Michael Weathers von den MLP Academics Heidelberg

Basketball | BBL Heidelberger Basketballer auf Erfolgskurs: "Viele träumen von den Playoffs"

Stand: 22.04.2025 17:03 Uhr

Nur eine Handvoll Spiele trennen die MLP Academics Heidelberg vom ersten Einzug in die Playoffs seit dem Wiederaufstieg. Was sind die Gründe für die steile Entwicklung des Vereins?

Vergangene Saison noch spielten die Heidelberger gegen den Abstieg, jetzt gehören sie zu den Hauptanwärtern für die begehrten Playoff-Plätze in der Bundesliga. Für den sportlichen Leiter Alex Vogel keine Überraschung: "Ich habe damit gerechnet. Mir war relativ schnell klar, dass wir diese Saison mit dem Abstieg nichts zu tun haben und dass wir eine gute Mannschaft beisammen haben, die auf jeden Fall um die Top-Ten-Plätze kämpfen kann."

Nach Abstiegskampf: "Alle waren offen für einen Umbruch"

Seit dem Wiederaufstieg in die BBL 2021 schaffte die Mannschaft zwar immer den Klassenerhalt, landete aber ausschließlich auf den hinteren Tabellenplätzen. Zu Beginn der aktuellen Saison holte der Verein daher einen neuen Trainer ins Boot: "Erst mal war es, glaube ich, für viele eine überraschende Entscheidung, dass wir gesagt haben, Danny Jansson wird unser neuer Coach, der letztes Jahr mit Tübingen abgestiegen ist. Aber das ist viel zu kurz gegriffen," so Vogel im Gespräch mit SWR Sport.

Der Finne, der vor seiner Station in Tübingen auch mehrere Jahre am Orange Campus in Ulm tätig war, brachte ein neues Spielsystem nach Heidelberg. Mit Mateo Seric, Bakary Dibba, Erol Ersek und Ryan Mikesell hat Jansson gleich vier Spieler aus Tübingen mitgebracht, die das System bereits verinnerlicht hatten.

Alex Vogel über das neue Spielsystem der Academics

Teamchemie hilft, Spiele zu gewinnen

Dass ein weiterer Rookie, DJ Horne auf der Spielmacher-Position, derart gut performed und sich die Neuzugänge gut in die alte Teamchemie der etablierten Spieler eingefügt haben, sei auch ein Stück weit Glück gewesen. "Ich habe schnell gemerkt, dass wir sehr, sehr gefestigt sind. Dass wir die Teamchemie haben, die uns wahnsinnig hilft, Spiele zu gewinnen", meint Vogel. Was jetzt noch ausbaufähig ist, sei die Konstanz. Sehr wenige Spiele haben die Academics deutlich gewonnen, meistens fiel die Entscheidung in den letzten zwei bis drei Minuten.

Academics Heidelberg derzeit auf Tabellenplatz drei

Die ersten sechs Teams der Bundesligatabelle ziehen direkt in die Playoffs ein. Doch auch auf den Plätzen sieben bis zehn besteht die Möglichkeit, sich noch für die Endrunde zu qualifizieren. Mit Rang drei haben die Heidelberger aktuell eine gute Ausgangslage. "Wir wissen aber auch, dass die Liga wahnsinnig eng ist. Und mit zwei, drei Niederlagen rutschst du da gleich einige Plätze nach hinten," sagt Vogel. Denn gleich fünf Clubs liegen derzeit hinter den Academics in Lauerstellung mit nur einem Sieg weniger.

Support der Heidelberger Fans sei immer da: "Da wird mitgelitten und mitgezittert"

Auf eins kann sich die Mannschaft jetzt schon verlassen: Ihre treuen Fans. Der Basketball hat in Heidelberg nicht nur eine große Tradition, sondern genießt auch aktuell einen großen Hype: "Die jungen Leute machen eine unglaubliche Stimmung auf der Stehtribüne. Aber wir haben auch viele ältere Fans, die sich noch an die glorreichen 60er und 70er erinnern können. Das in der Halle zusammen zu sehen, ist wahnsinnig schön."

Alex Vogel über die Treue der Heidelberger Fans

Vergangene Saison hatten die Heidelberger Fans wirklich lange auf den ersten Heimsieg warten müssen, dennoch sei der Support die ganze Zeit über groß gewesen, so Alex Vogel: "Das sagt wahrscheinlich jeder Club, aber unsere Fans sind unglaublich. Die Halle ist quasi immer voll und sie sind nicht nur da, wenn es gut läuft. Vergangene Saison hatten die Fans um den Klassenerhalt gezittert, jetzt wird eben mitgezittert, dass man die Playoffs erreicht."

Sendung am Di., 22.4.2025 18:40 Uhr, SWR1 Baden-Württemberg