
Handball | Rhein-Neckar Löwen Zurück in die Spitzengruppe - Uwe Gensheimer mit großen Zielen für die Löwen
Diese Saison läuft für die Rhein-Neckar Löwen durchwachsen. Mit einem neuen Trainer, aber ohne Top-Star soll es wieder aufwärts gehen. Uwe Gensheimer will seinen Teil dazu beitragen.
Uwe Gensheimer ist gerade ein vielbeschäftigter Mann. Mit einer neuen Aufgabe. Und einer bekannten Rolle. Jahrelang war er als Weltklasse-Linksaußen der große Hoffnungsträger der Rhein-Neckar Löwen. Und genau daran hat sich auch nach dem Ende seiner aktiven Karriere nichts geändert. Nun aber soll er als Sportchef den Handball-Bundesligisten zurück zu alter Stärke führen. Eine riesige Aufgabe, die der 38-Jährige mit viel Leidenschaft und großer Konsequenz angeht.
Mark Machulla folgt auf Sebastian Hinze
Wenn man so will, zieht Gensheimer die Löwen gerade auf links. Als Nachfolger von Trainer Sebastian Hinze übernimmt Maik Machulla zur neuen Saison die Mannheimer. Gensheimer schätzt "die große Erfahrung und die vielen Erfolge" des künftigen Coaches.
Die Verpflichtung des zweimaligen Flensburger Meistertrainers ist zweifelsohne ein echter Coup. Und zwar einer, der dem Sportchef zugeschrieben wird. Weshalb Geschäftsführer Holger Bachert den früheren Nationalmannschaftskapitän Gensheimer als "sportliches Herzstück" des Vereins beschreibt, obwohl der gar nicht mehr auf dem Feld steht.
Zwei Leistungsträger gehen
Mit dem Wechsel von Deutschlands Handall-Aushängeschild Juri Knorr zum dänischen Spitzenverein Aalborg verlieren die Löwen zur neuen Saison allerdings einen wichtigen Leistungsträger. Zudem geht Stammkraft Olle Forsell Schefvert zum ambitionierten Ligarivalen MT Melsungen. Gensheimer strahlt dennoch Zuversicht aus. "Ich glaube an diese Mannschaft", sagt er.
Es ist eine Mannschaft, die in der nächsten Saison im wahrsten Sinne des Wortes ein anderes Gesicht bekommt. Auch weil die Löwen gemerkt haben, dass sie mit der aktuellen Kaderkonstellation ihrem eigenen Anspruch nur schwer gerecht werden können. Nach wie vor strebt der Meister von 2016 und 2017 die Rückkehr in die Bundesliga-Spitzengruppe an. "Wir wollen wieder die europäischen Plätze angreifen. Das habe ich immer betont und dazu stehe ich", sagt der ehrgeizige Gensheimer.
In der Außenseiterrolle zum Final Four
In dieser Saison spielen die Kurpfälzer nicht im Europapokal. Dieses Szenario droht auch in der kommenden Spielzeit. Momentan sind die Löwen Siebter in der Bundesliga, sie stehen allerdings auch im Pokal-Halbfinale. Beim Final Four im April starten die Mannheimer aber eher als Außenseiter. Schließlich sind neben Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten auch die Topteams THW Kiel und MT Melsungen dabei.
Den Rückstand auf diese und die anderen Spitzenvereine möchten die Löwen in der näheren Zukunft schnell verkürzen. Weshalb Gensheimer in Absprache mit Machulla den Kader stark verändert. Der Vertrag von Gustav Davidsson wird nicht verlängert, das Arbeitspapier von Jon Lindenchrone sogar vorzeitig im Sommer aufgelöst. Dafür kommen mit Gino Steenaerts, Mathias Larson, Haukur Thrastarson und Edwin Aspenbäck vier eher unbekannte Spieler, von deren Entwicklungspotenzial die Löwen aber überzeugt sind.
Gensheimer: "Wir sind für die Zukunft sehr gut gerüstet"
"Wir wollen auf jeden Fall besser werden", sagt Gensheimer, der zwar "nicht versprechen" möchte, dass es auch wirklich so kommt. Sein Gefühl ist aber ein gutes: "Ich bin zuversichtlich." So wie es sich für einen Hoffnungsträger gehört.
Gensheimer ist dennoch zuversichtlich. "Wir sind für die Zukunft sehr gut gerüstet. Ich glaube an diese Mannschaft", sagte der 38-Jährige, der in den vergangenen Wochen mehrere Transfers tätigte und den Kader gewaltig umbaut. Momentan sind die Löwen in der Bundesliga Siebter. "Und das ist der Platz, wo wir meiner Meinung nach momentan wirtschaftlich und sportlich in dieser Liga hingehören", sagte Gensheimer.