Handball DHB-Auswahl mit letzten Feinschliff für Olympia
Deutschlands Handballer befinden sich ab sofort im Olympia-Tunnel. Am Wochenende stehen in Stuttgart die zwei letzten Testspiele vor dem Showdown in Paris an.
Trainer Alfred Gislason trifft mit seinen Männern zunächst auf Ungarn (Freitag, 17:15 Uhr), die Generalprobe steigt dann an gleicher Stelle zwei Tage später gegen Olympia-Vorrundengegner Japan (17:30 Uhr): "Das sind zwei gute Spiele für uns. Gegen zwei gute, aber sehr unterschiedliche Mannschaften."
Was muss besser werden?
Die Stimmung sei gut, erzählt Gislason. Die Mannschaft hatte drei Tage frei, um Zeit mit der Familie zu verbringen. Jetzt gilt die volle Konzentration aber dem Sportlichen: "Es ist schwer zu sagen, wie weit wir sind, weil es ein endloser Prozess ist. Gerade bei uns, weil wir eine junge Mannschaft sind. Aber jedes Spiel ist meistens ein Schritt in die richtige Richtung." Die Zeit in Stuttgart möchte die DHB-Auwahl gut nutzen. "Es geht viel um Feinschliff jetzt, denn wenn wir in Paris sind, können wir nur wenig trainieren", sagte Gislason.
Mit Rückendwind in die Generalproben
Gute Nachrichten: Alle Spieler sind laut Bundestrainer fit aus dem Kurzurlaub zurückgekommen, auch die angeschlagenen. Somit stehen für die beiden Tests alle zur Verfügung. Zwei Spiele, zwei Siege - ein Motto, das nach dem Testspiel-Coup gegen Europameister und Olympiasieger Frankreich (35:30) die DHB-Auswahl beherzigen dürfte. "Das hat nicht viel Aussagekraft, aber es muss trotzdem den Jungs viel Selbstvertrauen geben", hofft der Bundestrainer.
Tunnelblick Olympia
So sehr sich der Isländer auf die Olympischen Spiele freut - viel wird er nicht mitbekommen vom Megaereignis an der Seine. Von Beginn an wird alle zwei Tage gespielt, die Trainingseinheiten füllen mögliche Lücken. "Als Trainer bekommt man so gut wie gar nichts anderes mit", weiß Gislason, für den es die zweite Olympia-Teilnahme nach 2021 ist. Es gebe schlicht "keine Zeit", etwas anderes zu gucken. Zudem würden die Nächte angesichts der Vorbereitung für die Trainer "sehr kurz sein".
Eine besondere Herausforderung stellt die Anwurfzeit (9:00 Uhr) des zweiten Vorrundenspiels gegen Japan dar. Im Gegensatz zu den Frauen habe man den Ablauf aber nicht geprobt: "Das würde heißen, dass wir jeden Tag um vier Uhr aufstehen. Das tue ich der Mannschaft nicht an." Darauf fokussieren will sich das Team erst nach dem Spiel gegen Schweden.
Wie stehen die Chancen?
Die deutsche Mannschaft stellt das jüngste Team im Turnier. Eine junge, aber talentierte Truppe, weiß Alfred Gislason. "Wir sind mit Sicherheit kein Titelfavorit. Aber wir träumen auch davon ins Halbfinale zu kommen."
Generalprobe vor dem olympischen Ernstfall
Mental sind die deutschen Handballer bereit. Nun wollen sie auch auf dem Spielfeld die letzten Vorbereitungen treffen - mit Siegen fürs gute Gefühl.