Fußball | Champions League VfB Stuttgart in der Champions League – wie groß ist die Hürde PSG?
Am letzten Spieltag der Ligaphase in der Champions League ist mit Paris Saint-Germain ein großer Name zu Gast beim VfB Stuttgart. Für beide Mannschaften geht es ums Weiterkommen.
Paris Saint-Germain ist Dauergast in der K.o.-Phase der Champions League. Seit der Saison 2012/13 ging es für PSG immer mindestens bis ins Achtelfinale. Dieses Jahr könnte es zwar wieder so sein – sicher ist das aber noch nicht. Sollte Paris am Mittwoch (29.01.2025, ab 21 Uhr im sportschau.de-Livecenter) gegen den VfB Stuttgart verlieren, könnte es eng werden.
Paris Saint-Germain mit furiosem Spiel gegen Manchester City
Dabei sah es am vorletzten Spieltag der Champions League zwischenzeitlich schlecht aus für die Pariser. Gegen Manchester City erzielte Achraf Hakimi in der 45. Minute das vermeintliche 1:0. Der VAR kassierte das Tor jedoch schnell wieder ein und die beiden Clubs gingen mit einem 0:0 in die Pause.
Die zweite Halbzeit startete turbulent. Binnen weniger Minuten ging City mit 2:0 in Führung. In der 53. Minute lief PSG somit einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher. Unbeeindruckt davon spielte Paris weiter munter nach vorne. Nur sieben Minuten später stand es dann auch schon 2:2. Ousmane Dembélé und Bradley Barcola brachten die Hoffnung zurück in den Parc des Princes.
PSG dreht verrücktes Spiel
Nach dem Ausgleich zeichnete sich schnell ab, dass PSG den Sieg unbedingt wollte. Chancen gab es phasenweise im Minutentakt. In der 78. Spielminute konnte Joao Neves eine dieser Gelegenheiten nutzen und zum 3:2 einköpfen. Gonçalo Ramos sorgte in der Nachspielzeit für die Entscheidung, durfte aber auch erst nach langer Video-Überprüfung jubeln.
Gegen City legte Paris Saint-Germain einen überzeugenden Auftritt hin. Mit einer vergleichbaren Leistung wird es für den VfB sehr schwer gegen Paris. Aber gegen PSV Eindhoven mühten sich die Franzosen beispielsweise trotz spielerischer Überlegenheit nur zu einem 1:1.
Neben weiteren Siegen gegen den FC Girona (1:0) und RB Salzburg (3:0) gab es drei Niederlagen für PSG: 0:2 gegen Arsenal, 1:2 gegen Atlético Madrid und 0:1 gegen den FC Bayern München. In der Liga ist der französische Hauptstadt-Club allerdings noch ungeschlagen. Mit 14 Siegen und fünf Unentschieden steht Paris an der Tabellenspitze – trotz des Abgangs von Superstar Kylian Mbappé.
Guter Kader trotz Abgang von Mbappé
Auch ohne Mbappé verfügt der PSG-Kader über viel Qualität – auf allen Positionen. Im Kasten steht mit Gianluigi Donnarumma ein überragender Keeper. Der italienische Nationaltorhüter war zuletzt jedoch nicht immer unumstritten. Nach wechselhaften Leistungen musste er zum Teil auch von der Bank aus zuschauen.
In der Abwehr bilden Marquinhos und Willian Pacho das Zentrum. Marquinhos spielt bereits seit 2013 für Paris und ist der Kapitän der Mannschaft. Der 30-Jährige zählt zu den besten Innenverteidigern der Welt und glänzt auch mit seiner Mentalität. Mit viel Erfahrung bildet er den perfekten Gegenpart zu Willian Pacho. Der Neuzugang aus Frankfurt sammelte in dieser Saison die meisten Minuten auf dem Platz. Mit Schnelligkeit und Physis weiß der Ecuadorianer zu überzeugen.
Alter Bekannter aus der Bundesliga
Außenverteidiger Achraf Hakimi beackert die rechte Seite und schaltet sich auch oft im Angriff mit ein. In dieser Saison war er bereits an zehn Treffern direkt beteiligt. Als er noch beim BVB spielte, gab es bereits zwei Begegnungen mit dem VfB Stuttgart. Beide konnte Hakimi mit Dortmund für sich entscheiden (4:0 und 3:1).
Der Gegenpart zu Hakimi fehlt allerdings gegen den VfB. Linksverteidiger Nuno Mendes darf nicht mitspielen, weil er gegen City seine dritte Gelbe Karte im Wettbewerb gesehen hat.
Im Mittelfeld gilt es ein Auge auf João Neves und Warren Zaïre-Emery zu werfen. Neves kam vor der Saison für etwa 60 Millionen Euro von Benfica Lissabon und bringt Stabilität in das Pariser Mittelfeld. Gegen Manchester fälschte er den Ball zwar unglücklich vor dem 0:2 ab, macht den Fehler mit seinem ersten Tor in der Champions League wieder gut.
Zaïre-Emery: erst 18, aber schon Stammspieler
Zaïre-Emery wurde in den letzten beiden Champions-League-Spielen zwar nur eingewechselt, aber gilt mit seinen 18 Jahren bereits als absoluter Stammspieler. Er konnte in der Liga, im Pokal und in der Champions League jeweils ein Tor erzielen. Der zentrale Mittelfeldspieler half in dieser Saison auch schon auf dem Flügel aus.
In der Angriffsreihe gibt es zwei Spieler mit ähnlichen Attributen: Ousmane Dembélé und Bradley Barcola. Beide sind schnell, technisch stark und haben gegen City ihr erstes Tor in dieser Champions-League-Saison markiert. Erweitert wird die Offensive seit Kurzem mit einem weiteren Top-Spieler – Khvicha Kvaratskhelia wechselte in diesem Winter für 70 Millionen an die Seine. Dafür durfte Randal Kolo Muani per Leihe zu Juventus Turin.
Gibt Top-Transfer gegen den VfB sein Debüt in der Champions League?
Gegen Manchester City schaute Kvaradona, wie er in Anlehnung an Diego Maradona auch genannt wird, noch von der Tribüne zu. Ob er gegen den VfB eine Option ist, wird sich am Mittwoch zeigen. Dem VfB Stuttgart würde mindestens ein Punkt in dieser Partie gut zu Gesicht stehen.
Paris Saint-Germain ist aktuell keine Mannschaft, die der VfB Stuttgart nicht schlagen kann. Allerdings wäre es hilfreich, wenn der VfB einen guten Tag erwischt. Vom Niveau her spielt PSG aktuell zwar nicht in der Liga von Real Madrid, aber ist trotzdem nach wie vor ein europäisches Spitzenteam.
PSG: Irgendwo zwischen Bergamo und Turin
Wenn man Paris mit den bisherigen Champions-League-Gegnern vergleichen will, ist die Mannschaft von Luis Enrique wohl etwa zwischen Juventus Turin und Atalanta Bergamo einzuordnen. Während Juve eher auf defensive Stärke setzt, liegt der Fokus bei den Franzosen eher auf dem Angriff.
Vielleicht ist es ein gutes Vorzeichen, dass PSG zuletzt zweimal an deutschen Mannschaften in der Champions League scheiterte? In der Vorsaison besiegte Dortmund die Franzosen sowohl auswärts als auch zu Hause mit 1:0. Zuvor schied PSG im Achtelfinale gegen den FC Bayern München aus.
Sendung am Mi., 29.1.2025 6:00 Uhr, SWR Aktuell am Morgen, SWR Aktuell