Waldemar Anton traf gegen den VfB Stuttgart ins eigene Tor

Fußball | Bundesliga Eigentor gegen den Ex: Waldemar Anton leitet Sieg des VfB Stuttgart ein

Stand: 08.02.2025 19:05 Uhr

Trifft ein Spieler auf seinen Ex-Club, ist es meist ein besonderes Spiel für beide Seiten. Trifft ein Spieler gegen seinen Ex-Club ins eigene Tor, ist es ein besonders unglückliches Wiedersehen mit den ehemaligen Kollegen.

Diese Erfahrung machte Waldemar Anton am Samstagnachmittag in Dortmund. Der Verteidiger, der im Sommer vom VfB Stuttgart zu Borussia Dortmund gewechselt war, erwischte einen gebrauchten Tag im Duell mit seinem Ex-Club aus Baden-Württemberg. Es war bereits das zweite Aufeinandertreffen mit seinem ehemaligen Arbeitgeber, das so gar nicht nach Wunsch des Abwehrspielers verlief.

Der VfB hingegen durfte sich nach anstrengenden Wochen mit Pflichtspielen im Rhythmus von drei bis vier Tagen über drei hart erkämpfte Punkte freuen. "Dass du harte Arbeit brauchst in Dortmund, das ist normal", sagte Sebastian Hoeneß nach dem Spiel gegenüber SWR Sport.

Deutlicher VfB-Sieg gegen Dortmund im September

Am 22. September kehrte Waldemar Anton in die Arena des VfB Stuttgart zurück - im Trikot des Bundesliga-Konkurrenten Borussia Dortmund. Fast jede Ballaktion des Abwehrspielers wurde damals mit Pfiffen aus dem VfB-Fanblock quittiert, den Abgang nach vier Jahren Stuttgart in Richtung Dortmund konnten zahlreiche Anhänger der Schwaben nicht verstehen. Der VfB gewann das Spiel deutlich mit 5:1, das erste Treffen mit dem Ex hinterließ keine schönen Erinnerungen bei Waldemar Anton.

An diesem Samstag kam es nun zum zweiten Aufeinandertreffen mit dem VfB - und auch diese Begegnung wird Anton vermutlich schnell wieder vergessen wollen. In der 37. Minute hatte der Verteidiger noch Glück, dass sein ehemaliger Mitspieler Deniz Undav seinen völlig missratenen Rückpass nicht im BVB-Tor unterbringen konnte. Emre Can hatte den zögernden Undav in letzter Sekunde am Torschuss gehindert.

Anton unterläuft Eigentor zum 0:1 aus Sicht des BVB

In der 50. Minute kam dann jede Rettung zu spät. Beim Versuch, eine flache Hereingabe von Chris Führich zu blocken, fälschte Waldemar Anton den Ball ungewollt und unglücklich mit dem linken Fuß ins eigene Tor ab. Torhüter Gregor Kobel, ebenfalls ein Mann mit VfB-Vergangenheit, konnte nicht mehr reagieren. Das 0:1 bedeutete die Führung für den VfB Stuttgart.

"Das Eigentor ist unglücklich", sagte der neue Dortmunder Trainer Niko Kovac nach der Partie am Sportschau-Mikrofon. Und nahm seinen Schützling in Schutz: "Waldi hat ein richtig gutes Spiel gemacht und dass er ein Eigentor erzielt, das gehört zum Fußball dazu. Gerade als Innenverteidiger."

Auch Serhou Guirassy "hilft" dem VfB Stuttgart

Zum misslungenen Nachmittag des BVB passte, dass auch der zweite Treffer durch einen ehemaligen Stuttgarter maßgeblich begünstigt wurde. Im Anschluss an einen Eckball schirmte Serhou Guirassy den Ball am Rand des eigenen Strafraums ab und verpasste es, den Ball entschieden aus der Gefahrenzone zu klären. Guirassy, ebenfalls im Sommer vom VfB zum BVB gewechselt, spielte den Ball unter Druck in die Füße seiner Ex-Kollegen, die wenige Pässe und eine Flanke später auf 2:0 erhöhten (61.). Der Torschütze: Jeff Chabot, als Ersatz für Waldemar Anton vom 1. FC Köln an den Neckar gekommen. Es war sein erstes Bundesliga-Tor überhaupt. "Wahnsinn, in diesem Stadion zu gewinnen", sagte Chabot nach der Partie im Gespräch mit SWR Sport.

Julian Brandt verkürzte noch für Dortmund auf 1:2 (81.), am Ende konnte der VfB Stuttgart aber drei Punkte mit in die schwäbische Heimat nehmen. Und die Borussia entwickelt sich zu einer Art Lieblingsgegner für den VfB. Stuttgart gewann die vergangenen fünf Pflichtspiele gegen den BVB (vier Mal in der Bundesliga, ein Mal im DFB-Pokal). Zur Belohnung haben die VfB-Spieler nun zwei Tage frei. Die Pause war jedoch nicht ans Ergebnis geknüpft, sondern geplant. "Das hätten wir auch gemacht, wenn wir 5:0 verloren hätten", so Coach Hoeneß.

Stuttgart empfängt Wolfsburg, Dortmund in Bochum gefordert

Für den VfB Stuttgart geht es am kommenden Samstag (15:30 Uhr, live in SWR1 Stadion) in der Bundesliga mit dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg weiter. Für Waldemar Anton und Borussia Dortmund bleibt weniger Zeit zur Regeneration. Bereits am Dienstag (21:00 Uhr) muss der BVB in den Playoffs der Champions League bei Sporting Lissabon ran.

Sendung am Sa., 8.2.2025 14:00 Uhr, Stadion, SWR1 Baden-Württemberg