
Fußball | 2. Bundesliga Schock-Start und Niederlage für den FCK: "Hätten mindestens einen Punkt verdient"
Enttäuschte Gesichter nach der Niederlage in Paderborn: Der 1. FC Kaiserslautern gleicht einen 0:3-Rückstand aus und verliert dennoch. Die Reaktionen nach dem Spiel.
FCK-Trainer Markus Anfang musste auf den gelbgesperrten Kapitän Marlon Ritter verzichten, Kenny Redondo ersetzte ihn. Allerdings wurde der weitere Matchplan des Trainers schnell über den Haufen geworfen. Nach 62 Sekunden nahm Paderborns Aaron Zehnter den Ball ungestört im FCK-Strafraum an und traf zur 1:0-Führung der Gastgeber. Das frühe Gegentor wirkte aber nicht als Weckruf für die Roten Teufel. "Wir verschlafen die ersten 15 Minuten komplett", resümierte ein enttäuschter Maximilian Bauer nach dem Spiel.
Drei Gegentore in 15 Minuten
In der achten Minute versenkte Raphael Obermair einen Elfmeter im Tor von Julian Krahl. Paderborns Filip Bilbija berührte im Strafraum den Ball und kam dann nach einem Kontakt mit Maximilian Bauer zu Fall. Schiedsrichter Wolfang Haslberger ahntete das zunächst nicht, wurde dann aber in die Review-Area gerufen und entschied sich für den Strafstoß. Nach einer Viertelstunde ging der Schiedsrichter erneut in die Review-Area. Dieses Mal, um Bilbijas Kopfballtor auf Abseits zu checken. Aber sein Teamkollege Ilyas Ansah, der im Abseits stand, war nach Ansicht des Referees nicht aktiv am Tor beteiligt. Für den bis dahin viel zu harmlosen und verschlafenen FCK war das der dritte Schock innerhalb der ersten Viertelstunde.
Zwei Anschlusstreffer vor der Halbzeitpause
Aber der FCK hatte noch nicht aufgegeben. In der 45. Minute wurde Redondo im SCP-Strafraum weggegrätscht. Den fälligen Elfmeter verwandelte Daniel Hanslik in die linken Ecke (45.+1). Noch vor der Pause dann der zweite Anschlusstreffer nach einem Paderborner Abwehrfehler durch Ragnar Ache. Der über weite Strecken harmlose FCK erarbeitete sich dadurch trotz des katastrophalen Beginns eine passable Ausgangssituation für die zweite Hälfte. In der Kabine sei die Stimmung dann so gewesen, dass die Lauterer das Spiel drehen wollten, verriet Bauer nach dem Spiel. "Dann ist es einfach bitter, wenn du ein 3:0 aufholst auf ein 3:3 und dann noch verlierst."
Markus Anfang: Waren mindestens auf Augenhöhe
So richtig zurück war der FCK in der 61. Minute, als Ragnar Ache nach einer Ecke zum 3:3 traf. Aber eindeutig wollte sich das Spiel nicht auf die Seite der Gäste schlagen. "Es war auch klar, dass wir versuchen, dann nach vorne zu spielen und den Führungstreffer zu machen. Ich fand auch, dass wir dem Führungstreffer wesentlich näher waren", sagte Markus Anfang nach der Partie im Interview. FCK-Abwehrspieler Bauer ergänzt: "Dann müssen wir einfach cleverer sein. Jetzt stehen wir mit null Punkten da." Denn Adriano Grimaldi konnte sich im Strafraum gegen Ache behaupten und traf zur erneuten Paderborner Führung. In der Nachspielzeit machten die Gastgeber dann doch alles klar. Aaron Zehnter traf zum 5:3-Endstand. Sein Team habe mindestens einen Punkt verdient gehabt, sagte der FCK-Coach. "Ich finde, dass wir mindestens auf Augenhöhe waren. Ich glaube sogar, dass wir in vielen Belangen besser waren."
Tabelle interessiert Anfang "komplett überhaupt nicht"
FCK-Keeper Krahl verletzte sich beim fünften Gegentor und musste ausgewechselt werden, er wird mit einer Teilruptur des Innenbandes mehrere Wochen fehlen, wie der Klub am Sonntag mitteilte.
Paderborn ist nun am FCK vorbeigezogen. Die Pfälzer liegen mit 43 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz. Angesprochen auf die Tabelle, winkt Anfang ab: "Das interessiert mich komplett überhaupt nicht. Mich interessiert, wie wir das Spiel heute gestaltet haben. Und ich finde, dass wir da die ersten 18 Minuten leider nicht so im Spiel waren. Ansonsten haben wir ein sehr gutes, intensives Spiel gemacht gegen eine Mannschaft, die zuletzt gezeigt hat, dass sie auch hier große Mannschaften schlagen können." Nach der Länderspielpause kommt es auf dem Betzenberg zum Duell mit Fortuna Düsseldorf.
Sendung am So., 16.3.2025 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR