
WDR-Sport European League: Gummersbach spielt Tatabanya an die Wand
Der VfL Gummersbach hat sein zweites Spiel in der Hauprunde der European League gewonnen und sehr gute Aussichten auf einen Play-off-Platz.
Der Handball-Bundesligist setzte sich beim ungarischen Vertreter Tatabanya KC am Dienstagabend mit 44:29 (23:13) durch und feierte in der Hauptrundengruppe 4 nach der Auftaktniederlage gegen die SG-Flensburg-Handewitt den ersten Sieg.
In der Tabelle belegt Gummersbach mit 4 Punkten Platz drei, Tatabanya bleibt Letzter (0 Punkte). An der Spitze steht Flensburg (7), das gegen Toulouse (5) remis spielte. Der Gruppensieger qualifiziert sich direkt für das Viertelfinale, der Letzte scheidet aus. Die Klubs auf den Plätzen zwei und drei erreichen eine Playoff-Runde, in der sie um den Einzug ins Viertelfinale kämpfen.
Gummersbach spielfreudig und effizient
Gummersbach war in der spärlich gefüllten Halle zu Beginn hellwach und stand gut in der Defensive. Julian Köster, Mathis Häseler und Tilen Kodrin sorgten mit ihren Toren schnell für eine 3:0-Führung, ehe Mateo Maras (5. Minute) den ersten Treffer für die Hausherren erzielte. Gummersbach baute die Führung auf 5:1 aus, doch Tatabanya kämpfte sich mit einem 3:0-Lauf in die Partie.
Der VfL verteidigte anschließend sehr hoch und machte den Ungarn das Anlaufen schwer. Auf der Gegenseite glänzten die Oberbergischen mit Geschwindigkeit, präzisen Pässen und Effizienz vor dem gegnerischen Tor. Kodrin (17.) schraubte den Vorsprung erstmals auf sechs Tore (13:7). Einziger Wermutstropfen bis dahin: VfL-Keeper Dominik Kuzmanovic bekam den Ball von Igancio Jimenez (22.) aus etwa einem Meter ins Gesicht geworfen und musste mit blutender Nase vorerst auf die Bank - er konnte aber später weiterspielen.
VfL dominiert - Tatabanya ohne Zugriff
Während bei Tatabanya immer weniger zusammen lief, zeigte Gummersbach weiter große Spielfreude: Häselers schon sechster Treffer in der Partie bedeutete eine 20:11-Führung (27.), den Schlusspunkt der ersten Hälfte setzte Kentin Mahé mit einem verwandelten Siebenmeter zum 23:13.
In der zweiten Halbzeit blieb Gummersbach dominant und ließ nichts mehr anbrennen. Die Ungarn bekamen keinerlei Zugriff auf die Gummersbacher Offensive. In der 57. Minute erzielte Mahé den 40. Treffer für sein Team. Bester Werfer bei Gummersbach war Mahe mit neun Toren, für Tatabanya kam Damian Przytula auf sieben.
Für den VfL geht es am Samstag (19 Uhr) mit einem Heimspiel in der Bundesliga gegen die Rhein-Neckar Löwen weiter, ehe am Dienstag (18.45 Uhr) das Rückspiel gegen Tatabanya ansteht.
Erinnerungen an tragischen Unfall von Deckarm
Tatabanya hat eine große Handball-Tradition - und ist aus VfL-Sicht verbunden mit dem tragischen Unfall von Joachim Deckarm. Der damals 25 Jahre alte Rückraumspieler prallte 1979 in einem Gummersbacher Europapokalspiel gegen die Ungarn unglücklich mit dem Kopf auf den nur mit einer dünnen PVC-Schicht überzogenen Betonboden.
Deckarm erlitt einen doppelten Schädelbasisbruch, einen Gehirnhautriss und schwere Gehirnquetschungen. 131 Tage lag Deckarm im Koma. Anschließend musste er alles neu erlernen und kämpfte sich ins Leben zurück. Deckarm ist immer noch regelmäßig bei den Heimspielen des VfL zu Gast.
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