Champions League VfB gegen Bern unter Zugzwang: "Spiel hat an Bedeutung gewonnen"
Für den VfB Stuttgart zählt im Champions-League-Spiel gegen die Young Boys Bern am Mittwoch nur ein Sieg - doch der Joker fehlt.
Die starke zweite Halbzeit gegen Union Berlin, betonte VfB-Kapitän Atakan Karazor, müsse für das "Endspiel" in der Champions League gegen Young Boys Bern doch "einen Ruck geben". Blöd nur, dass ausgerechnet der entscheidende Mann aus dem Berlin-Spiel international nicht mitwirken darf.
Nick Woltemade nicht für Champions League gemeldet
Als Stuttgart im Sommer seine Kaderliste für die Königsklasse erstellte, entschied sich Trainer Sebastian Hoeneß gegen Nick Woltemade. Inzwischen dürfte dies den VfB-Coach ziemlich ärgern. Der deutsche U21-Nationalspieler war nicht nur beim jüngsten 3:2 gegen Union als Joker mit seinen zwei Treffern wichtig für den VfB gewesen. Auch sonst hat sich Woltemade bei den Schwaben etabliert.
Doch egal: Für Hoeneß gibt es im Spiel am Mittwoch (11.12., 21 Uhr / live im Audiostream der Sportschau) ohnehin "keine Ausreden", zumal sein VfB gegen den Tabellenletzten aus Bern quasi zum Siegen verdammt ist. Durch das jüngste 1:5-Debakel bei Roter Stern Belgrad brachten sich die Schwaben im Endspurt der Ligaphase unnötig in Zugzwang. Es sei, so der Coach, "jedem klar, dass dieses Spiel noch einmal an Bedeutung gewonnen hat". Der Ex-Berner Fabian Rieder sprach vor dem Duell gegen seine alten Kumpels von einem "großen Baustein".
Spiel gegen Bern als "Riesenchance"
Mit nur vier Punkten aus fünf Spielen belegt der VfB derzeit Rang 27. "Meine Rechnung ist so, dass wir mit sechs Punkten auf der sicheren Seite sind", so Hoeneß. Nach Bern spielen die Stuttgarter noch bei Slovan Bratislava (21. Januar) und gegen Paris Saint-Germain (29. Januar). Das Duell gegen Bern bezeichnete Hoeneß deshalb mit Blick auf mögliche "Bonusspiele" in der K.o.-Runde der Königsklasse als "Riesenchance, unsere Chancen realistisch zu halten. Das hat vor der Saison ja keiner gedacht. Diese Chance wollen wir über Weihnachten groß halten".
Angesichts der immensen Bedeutung musste er mit seinem Team auch nicht mehr über die Klatsche von Belgrad reden. Die Relevanz gegen Bern sei "unausgesprochen klar", betonte Hoeneß. Es gebe gegen die noch punktlosen Schweizer auch kein "schaun mer mal. Ich erwarte die absolute Bereitschaft, dieses Spiel zu ziehen".
VfB weiter mit vielen Verletzten
Leicht fraglich ist noch der Einsatz von Jeff Chabot. Der Innenverteidiger klagte im Training über Rückenprobleme. "Man muss abwarten", sagte Hoeneß. Aber die Wahrscheinlichkeit, "dass er dabei ist, ist größer, als dass er nicht spielen kann". Sicher ist die Rückkehr des länger verletzten Ameen Al-Dakhil in den Kader.
Verzichten muss der VfB dagegen weiterhin auf Jamie Leweling, Deniz Undav, El Bilal Toure, Luca Raimund und Dan-Axel Zagadou sowie auf die nicht gemeldeten Justin Diehl und - Nick Woltemade.
Sendung am Do., 12.12.2024 6:00 Uhr, SWR Aktuell am Morgen, SWR Aktuell