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Europa League Hoffenheim droht nach Tottenham-Pleite frühes Aus
Die TSG Hoffenheim hat die Chance verpasst, einen Schritt in Richtung Playoffs der Europa League zu machen. Die TSG verlor nach schwachem Start gegen Tottenham Hotspur.
Eine Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte reichte der TSG Hoffenheim nicht, um gegen den Premier-League-Club Tottenham Hotspur zu punkten. Der Bundesligist verlor am Donnerstagabend (23. Januar) mit 2:3 (0:2) gegen die Gäste aus London.
"Ich denke, wir haben ihnen zwei Tore geschenkt. Leider. Dann ist es gegen so eine Mannschaft natürlich schwierig, wieder zurückzukommen. Kämpferisch können wir uns nichts vorwerfen, wir haben bis zum Ende alles gegeben. Aber da war auf jeden Fall viel mehr drin heute", sagte Hoffenheims Anton Stach nach dem Spiel gegenüber SWR Sport.
Früher Schock für Hoffenheim durch Maddison
Das Spiel war keine drei Minuten alt, da musste Hoffenheims Torhüter Oliver Baumann bereits das erste Mal hinter sich greifen. Tottenhams Rechtsverteidiger Pedro Porro spielte einen Pass aus der eigenen Hälfte gefühlvoll über die Hoffenheimer Abwehrkette in den Lauf von James Maddison, der den Ball mit dem ersten Kontakt sehenswert annahm und mit dem zweiten über Baumann hinweg zum 0:1 vollendete. Kevin Akpoguma hatte zuvor Maddison in seinem Rücken entwischen lassen.
Die TSG kam in der Anfangsphase kaum in die Zweikämpfe, deutlich zielstrebiger präsentierten sich die Spurs. Richarlison prüfte in der 12. Minute Baumann mit einem Schuss aus halbrechter Position, Porro setzte den Ball aus 16 Metern freistehend rechts neben den Pfosten (14.) und der Versuch von Heung-Min Son landete über dem Querbalken des Hoffenheimer Tores (16.).
Heung-Min Son erhöht für die Spurs
In der 22. Minute legten die Gäste aus dem Londoner Norden nach. Nach einem Ballverlust der Kraichgauer bediente Maddison den durchgestarteten Son, dessen Schuss von Pavel Kaderabek unhaltbar für Baumann abgefälscht wurde - das 0:2. Wenige Momente zuvor hatte Tottenhams Rodrigo Bentancur den Ball im eigenen Strafraum aus kurzer Distanz an die Hand bekommen, es gab weder Strafstoß noch einen Eingriff des VAR.
Erst nach dem zweiten Gegentreffer erarbeitete sich die TSG eigene Torchancen, zweimal Max Moerstedt (26./40.) sowie zweimal Tom Bischof (27./33.) konnten Spurs-Keeper Brandon Austin nicht bezwingen. In der 45. Minute sorgte Oliver Baumann mit einer starken Parade gegen den Kopfball von Lucas Bergvall dafür, dass es nicht mit einem höheren Rückstand in die Kabine ging. Die letzte Chance, den Rückstand im ersten Durchgang noch zu verkürzen, vergab Finn Ole Becker aus zentraler Position rund elf Meter vor dem Tor.
Andrej Kramaric trifft die Latte, Elfmeter wird einkassiert
In den ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel kam kaum noch etwas Offensives von Tottenham, Hoffenheim diktierte das Spielgeschehen. Die beste Chance bot sich Andrej Kramaric, der nach einer Kaderabek-Flanke per Kopf die Latte des Gäste-Tores traf (55.). Eine Minute später strich ein Schuss von Anton Stach links am Kasten von Brandon Austin vorbei. Und Tom Bischof, der im Sommer zum FC Bayern München wechseln wird, verpasste den Anschlusstreffer mit seinem Schlenzer nur um einen knappen halben Meter (60.).
In der 62. Minute wurde es kurios. Nach einem Zusammenprall von Moerstedt und Keeper Austin im Fünfmeterraum der Gäste zeigte Schiedsrichter Morten Krogh auf den Elfmeterpunkt. Andrej Kramaric stand schon zur Ausführung bereit, als der Unparteiische in die Review Area geschickt wurde. Dort sah Krogh, dass Austin mit den Fingerspitzen zuerst am Ball war und es dann zum unglücklichen Zusammenprall mit Moerstedt kam. Der Strafstoß wurde zurecht zurückgenommen.
Anton Stach lässt Hoffenheim hoffen
Die TSG hielt den Druck weiter hoch und belohnte sich in der 68. Minute. Nach einem Ballgewinn im eigenen Strafraum spielte der Bundesliga-Fünfzehnte einen Konter perfekt aus: Stach auf Kramaric, Kramaric auf Jurasek, Jurasek auf Stach - der die Hereingabe mit der Fußspitze zum 1:2 ins lange Ecke grätschte.
Doch mitten in der Sturm- und Drangphase der Kraichgauer spielte Stanley Nsoki unbedrängt einen Fehlpass mit Folgen. Heung-Min Son bekam den Ball, zog aus halblinker Position mit links ab und traf perfekt ins rechte untere Ecke zum 1:3 (77.). Hoffenheim gab sich weiter nicht auf und kam sogar noch einmal zum Anschluss. Kramaric flankte in der 88. Minute auf den eingewechselten David Mokwa, der in seinem ersten Europapokalspiel zum 2:3 einköpfte. Zu mehr reichte es den Hoffenheimern nicht.
Nach sieben Spielen steht die TSG weiter bei sechs Punkten und hat nur noch theoretische Chancen, einen Platz unter den besten 24 Mannschaften zu belegen. Für Hoffenheim auf Platz 28 der Tabelle beträgt der Rückstand auf Rang 24 drei Punkte.
Auf Tottenham folgen Frankfurt und Anderlecht
Für die TSG Hoffenheim geht es in der Bundesliga mit dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt weiter. Das Duell der beiden Europa-League-Teilnehmer wird am Sonntag um 15:30 Uhr angepfiffen. Am darauffolgenden Donnerstag (21:00 Uhr) geht es dann am achten Spieltag der Ligaphase beim belgischen Vertreter RSC Anderlecht um die letzte kleine Chance auf den Einzug in die Playoffs ums Achtelfinale.
Angesprochen auf die Konstellation sagte Anton Stach: "Wir wollen einfach gewinnen. Ich würde jetzt nicht rechnen. Wir wollen auf jeden Fall einen guten Abschluss haben und drei Punkte holen auswärts."
Sendung am Do., 23.1.2025 18:40 Uhr, SWR1 Baden-Württemberg