Afrika-Cup und Asienmeisterschaft So performen Guirassy, Silas, Ito und Jeong - und wann kehren sie zurück?
Der VfB Stuttgart hat seine beiden ersten Bundesligaspiele im neuen Jahr verloren. Die Schwaben spüren das Fehlen von vier Spielern, die aktuell beim Afrika-Cup sowie bei der Asienmeisterschaft weilen, deutlich.
Es will einfach nicht klappen. Auch im vierten Saisonspiel ohne Serhou Guirassy gab es für den VfB Stuttgart keinen Punkt (0:1 beim VfL Bochum). Der Torjäger (17 Treffer in 14 Spielen) fehlt den Schwaben extrem. Doch er ist nicht der einzige Spieler, der aktuell vermisst wird. In Bochum wechselte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß nur ein Mal - ein Zeichen, wie dünn der Kader ohne die fehlenden Profis ist. Denn neben Guirassy fehlen Silas (Demokratische Republik Kongo), Hiroki Ito (Japan) und Jeong Woo-yeong (Südkorea) derzeit aufgrund der Turniere mit ihren Nationalmannschaften. Wie läuft es für die VfB-Spieler - und wann ist mit ihrer Rückkehr zu rechnen?
Serhou Guirassy: Bislang beim Afrika-Cup noch keine Hauptrolle
Für Guinea läuft es im bisherigen Turnier ordentlich. Die Westafrikaner haben nach drei absolvierten Spielen die K.o.-Runde erreicht. Gegen Kamerun gab es zum Auftakt ein 1:1, gegen Gambia siegte Guinea mit 1:0. Gegen den Senegal setzte es eine 0:2-Niederlage.
Für Guirassy indes läuft es noch nicht rund. Der Stürmer laborierte an einer Zerrung und ihren Folgen. Er wurde in den ersten beiden Partien nicht eingesetzt. Gegen Gambia stand er immerhin ohne Einwechslung im Kader. Gegen den Senegal mischte er 63 Minuten mit, blieb aber ohne Wirkung.
Der VfB beobachtet die Entwicklung um seinen Top-Stürmer. Die Schwaben schickten sogar seinen Athletik-Trainer Martin Franz zum Turnier in die Elfenbeinküste, um den 27-Jährigen bei der Genesung zu "unterstützen", wie Stuttgarts Trainer Hoeneß erklärt hatte: "Martin kennt Serhou über zwei, drei Jahre." Und der VfB habe einen sehr guten Kontakt zum Fußballverband Guineas, so der Coach: "Im Endeffekt haben wir beide die gleichen Interessen. Wenn der Martin helfen kann, dass er noch einen Tick früher fit wird, ist doch top."
Silas: Erst Ersatz, dann "Man of the match"
Silas hatte im ersten Spiel der DR Kongo beim Afrika-Cup eine Rolle inne, die er vom VfB Stuttgart kennt - und nicht mag. Nämlich die des Jokers. Der Flügelspieler kam beim kongolesischen 1:1-Remis gegen Sambia erst in der Nachspielzeit zum Einsatz (90.+3).
Gegen Favorit Marokko schlug dann die Stunde von Silas. Wieder kam der Rechtsaußen von der Bank. Er wurde in der 64. Minute eingewechselt und benötigte zwölf Minuten, um zum 1:1-Endstand zu treffen und somit den Rückstand seiner Mannschaft zu egalisieren. Silas trug damit maßgeblich zum Punktgewinn bei und wurde anschließend zum "Man of the match" gewählt.
Am 24.01. (21 Uhr MESZ) geht es für die DR Kongo dann gegen Tansania um den Einzug in die K.o.-Runde. Ein Weiterkommen wäre ein großer Erfolg für das zentralafrikanische Land, Silas wird seinen Teil dazu beitragen wollen. Vielleicht darf er nach seinem Joker-Treffer ja von Anfang an ran.
Hiroki Ito und Japan tun sich schwer
Es läuft noch nicht beim Asien-Cup für Japan, neben Südkorea Topfavorit auf den Titel. Gegen Vietnam wackelten die "Blue Samurai" trotz des 4:2-Erfolges, im zweiten Spiel gegen den Irak verloren sie sogar mit 1:2. Die erste Niederlage nach zuvor elf Siegen in Folge für Japan. Was bei dem Turnier in Katar offensichtlich ist: Japan ist als Top-Favorit in den Asien-Cup gestartet, doch die Leistungen passen bisher nicht zu den Ansprüchen.
VfB-Verteidiger Hiroki Ito ist Stammkraft bei den Japanern, deren Kapitän der Ex-Stuttgarter Wataru Endo ist. Doch Ito merkt man die lange Pause an, seit Mitte November hatte er den Schwaben verletzungsbedingt gefehlt. Es ist noch Luft nach oben. Trotz der unerwarteten Niederlage kann Japan noch aus eigener Kraft das Achtelfinale erreichen. Am Mittwoch trifft der viermalige Asienmeister in der Gruppe D auf Außenseiter Indonesien. Doch wenn sich der Irak durch einen Erfolg gegen Vietnam den Gruppensieg sichert, käme Japan nur als Gruppenzweiter weiter. In dem Fall könnte schon im Achtelfinale ein vorweggenommenes Endspiel gegen Südkorea winken, es käme zum Duell zwischen Ito und seinem VfB-Kollegen Jeong Woo-yeong (31.01., 12:30 Uhr MESZ).
Jeong Woo-yeong - bisher nur Teilzeitkraft
Jeong war beim 3:1 des von Jürgen Klinsmann trainierten südkoreanischen Nationalteams gegen Bahrain Ersatzspieler. Der 24-jährige Offensivspieler vom VfB Stuttgart wurde in der 82. Minute eingewechselt. Im zweiten Gruppenspiel der Ostasiaten gegen Jordanien musste Jeong erneut auf der Bank Platz nehmen. Beim 2:2-Remis kam er in der 69. Minute, blieb aber erneut ohne Torbeteiligung. In der letzten Vorrundenpartie gegen Malaysia ist Südkorea klarer Favorit. Im Fernduell mit Jordanien und dem Irak geht es um den Gruppensieg - mit guten Chancen für die Klinsmann-Mannschaft.
Wann kehren die VfB-Spieler zurück?
Sollten Japan und Südkorea tatsächlich bereits im Achtelfinale aufeinandertreffen, wonach es aussieht, kehrt Anfang Februar sicher ein VfB-Spieler zu seinem Klub zurück - entweder Ito oder Jeong. Für den Sieger geht das Turnier in Katar weiter, es läuft insgesamt bis zum 12. Februar.
Guirassy und Guinea stehen im Achtelfinale (27.-30.01.) des Afrika-Cups. Für Silas und den Kongo geht es bei einem Sieg gegen Tansania sicher in die K.o.-Runde.
VfB-Trainer Hoeneß wird also noch eine Weile auf seine abgestellten Spieler verzichten und mit dem etwas schlankeren Kader arbeiten müssen. Die nächsten Aufgaben lauten RB Leipzig (27.01.), SC Freiburg (03.02.), Bayer Leverkusen im DFB-Pokal (06.02.) und schließlich Mainz 05 am 11.02.