Conference-League-Quali Sieg gegen Häcken - Heidenheim für Conference League qualifiziert
Der 1. FC Heidenheim ist in die Ligaphase der UEFA Conference League eingezogen. Auch im Rückspiel gegen den BK Häcken gewann die Elf von Frank Schmidt knapp, aber verdient.
Der 1. FC Heidenheim hat das Rückspiel in der Conference League Qualifikation gegen den BK Häcken aus Schweden mit 3:2 gewonnen. Nach dem das Hinspiel bereits mit 2:1 an den FCH ging, ist das Team von Trainer Frank Schmidt damit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in einem europäischen Wettbewerb, in der Ligaphase der UEFA Conference League, dabei. Für die Tore gegen die engagierten Schweden sorgten Marvin Pieringer (30.), Paul Wanner (84.) und Mathias Honsak (90. +2), die Gäste konnten zwischenzeitlich durch Zeidane Inoussa (59.) und Jeremy Agbonifo (79.) mit 2:1 in Führung gehen.
Frank Schmidt lobt seine Joker - Patrick Mainka überglücklich
"Letztendlich hat man gesehen, dass das heute kein einfaches Spiel war, das wusste ich vorher", sagte Trainer Schmidt nach dem nervenaufreibenden Spiel im Interview mit SWR Sport. "Deswegen habe ich auch versucht, alle zu sensibilisieren." Nach der Halbzeit hätte Heidenheim gute Möglichkeiten auf das 2:0 gehabt. "Und dann ist es psychologisch nicht einfach, wenn du auf einmal 2:1 zurückliegst. Und ich glaube alle Wechsel heute, alle die rein gekommen sind, haben der Mannschaft nochmal einen Push gegeben", resümierte der Trainer.
Auch Heidenheims Kapitän Patrick Mainka war die Freude über den Sieg gegen den BK Häcken anzusehen. "Es war spannend. Ich habe trotzdem nie daran gezweifelt, weil wir hatten unsere Räume. Aber es ist irgendwie so, dass wir in diesem Stadion immer riesen Geschichten schreiben", sagte der überglückliche Kapitän im Interview mit SWR Sport. "Ich glaube damals, als der Wettbewerb eingeführt wurde, da hat jeder gedacht, auch ich, den braucht es nicht. Aber jetzt sage ich danke." Der FCH-Kapitän freut sich schon auf das "Stadion-Hopping in Europa". Aber heute gelte es einfach "zu genießen".
Heidenheims Sirlord Conteh sorgt für den ersten Schuss aufs Tor
Im ersten internationalen Heimspiel der Heidenheimer Club-Geschichte dauerte es nur wenige Sekunden bis zum ersten Torschuss der Gäste. Stürmer Zeidane Inoussa setzte den Ball aus spitzem Winkel am Tor vorbei (1.). Durch diesen frühen Abschluss gewarnt, meldeten sich auch die Heidenheimer schnell im Spielgeschehen an. In der dritten Minute fasste sich Heidenheims Sirlord Conteh, Torschütze aus dem Hinspiel, ein Herz und zog aus 25 Metern einfach mal ab. Der Schuss ging über das Gehäuse der Schweden. Besser machte es der 28-Jährige knapp zehn Minuten später. Von der Strafraumgrenze schoss Conteh den Ball zumindest mal aufs Tor. Häcken-Keeper Peter Abrahamsson parierte aber sicher (12.).
Marvin Pieringer schießt Heidenheim in Führung
Beide Mannschaften waren in der Anfangsphase zwar durchaus bemüht, klare Tormöglichkeiten erspielte sich aber weder der FCH noch BK Häcken. Nach knapp 20 Minuten flankte Häckens Julius Lindberg einen Freistoß von links mit viel Zug in Richtung Heidenheimer Tor. Der Norweger Even Hovland köpfte aus fünf Metern über die Querlatte. Es war die vielversprechendste Möglichkeit der Anfangsphase (19.).
Nach einer halben Stunde taten die Heidenheimer dann den großen Schritt in Richtung Ligaphase der Conference League. Der starke Conteh bekam auf der linken Seite den Ball und drang in den Sechzehner der Schweden ein. Mit einem überlegten Pass fand er in der Mitte Marvin Pieringer, der mit seinem Rechtsschuss aus neun Metern Abrahamsson keine Chance ließ - 1:0 für den FCH (30.). Nur vier Minuten später vergab Mikkel Kaufmann dann sogar die große Chance auf den Doppelschlag: Norman Theuerkaufs Flanke köpfte der Heidenheimer Stürmer wuchtig aufs Tor, Abrahamsson lenkte den Ball an die Latte. Kurz vor der Pause konnte sich dann auch Kevin Müller im Heidenheimer Tor nochmal auszeichnen, als er einen Schuss von Mikkel Rygaard parierte und so die verdiente 1:0-Pausenführung für den FCH fest hielt.
BK Häcken dreht das Spiel in der zweiten Hälfte
Nach der Halbzeit-Pause veränderte FCH-Trainer Frank Schmidt seine Startelf nicht. Im Vergleich zur letzten Bundesliga-Partie beim FC St. Pauli fanden sich in dieser nur Torhüter Müller, Kapitän Patrick Mainka und Mittelfeld-Mann Lennard Maloney wieder. Aber auch mit dem neuen Personal schaffte es Heidenheim mit viel Stabilität und spielerischer Disziplin in die zweite Hälfte zu starten. Auch die erste Großchance des zweiten Durchgangs gehörte dem Team von der Ostalb: Mittelfeldspieler Denis Thomalla kam im Strafraum der Schweden frei zum Abschluss, schlenzte den Ball wenige Zentimeter am Winkel des Tores vorbei (51.)
Wer glaubte, dass der BK Häcken den Traum von der Conference League bereits aufgegeben hätte, sah sich getäuscht. Nach einer knappen Stunde glichen die Schweden durch Zeidane Inoussa aus. Der Schwede traf aus elf Metern nach starkem Zuspiel von Rygaard ins linke untere Toreck zum 1:1. Müller war ohne Abwehrchance (59.). Nach dem Ausgleich wurde die Partie zerfahrener und härter. Schiedsrichter Giorgi Kruashvili aus Georgien hatte viel zu tun und musste öfter zu gelben Karten greifen. Die Gäste kamen mit der erhöhten Intensität wesentlich besser klar als die Heidenheimer und gingen in der 79. Minute in Führung. Nach einem Ballverlust von Luca Kerber spielte Häcken-Linksaußen Julius Lindberg den Ball an die Strafraumkante. Dort fasste sich Jeremy Agbonifo ein Herz und traf aus halbrechter Position sehenswert ins linke Eck des Heidenheimer Tores.
Paul Wanner und Mathias Honsak schießen Heidenheim in die Conference League
Als sich die zahlreichen Zuschauer in der Heidenheimer Arena bereits auf eine Verlängerung einstellten, schlug die Stunde des eingewechselten Paul Wanners. Der Heidenheimer Sommer-Neuzugang profitierte von einer starken Ablage von Maximilian Breunig im Strafraum der Gäste. Er setzte sich mit dem Ball am Fuß gegen Verteidiger Lindberg durch und schoss den Ball aus zehn Metern unter die Latte des Gäste-Tors. Das Tor zum 2:2 sorgte für Euphorie bei den Heidenheimer Fans.
Häcken versuchte nun alles, um die Partie doch noch in die Verlängerung zu retten. Die dabei entstehenden Räume nutzten die Heidenheimer aber eiskalt aus. In der zweiten Minute der Nachspielzeit traf Mathias Honsak, ebenfalls eingewechselt, aus 16 Metern und halblinker Position zum 3:2 für den FCH. Der Schlusspunkt eines tollen Fußballspiels. Nach dem 2:1-Sieg im Hinspiel sind die Heidenheimer nun für die Ligaphase der UEFA Conference League qualifiziert.
Für das Team von der Ostalb bleibt nun abzuwarten, gegen welche Gegner sie in der Ligaphase der Conference League antreten werden. Die Auslosung der UEFA findet am Freitag (30.8., 14:30 Uhr) in Monaco statt. In der Bundesliga trifft das Team von Frank Schmidt am Sonntag (1.9.) um 15:30 Uhr auf den FC Augsburg.
Sendung am Fr., 30.8.2024 5:00 Uhr, Guten Morgen Baden-Württemberg, SWR1 Baden-Württemberg