Marvin Pieringer reagiert unzufrieden

Conference League Nach großem Kampf - Heidenheim scheidet gegen Kopenhagen aus

Stand: 20.02.2025 21:18 Uhr

Das "Abenteuer Europa" ist für den 1. FC Heidenheim beendet. Nach einer Heimniederlage nach Verlängerung gegen den FC Kopenhagen scheiden die Schwaben aus der Conference League aus.

Der 1. FC Heidenheim hat sein Playoff-Heimspiel gegen den FC Kopenhagen nach Verlängerung mit 1:3 (0:1) verloren - und scheidet damit aus der Conference League aus. Amin Chiakha (37. Minute), Kevin Diks (53., Foulelfmeter nach Videobeweis) und Rodrigo Huescas (114.) trafen für den dänischen Spitzenklub, der damit die 1:2-Heimniederlage von vor einer Woche im Rückspiel auf der Ostalb drehte. Leo Scienza hatte per Freistoß zwischenzeitlich auf 1:2 für den FCH gestellt (74.).

Nun warten Guimaraes oder Chelsea

Kopenhagen steht somit im Achtelfinale der Conference League. Dort trifft der FC auf Guimaraes aus Portugal oder den FC Chelsea - die Auslosung findet am Freitag (21.02.) in Nyon statt.

Jan Schöppner: "Der Glaube war immer da"

"Der Glaube war immer da. Wir waren am Drücker, nachdem die erste Halbzeit nicht so gut war. Das Ausscheiden ist bitter", resümierte FCH-Abwehrspieler Jan Schöppner gegenüber SWR Sport.

"Es tut sehr weh", bilanzierte auch Heidenheims Trainer Frank Schmidt. "Wir haben alles dafür getan, um weiterzukommen. Es ist nicht einfach gerade. Wir sind leidgeprüft."

Sportschau

Es war ein Duell der Gegensätze: Heidenheim hatte in der Bundesliga zuletzt fünfmal in Folge verloren, während Kopenhagen in der heimischen Liga seit zehn Spielen ungeschlagen ist und punktgleich mit Midtjylland an der Tabellenspitze steht. Im Hinspiel war davon jedoch nichts zu sehen gewesen, als der FCH einen Rückstand durch Treffer von Thomas Keller und Tim Siersleben in einen 2:1-Sieg umwandeln konnte. Das Rückspiel begann die Mannschaft von Coach Schmidt mit fünf Neuen gegenüber dem Spiel gegen Mainz 05 (0:2) am Wochenende. "Frische durch Rotation" lautete die Devise auf der Ostalb.

In der Anfangsphase war das Spiel von der Taktik geprägt. Beide Teams waren darauf bedacht, nicht zu offensiv zu agieren und sicher zu stehen. Torchancen waren, abgesehen von Distanzschüssen, zunächst Mangelware.

Frank Feller rettet gegen Elias Achouri

In der 31. Minute hatte dann Kopenhagen die erste richtig gute Gelegenheit des Spiels. Chiakha steckte auf Elias Achouri durch. Der Offensivspieler zog aus zentraler Position ab, doch Frank Feller, der wie im Hinspiel Stammkeeper Kevin Müller ersetzte, war zur Stelle. Nach der anschließenden Ecke kam der Ball erneut zu Achouri, der knapp am FCH-Tor vorbeischoss.

Amin Chiakha bringt Kopenhagen in Führung

Kopenhagen war jetzt am Drücker. Nach einer Flanke von Mohamed Elyounoussi köpfte Chiakha knapp über das Heidenheimer Tor (36.), eine Minute später war der Stürmer dann aber zur Stelle. Eine Flanke von Diks netzte er per Kopf zur Gästeführung ein (37.) - zu diesem Zeitpunkt völlig verdient und gleichzeitig der Halbzeitstand. Von Heidenheim kam im ersten Durchgang insgesamt zu wenig, lediglich Budu Zivzivadze prüfte Gästetorhüter Diant Ramaj mit einem Volleyschuss (40.).

Kevin Diks erhöht per Foulelfmeter

Kurz nach der Pause gab es den nächsten Nackenschlag für Heidenheim. Defensivspieler Jonas Föhrenbach grätschte im eigenen Strafraum gegen Giorgi Gocholeishvili - und traf dabei seinen Gegenspieler (49.). Schiedsrichter Nikola Dabanovic ließ zunächst weiterlaufen, doch der VAR intervenierte. Dabanovic schaute sich die Szene noch einmal an - und entschied dann auf Foulelfmeter für Kopenhagen. Diks ließ sich die Chance vom Punkt nicht entgehen und erhöhte auf 2:0 für die Dänen (53.).

Ein Heidenheimer Lebenszeichen gab es dann in der 57. Minute durch Patrick Mainka, doch der Volleyschuss des Kapitäns ging übers Kopenhagener Tor. Wenig später scheiterte Zivzivadze per Kopf am stark reagierenden Ramaj (62.).

Leo Scienza mit einem echten Traumtor

Doch der FCH machte jetzt Druck - und belohnte sich nach vielen Anläufen in der 74. Minute durch Scienza. Der eingewechselte Stürmer traf per direktem Freistosstreffer aus 17 Metern über die Mauer ins linke obere Eck zum 1:2 - ein echtes Traumtor.

Nach dem Anschlusstreffer spielte Heidenheim weiterhin nach vorne, Kopenhagen konnte sich in dieser Phase kaum befreien. Das Team von der Ostalb gewann nun fast jeden Zweikampf und drängte auf den Ausgleich. Und Chancen waren da: Mainka verzog im Anschluss an eine Ecke in der 86. per Kopf nur um einen halben Meter. In der 90. Minute traf Scienza mit links aus halbrechter Position den Pfosten, der Ball prallte Keeper Ramaj an den Kopf und ging ins Toraus. Auf der Gegenseite parierte Feller stark einen Distanzschuß von Victor Froholdt (88.).

Es ging schließlich in die Verlängerung - und in dieser nahmen beide Teams erst einmal etwas Tempo heraus. Heidenheims Mathias Honsak scheiterte nach einem Seitenwechsel von Scienza mit einer zu zentralen Direktabnahme an FC-Keeper Ramaj (98.), ansonsten scheuten beide Mannschaften das letzte Risiko. Nach der ersten Halbzeit der Verlängerung hieß es weiter 1:2 aus FCH-Sicht.

Rodrigo Huescas mit dem entscheidenden Treffer

In den verbleibenden 15 Minuten erhöhte der FCH dann wieder den Druck - doch den entscheidenden Treffer setzte Kopenhagen. Huescas traf nach einem Konter, den die Heidenheimer Abwehr eigentlich schon gestoppt hatte, den Ball dann aber wieder verlor, zum 1:3 (114.). Im Anschluss warf Heidenheim alles nach vorne, probierte es mit vielen langen Bällen, aber erfolglos. Huescas traf in der 120. Minute noch den Pfosten für Kopenhagen, dann war es vorbei.

Für den 1. FC Heidenheim ist das "Abenteur Europa" somit beendet. Die Mannschaft von der Ostalb kann sich nun auf den Abstiegskampf in der Bundesliga konzentrieren. Da geht es am Sonntag (23.02., 15:30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei RB Leipzig weiter.

Sendung am Fr., 21.2.2025 6:00 Uhr, SWR Aktuell am Morgen, SWR Aktuell