
Fußball | 3. Liga Einst Tabellenführer, jetzt Abstiegskandidat: SV Sandhausen im freien Fall
Nach 14 Spieltagen war der SV Sandhausen noch Tabellenführer in der 3. Liga. Nun muss der SVS um den Klassenverbleib bangen.
Der SV Sandhausen hat am vergangenen Wochenende einen neuen Tiefpunkt erreicht. Nicht nur verlor der SVS mit 1:3 gegen den SC Verl, wenige Stunden nach der Niederlage trat auch noch Trainer Kenan Kocak zurück. Damit zog der Cheftrainer selbst die Konsequenz nach der erschreckend geringen Ausbeute von zuletzt nur einem Punkt aus den vergangenen acht Spielen.
Wie bedrohlich die sportliche Lage ist, zeigt ein Blick auf die Tabelle: 32 Punkte nach 31 Spieltagen, Tabellenplatz 18 mit fünf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer. Der SV Sandhausen befindet sich im freien Fall, es geht in den restlichen sieben Spielen um nichts weniger als den Verbleib im Profifußball.
Im November noch Tabellenführer
Es ist rund fünf Monate her, da war der SV Sandhausen noch Tabellenführer in der 3. Liga. Genauer gesagt Mitte November. Nach dem 14. Spieltag hatte der SVS 26 Punkte auf dem Konto und besetzte nach einem 4:0-Sieg gegen Alemannia Aachen die Tabellenspitze in der 3. Liga.
Danach ging es abwärts. Es folgten fünf Spiele ohne Sieg, vier davon beendete Sandhausen mit einer Niederlage. Die Konsequenz: Trainer Sreto Ristic musste kurz vor Weihnachten gehen. Doch auch unter dem neuen Coach Kenan Kocak lief es nicht besser, insgesamt holte der SVS unter seiner Leitung lediglich einen Sieg und zwei Remis in zwölf Partien. Von Aufstiegsträumen ist nichts mehr geblieben, die Abstiegsgefahr ist größer denn je nach der jüngsten Pleite gegen Verl.
Kleppinger und Diekmeier sollen den SVS retten
Bis zum Saisonende übernehmen der Trainer-Routinier Gerhard Kleppinger und der ehemalige Sandhausen-Profi Dennis Diekmeier gemeinsam das Traineramt beim abstiegsbedrohten Drittligisten. Kleppinger, der bereits unter Kocak, Jens Keller, Danny Galm, Tomas Oral, Alois Schwartz, Michael Schiele, Uwe Koschinat und Hans-Jürgen Boysen als Co-Trainer am Hardtwald tätig war, springt zum wiederholten Mal als Interimstrainer ein.
Unterstützt wird er vom bisherigen Co-Trainer und ehemaligen Kapitän Dennis Diekmeier, der von Januar 2019 bis Juni 2024 insgesamt 150 Pflichtspiele für Sandhausen bestritt. Er wisse aus seiner eigenen Zeit als Profi - unter anderem beim Hamburger SV - was bei den Spielern derzeit los sei, erklärte Diekmeier am Dienstag. Dass sie "im Kopf nicht ganz locker" wären und "in gewissen Situationen einen Wackelfuß" hätten. Das sei normal. Man müsse ihnen gut zureden und sie "pushen", so der 35-Jährige.
Natürlich sei bei den Leuten in Sandhausen eine gewisse Angst zu spüren, meinte Diekmeier. Beim Einkaufen etwa werde er darauf angesprochen. "Aber ich bin überzeugt, dass wir das als Mannschaft hinkriegen." Der erste Schritt zur Trendwende soll bereits am Mittwochabend gelingen, dann trifft der SVS auswärts auf 1860 München (19:00 Uhr).
Sendung am Mo., 7.4.2025 6:00 Uhr, SWR Aktuell am Morgen, SWR Aktuell