft sich die Werkself durch einen Ortswechsel. Denn anders als sonst üblich im Ulrich-Haberland-Stadion, wird die Pokalpartie gegen Essen in der Bayarena ausgetragen. "Die Spielerinnen werden noch motivierter sein als ohnehin schon durch das attraktive Pokal-Los. Viele haben schon als kleine Mädchen davon geträumt, in einer großen Arena aufzulaufen. Jetzt ist es endlich so weit", fiebert Bayer-Trainer Robert de Pauw der Partie entgegen.
Natürlich hofft man bei Bayer auf die Unterstützung zahlreicher Fans. Es gehe jedoch nicht darum, "irgendwelche Rekorde zu erreichen", wie Thomas Eichin, Leiter der Nachwuchs- und Frauenabteilung, erklärte. Vielmehr wolle man den Frauen "in diesem wichtigen Spiel eine Plattform bieten und sie damit weiter in den Fokus rücken".
Bayarena weckt keine guten Erinnerungen
Es ist das zweite Mal in der Geschichte der Bayer-Frauen, dass sie ein Spiel in der Bayarena austragen. Die Erinnerung an die Premiere im November 2009 ist jedoch keine allzu gute. Damals kassierte die Werkself vor 3.000 Fans im Achtelfinale des DFB-Pokals eine 0:2-Niederlage gegen den FCR 2001 Duisburg. Aus Sicht von Bayer soll das diesmal natürlich anders ausgehen: "Wir wollen gemeinsam die große Chance nutzen, in die nächste Runde einzuziehen", sagte Leverkusens Kapitänin Elisa Senß.
Doch das will natürlich auch die SGS Essen, die schon im Bundesliga-Hinspiel gezeigt hat, dass sie sich vor Bayer nicht zu verstecken braucht. Zwar endete die Partie mit einem torlosen Remis, doch Högners Mannschaft war über weite Strecken dem Sieg näher als die Werkself. Der unglückliche Lattentreffer von Annalena Rieke ist den SGS-Fans sicher noch schmerzlich in Erinnerung.
Doch am Dienstagabend geht es wieder bei Null los, weiß SGS-Coach Högner: "Wir haben in der Liga ein super Spiel in Leverkusen gemacht und auch zuletzt in München eine starke Leistung gezeigt. Doch im Pokal geht es für beide Mannschaften nur ums Weiterkommen, sprich ums Gewinnen. Es wird ein 50:50 Spiel." Nur eben vor großer Kulisse.