Max Weiß (Torhüter Karlsruher SC) jubelt beim Spiel gegen den 1. FC Köln

Exklusives Interview im Trainingslager Nach Hinrunde als Nummer eins: KSC-Keeper Max Weiß hat "viel gelernt"

Stand: 07.01.2025 07:34 Uhr

Derzeit bereitet sich der Karlsruher SC auf den Start der Rückrunde in der 2. Liga vor. Am Rande des Trainingslagers hat SWR Sport Keeper Max Weiß getroffen und mit ihm über seine Rolle als Nummer eins, die Hinrunde und einen berühmten Vorgänger gesprochen.

Der 15. Juni ist ein Datum, das für Torhüter beim Karlsruher SC eine etwas kuriose Bedeutung hat. Denn es ist nicht nur das Geburtsdatum der KSC-Torwart-Legende Oliver Kahn, sondern auch der Geburtstag von Keeper Max Weiß, der seit dem vergangenen Sommer als Stammtorhüter zwischen den Pfosten des Zweitligisten steht. Aber damit hören die Parallelen zwischen der früheren und der derzeitigen Nummer eins der Badener noch nicht auf: Beide Keeper gaben in sehr jungen Jahren ihr Profidebüt beim KSC (Kahn mit 18, Weiß sogar mit 17), beide wurden mit Anfang 20 jeweils Stammkraft in Karlsruhe.

"Es ist ein Weg, den man sich wünscht als junger Torhüter," sagt Weiß, als SWR Sport ihn am Rande des Wintertrainigslager des KSC in Spanien zum Interview trifft. "Wenn man weiß: Das hat hier schon mal so funktioniert, dann ist es umso schöner." Als sein großes Vorbild will Weiß die ehemalige deutsche Nummer eins zwar nicht bezeichnen, aber: "Ich kann mir bestimmt noch was von ihm abgucken." Er versuche jedoch seinen eigenen Weg zu gehen und an sich zu arbeiten.

KSC-Torhüter Max Weiß im exklusiven Interview

Weiß seit Sommer neue Nummer eins beim KSC

Dieser Weg hat Weiß über die Jugendmannschaften der TSG Hoffenheim und des SV Sandhausen nach Karlsruhe geführt, sein Zweitliga-Debüt durfte er bereits 2022 gegen den 1. FC Heidenheim feiern. Als Stammtorwart Patrick Drewes dann im vergangenen Sommer nach Bochum abgegeben wurde, wurde er durch Weiß ersetzt. Der 20-Jährige, so der KSC-Sportchef Sebastian Freis damals, stehe "stellvertretend für den Weg aus der eigenen Jugend in den Profikader".

Vor seinem ersten Zweitliga-Spiel als jüngster Stammkeeper der 2.Liga habe er weniger Nervosität, mehr "eine riesige Vorfreude" gespürt, erinnert sich Weiß. "Die ganze Familie war im Stadion, meine Freundin und Freunde waren da. Ich habe es versucht zu genießen." Und mit dem 3:2 gegen Nürnberg gelang der Auftakt in die Hinrunde für Weiß und seine Teamkollegen perfekt.

Max Weiß: "solide Hinrunde" mit dem Highlight Paderborn

Als "solide Hinrunde" bezeichnet Weiß seine persönliche Leistung in den ersten 17 Ligapartien. "Es war ein gutes halbes Jahr für mich, ich habe viel gelernt." Er habe wenig Fehler gemacht und sich weiterentwickelt, betont der 20-Jährige.

Mit 31 Treffern hat der KSC im Vergleich zur Konkurrenz in der oberen Tabellenhälfte zwar die meisten Gegentore kassiert. Aber mit Max Weiß haben die Badener einen Torhüter zwischen den Pfosten, der immerhin 61 Torschüsse parierte - und damit hinter den routinierten Zweitliga-Keepern Florian Kastenmeier (Fortuna Düsseldorf), Julian Krahl (1. FC Kaiserslautern) und Ron-Robert Zieler (Hannover 96) den vierten Platz im Ranking belegt. Mit Sicherheit ein Grund, warum der KSC nach dem Auftaktsieg gegen Nürnberg noch weitere enge Spiele für sich entscheiden (3:2 gegen Elversberg, 1:0 in Ulm oder auch 3:2 in Fürth) und so die Punkte für den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz sammeln konnte.

In der letzten Partie vor der Winterpause gewannen die Karlsruher 2:1 in Paderborn - auch dank einiger Glanzparaden von Weiß. "Es war das Spiel, auf das ich die ganze Hinrunde gewartet habe", gibt er zu. Er habe gute Spiele gemacht, aber es seien nie "diese unhaltbaren Bälle" dabei gewesen. Dass es im letzten Spiel des Jahres so funktioniert habe, habe schön über die Wintervorbereitung nachgewirkt, formuliert Weiß das Gefühl nach dem Sieg in Paderborn und dem Überwintern auf einem Aufstiegsrang.

Kann der KSC den Zivzivadze-Abgang kompensieren?

Die Aufgabe, diesen Platz auch nach 34 Spieltagen noch innezuhaben, ist vor allem nach dem Wechsel von Toptorjäger Budu Zivzivadze zum 1. FC Heidenheim nicht leichter geworden. Torhüter Weiß gibt zu: "Es ist für uns nicht ganz so optimal, aber ich bin überzeugt, dass wir das als Mannschaft auffangen können."

Bis Samstag bleibt der KSC noch im Trainingslager im spanischen Benidorm, bevor es zurück nach Karlsruhe geht. "Wir versuchen uns gut auf die Rückrunde vorzubereiten", formuliert Max Weiß das Ziel für die nächsten anderthalb Wochen bis zum Re-Start gegen Nürnberg (Sonntag, 19. Januar, 13:30 Uhr). Weiter voraus will er aber nicht blicken: "Wir versuchen, unsere Punkte zu holen – und wie es dann aussieht, werden wir im Mai sehen."

Sendung am Di., 7.1.2025 12:00 Uhr, SWR Aktuell am Mittag, SWR Aktuell