Nach dem mageren 1:1 gegen Hannover gab es für die Alemannen von Coach Heiner Backhaus einen Anpfiff.

3. Liga Alemannia-Coach Backhaus ärgert sich über verpassten Befreiungsschlag

Stand: 09.04.2025 10:36 Uhr

Ein mageres Remis gegen den Tabellenvorletzten trotz Überzahl. Das könnte sich für Alemannia Aachen im Abstiegskampf noch rächen. Trainer Heiner Backhaus ärgert sich über eine verpasste Chance.

Die Fußballprofis der Alemannia sind am Mittwochmorgen in der 3. Liga zwar fünf Plätze von der Abstiegszone entfernt, aber es trennen sie eben auch nur vier Punkte vom 17. Tabellenplatz.

Da ist es nachvollziehbar, dass Trainer Backhaus am Vorabend leicht verstimmt war, nachdem sein Team bei der stark abstiegsgefährdeten Reserve von Hannover 96 rund 50 Minuten mit einem Mann mehr auf dem Platz stand und genau in dieser Phase den Ausgleich zum 1:1-Endstand kassiert hat.

Alemannia verschenkt Sprung auf einstelligen Tabellenplatz

"Es ist kaum zu glauben, dass es uns nicht gelingt, vorne ein zweites Tor zu schießen und die Gegner in der Defensive in den wichtigen Zonen nicht zu doppeln", ärgerte sich Backhaus. Der umstrittene Elfmeter für Hannover, der in der 76. Minute zum Ausgleich führte, war da angesichts der Versäumnisse in der Offensive erstmal kein Thema für den Trainer.

Das war teilweise schlampig und eigensinnig von uns.

Alemannia-Coach Heiner Backhaus

Hätten seine Spieler nach der Gelb-Roten Karte für den Hannoveraner Husseyn Chakroun (39. Minute) und dem 1:0 durch Charlison Benschop (51.) eine ihrer guten Chancen vor oder auch nach dem Ausgleich genutzt, wären keine zwei "verschenkten" Punkte zu beklagen. Mit denen wäre Aachen zumindest vorerst bis auf Rang neun vorgestoßen und sechs Spieltage vor Saisonende mit einem Sechs-Punkte-Polster auf die Zielgerade im Kampf um den Klassenerhalt abgebogen.

Danilo Wiebe beklagt "Schönspielerei" nach Aachener Führungstor

Nun muss der Aufsteiger etwas mehr zittern, wobei Trainer wie Spieler froh sein durften, dass der Tabellen-17. aus Stuttgart im Parallelspiel mit 1:2 gegen Viktoria Köln unterlag: "Wir sind deswegen mit einem blauen Auge davongekommen, weil die Konkurrenz nicht gepunktet hat", so Backhaus.

Zumindest stieß Aachens Coach mit dem Ärger bei seinen Spielern nicht auf Unverständnis. Danilo Wiebe beklagte die "Schönspielerei", in die man nach der Führung verfallen sei, und Torschütze Benschop kritisierte, dass sich die Mannschaft wohl zu sicher gefühlt habe: "Wir machen das Tor und ich hatte im Anschluss das Gefühl, dass wir gedacht haben, das Spiel ist schon gewonnen."

Das war ein Schuss vor den Bug, aber mit dem Lerneffekt aus diesem Spiel sind wir für Sandhausen am Samstag gerüstet.

Heiner Backhaus

Nichtsdestotrotz wird die Ausgangslage für Aachen nach dem 32. Spieltag unabhängig von den Spielergebnissen am Mittwochabend um einen Punkt besser sein. Dass die Chancen auf eine weitere Saison in Liga drei ganz gut stehen, haben die Aachener nicht zuletzt einer Serie von drei Siegen im März zu verdanken. Auch beim unglücklichen 0:1 gegen Aufstiegsaspirant Arminia Bielefeld hat das Backhaus-Team zuletzt seine Ligatauglichkeit bewiesen.

Bielefeld nach Pokal-Coup auch in Aachen erfolgreich

Am Samstag spielt Alemannia erneut gegen einen Abstiegskandidaten

Folglich macht sich Backhaus trotz seines Ärgers, dem er am Dienstagabend auch vor seinen Spielern Luft gemacht hat, keine allzu großen Sorgen: "Wir werden die Liga halten, weil wir die Demut, die uns heute gefehlt hat, tagein, tagaus in die Mannschaft einimpfen. Und weil wir gelernt haben, dass wir absteigen, wenn wir den Fuß nicht bis zum Anschlag auf dem Gaspedal haben."

Das Gaspedal dürfen seine Spieler am Samstag wieder vor eigenem Publikum durchdrücken. Dann geht es erneut gegen einen Abstiegskandidaten - gegen den SV Sandhausen.

Unsere Quellen:

  • WDR-Sportredaktion
  • Alemannia Aachen